Wie schadet Asbest der Lunge?Asbest hat viele positive Eigenschaften als Baustoff, wird aber trotzdem nicht mehr eingesetzt. Der Grund: Inzwischen weiß man, dass Asbest krebserregend ist. Vor allem Lungenkrebs steht auf der Liste der Risiken beim Umgang mit Asbest. Seit den 90er Jahren ist Asbest im deutschsprachigen Raum verboten, doch es findet sich immer noch an vielen Stellen.
Was ist Asbest?
Asbest bezeichnet verschiedene faserförmige Silikat-Minerale. Als diese zu Bauzwecken entdeckt wurden, galten sie als wahres Wundermaterial: Asbest ist sehr hart, dämmt hervorragend, kann auf unterschiedlichste Weise eingesetzt werden, brennt nicht und ist hitze- und säurebeständig. Kein Wunder, dass man Asbest in unzähligen Produkten einsetzte. Nach und nach stellte man allerdings fest, wie gesundheitsschädlich Asbest ist: Es schädigt massiv die Lunge. Nach und nach schränkte man die Herstellung und Verwendung immer weiter ein. Seit 1990 ist Asbest in der Schweiz und in Österreich verboten, seit 1993 auch in Deutschland. Ein komplettes EU-Verbot folgte 2005. In vielen anderen Ländern der Welt, zum Beispiel Russland oder China, wird aber noch heute Asbest produziert und verwendet.
Wie schadet Asbest der Lunge?
Aus dem Asbest können sich feinste Fasern lösen, die beim Einatmen in die Lunge gelangen. Dort setzen sich diese Fasern über lange Zeit fest und reizen das Gewebe. Eine mögliche Folge ist die sogenannte Asbestose, eine Lungenverhärtung durch Narbengewebe. Auch Lungenkrebs und andere Krebsarten können durch Asbest entstehen.
Wo findet man heute noch Asbest?
Weil Asbest ein so beliebter Baustoff war, findet man ihn auch heute noch an und in vielen Gebäuden. Gefährlich sind dabei vor allem schwach gebundene Asbestmaterialien, bei denen sich die Fasern leichter lösen können. Sie finden sich in Nachtspeicheröfen, in manchen Putzen, in Leichtbauplatten oder in alten Elektrogeräten wie Haartrocknern, Toastern oder Bügeleisen. Auch Vinyl-Bodenbeläge aus den 1960er Jahren können in der Trägerpappe Asbest enthalten. Asbestzement und andere fest gebundene Asbestmaterialien sind weniger gefährlich, denn hier sind die Fasern fest verbunden. Asbestzement findet sich in manchen Dach- und Wellpappen, in Häuserfassaden, Rohren, Gartenmöbeln, Minigolfbahnen oder Tischtennisplatten. Außerdem gibt es Vinyl-Asbest-Fliesen, die vor allem in den 60er Jahren eingesetzt wurden.
Wie schützt man sich vor Asbest?
Selbst für Fachleute ist es manchmal nicht so leicht zu erkennen, wo Asbest verarbeitet wurde. Laien erkennen die Gefahr erst recht nicht immer. Besonders gefährdet sind deshalb HeimwerkerInnen, die asbesthaltige Materialien bearbeiten. Von den fest gebundenen Materialien geht nämlich gar keine nennenswerte Gefahr aus, solange sie intakt sind. Sind sie jedoch stark abgenutzt oder werden sie bearbeitet (geschliffen, gesägt, gebohrt, mit dem Dampfstrahler bearbeitet oder ähnliches), dann können große Mengen Asbestfasern freigesetzt werden. Wer ein älteres Haus besitzt, sollte deshalb vor Sanierungen eine Fachfirma prüfen lassen, ob und wo sich Asbest befinden könnte. Vor allem in Häusern, die zwischen 1960 und 1990 gebaut wurden, ist die Gefahr groß. Alte Nachtspeicheröfen oder Elektrogeräte vor 1983 sollten Sie sicherheitshalber nicht mehr benutzen oder zumindest beim Hersteller anfragen, ob sie Asbest enthalten. Generell gilt: Legen Sie an möglicherweise asbestbelastete Materialien nicht selbst Hand an! Hier müssen Spezialfirmen zum Einsatz kommen, die die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen kennen und beachten.