Ich habe eine chronische Lungenerkrankung und

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Lungenbeteiligung bei Systemerkrankungen

07.01.2025

So genannte „Systemerkrankungen“ betreffen den gesamten Organismus, daher ist es oft schwierig, eindeutige Diagnosen zu stellen. Häufig ist auch die Lunge beteiligt.

Bekannte Systemerkrankungen sind zum Beispiel Diabetes mellitus, Schuppenflechte, Sarkoidose, Rheuma, Neurodermitis, Morbus Crohn, Fibromyalgie, Mukoviszidose, Arteriosklerose, Osteoporose oder Bluthochdruck.1

Beispiele für Lungenbeteiligung

Die Lunge ist bei vielen dieser Systemerkrankungen beteiligt bzw. betroffen. Häufig ist die Lunge etwa bei den Autoimmunerkrankungen des Bindegewebes wie der progressiven systemischen Sklerodermie oder dem CREST-Syndrom beteiligt. Bei den systemischen Entzündungen der Blutgefäße (Vaskulitiden) ist die Lunge nahezu immer betroffen. Blutungen in der Lunge (in der Fachsprache alveoläre Hämorrhagiesyndrome) gehören ebenso zur Kategorie der Lungenbeteiligungen wie verschiedene Formen von Krebserkrankungen, die das blutbildende System betreffen, sogenannte maligne hämatologische Erkrankungen.2 Sarkoidose (Morbus Boeck) ist eine seltene entzündliche Systemerkrankung, die bevorzugt die Lunge, grundsätzlich aber alle Organe des Körpers befallen kann und durch eine überschießende Entzündungsreaktion gekennzeichnet ist.3

Auch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann die Krankheit auf die Lunge übergreifen. Besonders häufig betroffen sind Patientinnen und Patienten mit systemischer Sklerose, rheumatoider Arthritis (Entzündung der Gelenksinnenhaut) sowie Sjögren-Syndrom (Entzündung der Speichel- und Tränendrüsen) und den hauptsächlich die Muskeln betreffenden Myositiden (Entzündungen der Skelettmuskulatur).5 Bei einer rheumatoiden Arthritis können die Atemwege, das Lungengewebe, die Blutgefäße der Lunge und das Lungenfell betroffen sein.2 Das durchschnittliche Risiko bei einer rheumatoiden Arthritis für eine Lungenbeteiligung wird auf fünf bis zehn Prozent geschätzt. Bei anderen rheumatischen Erkrankungen wie der systemischen Sklerose liegt der Anteil der Betroffenen deutlich darüber.5

Oft schwierige Diagnose

Die Diagnose einer Lungenbeteiligung bei Systemerkrankungen kann schwierig sein, weil viele andere Erkrankungen, Infektionen und Nebenwirkungen einer Therapie ebenfalls infrage kommen.2 Sogenannte Differentialdiagnosen, also Erkrankungen mit ähnlichen oder nahezu identischen Symptomen, müssen neben der eigentlichen Verdachtsdiagnose in Betracht gezogen werden.4 Daher ist oft eine Diagnose per Biopsie (Gewebeprobe) erforderlich. Einen hohen Stellenwert hat die bronchoalveoläre Lavage, ein diagnostisches Verfahren zur Probengewinnung, bei dem eine Lösung eingebracht und wieder abgesaugt wird. Sie enthält dann Hinweise auf Erkrankungen.2

Im Vordergrund der Therapie steht die Behandlung der Grunderkrankungen.2 Wichtig für die Therapie ist, die Lungenbeteiligung möglichst früh zu erkennen. Prognosen für Betroffene mit Lungenbeteiligung hängen immer auch von der Art und Schwere der Lungenschädigung ab. Vorbeugen lässt sich dagegen, abgesehen von Nichtrauchen, nicht oder kaum, da die Risikofaktoren kaum beeinflussbar sind.5