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Die Darm-Lungen-Achse: Wenn Organe kommunizieren

30.09.2025

Was Darm und Lunge miteinander zu tun haben? Mehr als man vielleicht glaubt. Denn über Mikrobiome stehen beide Organe in ständigem Austausch. Durch die Blutbahn werden Bakterienbestandteile, Stoffwechselprodukte und Immunzellen zwischen den beiden Organen transportiert.1 Das ist die sogenannte „Darm-Lungen-Achse“.

Wichtig sind dabei vor allem die „kurzkettigen Fettsäuren“, die von Darmbakterien gebildet werden. Sie wirken nicht nur entzündungshemmend, sondern können auch akute und chronische Entzündungen in der Lunge, etwa Asthma oder COPD abschwächen. So zeigen beispielsweise Kinder mit einem Darmmikrobiom, das reichlich Fettsäuren wie Butyrat oder Propionat produziert, ein geringeres Risiko für Asthma.1 Eine gestörte Darmflora (Dysbiose) hingegen kann die Wahrscheinlichkeit für Atemwegserkrankungen erhöhen.1

Studien bestätigen eine enge Verbindung zwischen COPD und Darmgesundheit. Rauchen – als Hauptursache der Erkrankung – belastet eben nicht nur die Atemwege, sondern schädigt auch den Verdauungstrakt und begünstigt Darmerkrankungen. Forschungsergebnisse deuten zudem darauf hin, dass die Behandlung von Darmfunktionsstörungen künftig ein vielversprechender ergänzender Ansatz in der COPD-Therapie sein könnte.2
 

Lunge profitiert von einem starken Darm

Ein vielfältiges Darmmikrobiom kann also ein entscheidender Faktor für ein ausgewogenes Krankheitsmanagement von chronischen Lungenerkrankungen sein. Was es dabei zu beachten gilt?

Die frühe Kindheit: Eine besonders gute Schutzwirkung geht auf die Reifung der Darmflora im ersten Lebensjahr zurück. In einer Studie zeigte sich, dass Kinder, die mit vielen Umweltfaktoren in Berührung kommen (beispielsweise auf einem Bauernhof), einen schützenden Effekt hatten.3 Damit bestätigte sich, dass die Umgebung, in der man aufwächst, einen starken Einfluss auf die spätere Lungengesundheit hat.

Die Geburt und die erste Nahrungsaufnahme: Eine vaginale Geburt sowie das Stillen können eine gesunde Darmflora fördern und damit auch das Asthmarisiko senken.2

Die Einnahme von Antibiotika: Ein häufiger Einsatz von Antibiotika kann sich negativ auf die Darmgesundheit auswirken.2

Im Alltag bewährt sich außerdem eine ballaststoffreiche Ernährung, die die gesunden Darmbakterien unterstützt und damit Asthma- oder COPD-Symptome positiv beeinflussen kann. Somit zeigt sich, dass jene, die auf eine gesunde Darmflora achten, auch ihrer Lunge etwas Gutes tun.2