Leben mit LungenerkrankungLeben mit Lungenerkrankung
Einem Patienten mit Asthma oder COPD bleibt nichts anderes übrig: Er oder sie muss sich an den Gedanken gewöhnen, ein Leben mit Lungenerkrankung zu führen. Je nachdem, von welcher Krankheit man in welcher Schwere betroffen ist, sind die Einschränkungen unterschiedlich groß. Mit der richtigen Therapie können viele Patienten lange Zeit ein nahezu normales Leben führen. Trotzdem gibt es einige Besonderheiten, die Sie beim Leben mit Lungenerkrankung beachten müssen.
Ernährung
Wer an einer Lungenkrankheit wie Asthma oder COPD leidet, sollte unbedingt auf eine gesunde Ernährung achten und Übergewicht abbauen. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen belastet Übergewicht den ganzen Körper, auch die Atemwege. Zum anderen kann ein Körper, der mit allem Nötigen versorgt ist, besser mit der Krankheit umgehen. Damit können Sie eine Verschlechterung der Krankheit verlangsamen oder sogar eine Verbesserung begünstigen. Zum dritten erhöht sich bei einer gesunden Ernährung Ihre körperliche Belastbarkeit und damit auch Ihre Lebensqualität. Und schließlich neigen Patienten mit Lungenkrankheiten auch zu einem erhöhten Bedarf an verschiedenen Nährstoffen, zum Beispiel an Antioxidantien wie die Vitamine A, E und C. Achten Sie deshalb auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung! Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt:
Ernährung bei Lungenkrankheiten: Darauf sollten Sie achten!
- Essen Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten als drei große. So wird Ihr Körper weniger belastet und Sie bleiben leistungsfähiger.
- Gemüse und Obst sind besonders wichtige Nährstoffträger und haben wenige Kalorien. Sie sind deshalb vor allem für Menschen mit Übergewicht wichtige Nahrungsmittel. Als Grundregel gilt: Sie sollten fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag essen, wobei eine Portion so viel ist, wie in eine Ihrer Hände passt.
- Bevorzugen Sie bei Reis, Nudeln, Brot und Gebäck die Vollkornvariante. Sie macht einerseits länger satt und bietet andererseits wichtige Ballast- und Nährstoffe, die für Sie wichtig sind.
- Essen Sie möglichst vielfältig und „bunt“. So ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Sie mit allem Notwendigen ausreichend versorgt sind.
- Nehmen Sie Alkohol, Süßigkeiten, Zucker und zuckerhältige Limonaden nur in sehr kleinen Mengen zu sich. Auch bei Fleisch oder sehr fetthaltigen Lebensmitteln sollten Sie zurückhaltend sein.
Quelle: www.lungeninformationsdienst.de
Sexualität
Meistens kein Problem
Körperliche Anstrengung hat man nicht nur beim Sport, sondern auch in der Sexualität – und die meisten Menschen möchten darauf nicht verzichten. Das müssen Sie auch nicht, schon gar nicht wegen Ihres Asthmas! Sexualität bei Asthma ist kein Problem, wenn die Krankheit medikamentös gut eingestellt ist und Sie einige Kleinigkeiten beherzigen.
Sexualität bei Asthma: Wenn im Bett die Luft wegbleibt
Wenn beim Sex durch das Asthma Atemprobleme auftauchen, kann einem schnell die Lust vergehen. In den meisten Fällen ist es jedoch problemlos möglich, ein unbeschwertes Liebesleben auch mit Asthma zu führen. Viele Patienten haben beim Sex überhaupt keine Probleme. Wenn trotzdem ein Asthmaanfall beim Sex auftaucht, kann das folgende Ursachen haben:
- körperliche Anstrengung (manchmal kann es sinnvoller sein, den Partner „arbeiten“ zu lassen)
- dauerhaftes schnelles Atmen (kurzzeitig, zum Beispiel beim Orgasmus, ist das kein Problem!)
- Druck auf dem Brustkorb (im Zweifelsfall einfach die Stellung anpassen oder den Partner bitten, sich abzustützen)
- in seltenen Fällen: eine Latexallergie (dann helfen latexfreie Kondome)
Asthma und Sexualität: So beugen Sie Problemen vor
Wenn Ihre Therapie gut eingestellt ist, gibt es normalerweise keine Probleme für Asthmatiker, ein erfülltes Sexualleben zu führen. Sollten Sie trotzdem häufiger beim Sex Luftnot haben, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an. Scham ist hier völlig fehl am Platz! Gute Voraussetzung für ein unbeschwertes Liebesleben schaffen Sie, wenn Sie sich auch in anderen Lebensbereichen fit halten: Treiben Sie Sport und bleiben Sie im Alltag beweglich! So trainieren Sie Ihren ganzen Körper und Ihre Atmung und werden (beziehungsweise bleiben) fit, beweglich und leistungsfähig. Das werden Sie auch beim Sex spüren. Sollten Sie doch einmal Probleme bekommen, helfen Atemübungen oder das Notfallspray.
Urlaub & Reisen
Wer an einer Lungenkrankheit wie Asthma oder COPD leidet, kann natürlich trotzdem Urlaub machen. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die Sie bei der Reiseplanung berücksichtigen sollten.
In den Urlaub mit Asthma: Flugreisen und Reiseziele
Flugreisen sind auch für Menschen mit Lungenerkrankungen prinzipiell möglich. Allerdings setzen die trockene Luft und der verminderte Sauerstoffgehalt in der Höhe vielen Patienten zu. Sie sollten deshalb geplante Flugreisen unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen. Er kann Ihnen möglicherweise zusätzliche Medikamente verschreiben, um Probleme während des Flugs in den Urlaub zu vermeiden. Auch über das Reiseziel sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Ein einfaches Beispiel: Wenn feucht-warme Luft zu Ihren persönlichen Auslösern für Asthmaanfälle gehört, ist vielleicht ein Urlaub in den Tropen für Sie nicht empfehlenswert. Wichtig bei einer Reise ist, dass Sie trotzdem Ihre Medikamente im gewohnten Turnus einnehmen. Nehmen Sie sie deshalb im Handgepäck mit. Informieren Sie sich vorher, ob Sie dafür am Flughafen und/oder beim Zoll ärztliche Bestätigungen brauchen.
Wichtig für Lungenpatienten: die Reiseapotheke
Bedenken Sie: Nicht in jedem Urlaubsland können Sie Ihre gewohnten Medikamente beziehen. Neben Problemen mit der Krankenkasse kann es auch sein, dass Ihr gewohnter Wirkstoff an Ihrem Reiseziel nicht oder nur in anderen Dosierungen verfügbar ist. Oder Sie finden schlichtweg keinen Apotheker, der Ihre Sprache spricht. Nehmen Sie deshalb Ihre Asthma-Medikamente in ausreichender Menge mit. Planen Sie ein wenig Reserve für eine eventuelle kurzfristige Verlängerung des Urlaubs mit ein und rechnen Sie damit, dass Sie vielleicht etwas häufiger als gewohnt Ihre Notfallmedikamente brauchen. Denken Sie auch an Ihr Peak-Flow-Meter und führen Sie auch im Urlaub wie gewohnt Ihr Asthma-Tagebuch. Falls Sie weitere Medikamente mitnehmen wollen (zum Beispiel gegen Reisekrankheit oder Durchfall), versichern Sie sich, dass diese mit Ihren gewohnten Medikamenten keine Wechselwirkungen zeigen. So sind Sie auf der sicheren Seite und können trotz COPD oder Asthma Ihren Urlaub genießen.
Attest für Reisen
Die Gesetze für erlaubte Medikamente sind international sehr unterschiedlich. Deshalb sollten Sie sich bei einer Reise ins Ausland immer ein ärztliches Attest besorgen, das erklärt, welche Medikamente Sie brauchen. Auch Fluglinien verlangen üblicherweise ein solches Attest, wenn Medikamente im Handgepäck mitgenommen werden sollen. Hier gibt es manchmal auch Beschränkungen bei der Menge, fragen Sie die Bedingungen deshalb vor der Reiseplanung an.
LOT-Austria und Verein Travel-with-Doc
Die LOT-Austria, eine österreichische Selbsthilfegruppe bietet gemeinsam mit dem Verein Travel-with-Doc, einem Verein für ärztlich begleitete Reisen, nun Reisen mit einem Lungenfacharzt und einem Begleitfahrzeug für die Flüssigsauerstofftanks an. Mehr Informationen finden Sie unter www.selbsthilfe-lot.at
Die LOT Austria gibt www.mehr-luft.at in Ihren Links an.
Rehabilitation
„Rehabilitation“ ist ein Wort aus dem Lateinischen und bedeutet „Wiederbefähigung“. Eine Reha-Maßnahme soll also den Patienten in die Lage versetzen, im Alltag ein möglichst normales Leben zu führen. Auch Patienten mit Lungenerkrankungen können von einer Rehabilitation stark profitieren. Hier ist es möglich, in kurzer Zeit eine ganze Reihe an Maßnahmen durchzuführen, die Sie außerhalb Ihres gewohnten Alltags einüben und dann in Ihr Leben einbinden können. Zusätzlich erfahren Sie in der Rehabilitation vieles über Ihre Krankheit und lernen andere Betroffene kennen, mit denen Sie sich austauschen können.
Leben mit Lungenerkrankung: Anlässe für eine Rehabilitation
- eine vorangegangene stationäre Behandlung im Akutkrankenhaus (die Reha-Maßnahme als Anschlussheilbehandlung),
- drohende Pflegebedürftigkeit,
- Symptome und Beschwerden, die trotz ambulanter Behandlung nicht in den Griff zu bekommen sind,
- seelische Krankheitsfolgen (zum Beispiel Ängste, sozialer Rückzug oder Depressionen),
- die Notwendigkeit von Therapieverfahren, die im nötigen Maß nur im Rahmen einer Reha möglich sind (zum Beispiel Nikotinentwöhnung, Patientenschulung oder Phsyiotherapie).
Ob eine Rehabilitation für Sie infrage kommt und notwendig ist, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Er hilft Ihnen auch bei den notwendigen Formalitäten.
Medizinische Rehabilitation: Habe ich einen Anspruch darauf?
Anspruch auf medizinische Rehabilitation (stationär oder ambulant) hat generell jeder, der sozialversichert ist. Folgende allgemeine Voraussetzungen
sind dabei zu erfüllen:
- Die medizinische Rehabilitation ist aus medizinischen Gründen nötig (Rehabilitationsbedürftigkeit).
- Die Erwerbstätigkeit ist wegen Krankheit oder Behinderung vermindert oder gefährdet.
- Es besteht eine positive Rehabilitationsprognose (es ist wahrscheinlich, dass sich dies positiv auf die Erwerbsfähigkeit auswirkt).
- Die Notwendigkeit muss durch einen Arzt gestellt und vom Kostenträger vorab genehmigt worden sein.
Die Kostenträger sind meist die österreichische Pensionsversicherung oder aber die gesetzliche Krankenversicherung. In Einzelfällen kann auch die Unfallversicherung zuständig sein. Der Rehabilitationsantrag erfolgt über die behandelnde Ärztin/den behandelnden Arzt bzw. im Akutspital, nachdem die Notwendigkeit einer Rehabilitation festgestellt wurde. Das dafür erforderliche Formular erhalten Sie bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt bzw. auf der Website der Sozialversicherung.
Wird ein Rehabilitationsantrag abgelehnt, kann ein neuerlicher Antrag bei wesentlicher Verschlechterung des gesundheitlichen Zustandes der Patientin/des Patienten bzw. bei erneuter Erkrankung eingebracht werden.
Videos zur Rehabilitation:
Video 1: Warum Reha?
Video 2: Einstieg und Erfolge der Reha
Video 3: Während der Reha
Beruf
Darauf sollten Sie achten
Ein Beruf hat nicht nur mit Geldverdienen zu tun, sondern sichert auch einen geregelten Alltag, die Erhaltung sozialer Kontakte und das gute Gefühl, etwas Wichtiges zu leisten. Mit Asthma ist eine Vollzeitarbeit im Normalfall kein Problem, wenn Sie einige Bedingungen beachten. COPD schränkt früher oder später die Möglichkeit ein, einem ganztägigen Beruf nachzugehen. Bis dahin können Sie jedoch einiges tun, um sich Ihren Beruf so lange wie möglich zu erhalten.
Wen muss ich über meine Erkrankung informieren?
Laut Arbeitsrecht sind Sie erst einmal nicht verpflichtet, Ihre chronische Erkrankung gegenüber dem Arbeitgeber offenzulegen. Das ändert sich jedoch, wenn Sie Ihre Arbeitsleistung auf Dauer nicht erbringen können oder der Betriebsablauf oder Dritte gefährdet werden könnten. Natürlich gibt es auch unter den Arbeitgebern „schwarze Schafe“, die an der Beschäftigung chronisch kranker Mitarbeiter kein Interesse haben.
Dennoch ist es empfehlenswert, den Arbeitgeber, Betriebsarzt, Betriebsrat oder ggf. die Behindertenvertrauensperson zu konsultieren und mit diesen den stetigen Austausch zu suchen. Meist werden Sie offene Türen einrennen, denn weder Ihr Chef noch Ihre Kollegen möchten Sie als engagierten Mitarbeiter mit Ihrem wichtigen Know-how verlieren.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie gemeinsam mit Ihrem Arbeitgeber Lösungen finden können, die Ihnen eine dauerhafte Teilhabe am Berufsleben ermöglichen. Dazu müssen jedoch alle Seiten über die Erkrankung Bescheid wissen und natürlich auch die Möglichkeiten kennen, welche Anpassungen nötig sind und wo entsprechende Unterstützung, egal ob finanziell oder materiell, beantragt werden kann.
Arbeiten mit Asthma – die richtige Berufswahl
Asthmatiker können normalerweise einem ganz normalen Berufsleben nachgehen. Allerdings sollten Sie bei der Berufswahl darauf achten, welche Arbeiten sich für Sie eignen. Ungeeignet sind Arbeiten mit starker körperlicher Arbeit und regelmäßigen Spitzenbelastungen, zum Beispiel Arbeit auf dem Bau, in der Schwerindustrie oder in einer Spedition. Ebenfalls ungeeignet sind Berufe, bei denen eine hohe inhalative Belastung vorliegt: Im Bäckerhandwerk kommt viel Mehlstaub vor, in einer Gärtnerei sind Sie starkem Pollenflug ausgesetzt, in der Holzverarbeitung bekommen Sie es mit Holzstaub zu tun. Auch als Friseur, Maler oder Lackierer, als Fliesenleger oder Landwirt sollten Sie nicht unbedingt arbeiten. Tritt Ihr Asthma vor allem an Ihrem Arbeitsplatz auf, kann es auch berufsbedingt sein. Gleiches gilt auch für COPD: Zwar wird die Krankheit meistens durch das Rauchen verursacht, es gibt aber auch noch andere Auslöser, die zum Beispiel am Arbeitsplatz vorkommen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt einen Betriebsarzt oder Ihren behandelnden Arzt ansprechen. In vielen Fällen haben Sie die Möglichkeit, Ihre Lungenerkrankung als Berufskrankheit anerkennen zu lassen. Dann können Sie verschiedene Leistungen beantragen.
Lungenkrank – der optimale Arbeitsplatz
Auch wenn Ihre Lungenkrankheit nicht berufsbedingt ist, kann der Arbeitsplatz trotzdem zu Beschwerden führen. Diese Punkte sollten Sie beachten und notfalls mithilfe des Betriebsarztes oder Betriebsrats durchsetzen:
- Rauchfreier Arbeitsplatz: Sie haben ein Recht darauf, dass Ihr Arbeitsplatz rauchfrei ist. Leider sieht die Realität oft anders aus. Als Patient mit Asthma oder COPD sollten Sie rauchende Kollegen im Büro nicht tolerieren!
- Klimaanlage als Gefahr: Klimaanlagen wirbeln Staub und Schadstoffe auf und sorgen für eine trockene Luft. An Ihrem Arbeitsplatz sollte deshalb keine Klimaanlage laufen.
- Büropflanzen als Problem: In vielen Büros sind große Pflanztöpfe aufgestellt. Das kann aus zweierlei Gründen ein Problem werden: Auf den Blättern sammeln sich große Mengen Staub und in der Erde bildet sich Schimmel. Vielleicht können die Pflanzen entfernt werden?
- Sauberkeit: Alle Oberflächen an Ihrem Arbeitsplatz sollten täglich feucht abgewischt werden, damit sich nicht zu viel Staub bildet.
Wohnen
Das Zuhause sollte ein Rückzugsort sein, an dem man sich entspannen, Kraft tanken und so richtig wohlfühlen kann. Leider gibt es für Patienten mit Asthma oder COPD auch im eigenen Haushalt Gefahren, die einen Luftnotanfall auslösen oder die allgemeinen Atemprobleme verschlimmern können. Manchmal sind es aber einfache Maßnahmen, die die Probleme lösen. Wir erklären Ihnen, wie Sie als Patient mit einer Lungenerkrankung optimal wohnen.
Rauchen und Schimmel – Schalten Sie diese Risikofaktoren aus!
Um Ihre Wohnung optimal an Ihr Leben mit Lungenerkrankung anzupassen, sind oft nur kleine Maßnahmen fällig. Besonders wichtig: In Ihrer Wohnung sollte niemand rauchen! Auch Ihre Mitbewohner oder Ihr Besuch sollte zum Rauchen nach draußen gehen (und ein Stückchen von Fenster oder Tür weggehen, damit der Rauch nicht nach drinnen zieht). Auch wenn es bisher vielleicht anders war: Setzen Sie diese Regel unbedingt durch! Ein weiteres Thema ist Schimmel. Dieser ist schon für gesunde Menschen ein Problem. Patienten mit einer Lungenerkrankung sollten aber keinesfalls in einer Wohnung leben, in der es ein Schimmelproblem gibt. Ein Schimmeltest kann Ihnen genauere Informationen liefern, wie es damit in Ihrer Wohnung bestellt ist. Oft lassen sich die Probleme durch besseres Heiz- und Lüftverhalten und durch Schimmelentferner beheben. Manchmal muss aber auch ein Fachmann ran oder es bleibt nur der Umzug in eine Wohnung ohne Schimmelbelastung.
Für Sauberkeit sorgen – aber richtig!
Sauberkeit im Haushalt ist für Lungenpatienten wichtig: Hausstaub, Haare und Hautschuppen von Mensch und Tier und viele andere Risikofaktoren lassen sich durch regelmäßiges gründliches Putzen reduzieren. Sind Sie auf Hausstaub oder Tierhaare allergisch, sollten Sie unbedingt weitere Maßnahmen treffen: Bei einer Tierhaarallergie müssen Haustiere abgeschafft werden, so traurig es auch ist. Bei einer Hausstauballergie sollten Sie einige Regeln bei der Einrichtung beherzigen: Verzichten Sie zum Beispiel auf Teppiche, Vorhänge und andere Staubfänger. Übrigens gibt es auch beim Putzen selbst Fallen, auf die Sie achten sollten: Sprühreiniger und Raumsprays können Asthmaanfälle auslösen, selbst bei Menschen, die sonst wenig Probleme haben. Verzichten Sie in Ihrem Haushalt deshalb auf diese Mittel!
Entspannung
Stress reduzieren!
Wer unter Stress leidet, kann oft „nicht mehr richtig durchatmen“. Bei Patienten mit COPD oder Asthma kann man dies durchaus wörtlich nehmen: Oft wird zum Beispiel Asthma bei Stress schlimmer. Deshalb ist es von größter Bedeutung, Stress zu reduzieren!
Asthma und Stress – eine schlechte Kombination
Der Begriff „Stress“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Druck“ oder „Anspannung“. Stress kann körperlicher oder seelischer Natur sein (oder beides) und aus den unterschiedlichsten Gründen entstehen: Äußere Faktoren wie Hitze, Kälte oder Schmerz verursachen ebenso Stress wie eine belastende berufliche Situation oder eine unharmonische Partnerschaft. Jeder Mensch kennt Stress und viele leiden darunter, oft mit schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit. Menschen mit Lungenkrankheiten spüren den Stress sehr schnell körperlich: Sie merken, wie Druck, Anspannung und Unruhe die Atmung belasten. Wie eng der Zusammenhang zwischen Atmung und Stress ist, zeigt sich auch daran, dass fast alle Entspannungstechniken intensiv mit dem Atem arbeiten. Umso passender ist das Erlernen solcher Techniken auch für Patienten mit Asthma oder COPD.
COPD/Asthma und Stress – Entspannungstechniken helfen!
Manchmal lässt sich Stress nur durch eine Änderung der äußeren Umstände beseitigen. Sehr oft ist es aber auch die innere Einstellung oder unsere Reaktion auf Anforderungen, die geändert werden können. Wichtige Hilfen leisten dazu Entspannungstechniken wie beispielsweise Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder Meditation. Die Grundzüge dieser Techniken können sehr schnell erlernt und dann jederzeit alleine zu Hause oder auch in der Gruppe eingesetzt werden. Autogenes Training arbeitet vor allem mit inneren Bildern und formelhaften Vorstellungen. Auch der ruhige und tiefe Atem spielt eine große Rolle, was für Asthmapatienten sehr wichtig ist. Progressive Muskelentspannung ist etwas körperlicher ausgelegt und arbeitet mit der gezielten An- und Entspannung von Muskelgruppen. Mit der Entspannung des Körpers geht auch eine Entspannung des Geistes einher. Auch hier sind Atemtechniken wichtig. Probieren Sie ruhig verschiedene Entspannungstechniken aus und entscheiden Sie dann, welche Sie weiterverfolgen wollen.
Entspannung durch geführte Meditation
Entspannungs-Podcasts möchten Sie mit auf eine Reise nehmen. Kurze Meditationen helfen dabei, Schmerzen beim Atmen zu lindern, Stress zu bewältigen und Ärger zu überwinden. Hören Sie einfach zu und lassen sich ganz fallen
Entspannen bei Ärger
Wenn du unter Erkrankungen wie Asthma oder COPD leidest, solltest du zusätzliche Belastungen durch Ärger und Stress möglichst vermeiden. Mit unserer geführten Meditation wollen wir dir helfen, besser mit deinem Ärger umzugehen und ihn leichter loslassen zu können.
Entspannen bei leichten Schmerzen
Lass dich mit unserer geführten Meditation mit auf eine Reise nehmen, die dich entspannt und dich freier atmen lässt. Die Entspannung soll dir dabei helfen, leichte Schmerzen und die Angst und den Stress, die von der Luftnot ausgelöst werden, zu lindern.
Sport
Gerade bei einer Lungenkrankheit ist körperliche Bewegung von größter Bedeutung. Sie hilft Ihnen, Ihre Lebensqualität zu steigern, Ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten oder zu vergrößern und eventuelles Übergewicht abzubauen, was wiederum die Atmung erleichtert. Leider neigen gerade Asthmatiker jedoch aus Angst vor Anfällen dazu, körperliche Anstrengung zu vermeiden. Unser Rat: Selbst wenn Sie schon längere Zeit keinen Sport mehr getrieben haben, fangen Sie jetzt wieder damit an! Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten sollten.
COPD/Asthma und Sport – geeignete Sportarten
Für Asthmatiker und COPD-Patienten sind vor allem Ausdauersportarten gut geeignet: Tanzen, Fahrradfahren, Walking, Joggen, Schwimmen, Reiten oder Wandern beispielsweise. Im Winter ist Ski-Langlauf möglich. Wegen der kalten Luft sollten Sie dann jedoch besonders auf Ihre Nasenatmung achten. Für den Anfang reicht auch mäßiges Spazierengehen, das Sie langsam steigern können. Ungünstig bei Asthma und COPD sind Sportarten, die mit einer plötzlichen Belastung einhergehen, zum Beispiel Kraftsport. Probieren Sie vorsichtig verschiedene Sportarten aus und beobachten Sie, was Ihnen gut tut! Fordern Sie sich, aber meiden Sie Überforderung!
COPD/Asthma und Sport – So beginnen Sie neu
Wenn Sie mit Asthma Sport treiben wollen, stehen Sie möglicherweise vor dem Problem, dass Sie sich aus Angst vor Atemnot schon sehr lange nicht mehr intensiver bewegt haben. Bevor Sie beginnen, sollten Sie deshalb mit Ihrem Arzt oder Apotheker sprechen und sich beraten lassen. Achten Sie beim Sport auf frühe Anzeichen für einen Asthmaanfall. Führen Sie zu Beginn genau Tagebuch, tragen Sie eventuell auch Faktoren wie Wetter oder Tageszeit ein. So finden Sie schnell heraus, was Ihnen guttut und was nicht.
Hilfestellung beim Sport mit Asthma oder COPD geben Lungensportgruppen, in der Sie nicht nur bei erfahrenen Trainern wieder sportliche Erfahrungen machen können, sondern auch Atemübungen lernen und Menschen mit ähnlichen Problemen treffen. Informieren Sie sich im Internet, bei ihrem Arzt oder bei Selbsthilfegruppen ob es in Ihrer Nähe ein Lungensportgruppe gibt.
Noch ein wichtiger Tipp zum Schluss: Beginnen Sie langsam! Selbst kleinste Anstrengungen sind schon vorteilhaft für Sie. Sie werden sehen, dass sich nach und nach Ihr Körper verändert und Sie in der Lage sind, immer mehr zu leisten.
Selbst wenn es zunächst nur kleine Schritte sind: Werden Sie aktiv!
Behindertenpass
Habe ich ein Anrecht auf einen Behindertenpass?
Der Grad der Behinderung wird in Zehnergraden von Hundert auf Basis der sogenannten Einschätzungs-Verordnung (ESchV) ermittelt. Der Antrag auf Feststellung des Grades der Behinderung beziehungsweise der Minderung der Erwerbsfähigkeit ist bei der Landesstelle des Sozialministeriums einzubringen. Das Sozialministerium gibt nach Einlangen des Antrages ein ärztliches Sachverständigengutachten in Auftrag. Der Behindertenausweis bzw. Behindertenpass wird ab einem Grad der Behinderung von 50 % ausgestellt und damit gelten Sie als begünstigter Behinderter.
TIPP: Erreicht man weniger als 50 % an Grad der Behinderung, so kann der abschlägige Bescheid ab einem Grad der Behinderung von 25 % als Nachweis für die Inanspruchnahme von Steuerfreibeträgen benutzt werden.
Keinesfalls sollten Sie einen Behindertenausweis als etwas Negatives oder ein Handicap verstehen. Vielmehr kann er Ihnen in gewissen Bereichen Unterstützung und Schutz bieten. Scheuen Sie sich also nicht, bei Bedarf einen Antrag zu stellen. Hier einige Vorteile:
Am Arbeitsplatz
Erweiterter Kündigungsschutz, Entgeltschutz, Recht auf einen besonderen Parkplatz, zusätzlicher Urlaub, Recht auf Versetzung oder Umschulung, wenn die Ausübung der vorherigen Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist. Darüber hinaus kann Ihr Arbeitgeber entsprechende Zuschüsse für Sie beantragen.
Im Straßenverkehr
Autofahrerclub Mitgliedsermäßigungen bei ARBÖ und ÖAMTC (§ 29b StVO-Parkausweis oder Behindertenpass mit Eintragung der Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher VM).
Selbsthilfegruppen
Gute Hilfe für Lungenpatienten
Die medizinischen Maßnahmen bei Asthma oder COPD sind elementar wichtig für ein gutes Leben mit der Lungenerkrankung. Genauso wichtig ist aber das Sozialleben und die Psyche: Viele Menschen hadern immer wieder mit der Tatsache, chronisch krank zu sein. Sie wissen nicht, wie sie mit belastenden Situationen umgehen sollen oder wünschen sich Erfahrungsberichte von anderen Patienten in ihrer Situation. Hier können Selbsthilfegruppen eine große Unterstützung sein. Im Austausch mit anderen Patienten können schwierige Themen ausgearbeitet werden. Es ist aber auch Raum für ungezwungene soziale Kontakte, für gemeinsames (Er-)Leben, trotz Lungenerkrankung.
COPD und Asthma: Das bringen Selbsthilfegruppen
„Warum soll ich mit COPD oder Asthma eine Selbsthilfegruppe aufsuchen?“ Solche Fragen haben oft mit falschen Vorstellungen darüber zu tun, was in einer Selbsthilfegruppe geschieht. Teilnehmer solcher Gruppen berichten über viele positive Effekte: Sie sind gelassener im Umgang mit ihrer Krankheit und können sie besser akzeptieren. Sie fühlen sich besser informiert und genießen ein Umfeld, in dem sie auch schwierige Fragen stellen können. Es fällt ihnen leichter, die notwendigen täglichen Maßnahmen (Peak-Flow messen, Tagebuch führen, Medikamente einnehmen…) konsequent durchzuführen. Sie berichten über allgemeines gesteigertes Wohlbefinden, im körperlichen und seelischen Bereich. Sie konnten vermehrte soziale Kontakte finden, auch zu Menschen in der gleichen Situation. Oft erhöhen sich auch das Selbstvertrauen und die Lebenszufriedenheit. Das sind viele gute Gründe für eine Selbsthilfegruppe bei Asthma oder COPD!
So finden Sie eine COPD- oder Asthma-Selbsthilfegruppe
Selbsthilfegruppen gibt es sicherlich auch in Ihrer Nähe, das Netz der Selbsthilfegruppen für Patienten mit Lungenerkrankungen ist inzwischen gut ausgebaut. Passende Adressen können Sie sich von Ihrem Arzt geben lassen. Alternativ gibt es inzwischen auch gute Linklisten im Internet, mit deren Hilfe Sie Ihre Selbsthilfegruppe finden können. Auch wenn Sie skeptisch sind: Probieren Sie den Besuch ruhig ein- oder zweimal aus. Zu verlieren haben Sie schließlich nichts, aber eine Menge zu gewinnen!