Ich bin Asthma-/COPD-Patient:in und lasse mich impfen (zB Grippe, Corona, Pneumokokken, Keuchhusten):

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Vorsichtsmaßnahmen

Information kann Leben retten

Ein Asthmaanfall kann große Angst machen und gefährlich sein, wenn Sie nicht richtig reagieren. Sie sollten deshalb unbedingt Vorsichtsmaßnahmen treffen, die Ihnen im Notfall helfen.

Vorsichtsmaßnahme 1: Informieren Sie sich und andere!

Bei einem Asthmaanfall sind oft auch Freunde oder Verwandte in heller Aufregung, vor allem wenn sie nicht genau wissen, was passiert und wie sie reagieren sollen. Klären Sie deshalb die Menschen in Ihrem Umfeld darüber auf, dass Sie Asthma haben und wie im Extremfall reagiert werden muss. Teilen Sie Ihren Vertrauenspersonen mit, wo Sie Ihre Notfallmedikamente aufbewahren und wie diese angewandt werden müssen. So haben Sie eine Rückversicherung, falls Sie selbst in Panik geraten. Vor sportlichen Aktivitäten ist eine solche Information besonders wichtig. Auch Lehrer, Gruppenleiter oder Trainer sollten informiert werden, ganz besonders bei Kindern. Aber auch für Sie selbst ist Information eine wichtige Vorsichtsmaßnahme. Lesen Sie sich zum Thema Asthma ein, lassen Sie sich beraten, lassen Sie sich alles genau von Ihrem Arzt erklären. Dann sind Sie im Notfall sicherer und wissen genau, was zu tun ist. So können Sie im Normalfall einen Asthmaanfall sehr schnell wieder vollständig in den Griff bekommen.

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InformationfürFreunde

Vorsichtsmaßnahme 2: ein Asthma-Verlaufsplan

Wenn sich ein Asthmaanfall ankündigt, ist es wichtig, die verschiedenen Maßnahmen in der richtigen Reihenfolge zu ergreifen. Damit Sie jederzeit den Überblick behalten, sollten Sie sich von Ihrem Arzt einen individuellen Asthma-Verlaufsplan zusammenstellen lassen. Auf diesem können Sie genau nachlesen, was in welcher Reihenfolge zu tun ist. Lesen Sie sich diesen Verlaufsplan immer wieder genau durch, damit Sie im Notfall schon wissen, was zu tun ist. Vielleicht tragen Sie auch eine (verkleinerte) Kopie des Verlaufsplans bei Ihren Notfallmedikamenten bei sich. Dann können Sie im Zweifelsfall nachlesen und auch andere Anwesende können sich im Notfall einen Überblick über die notwendigen Maßnahmen verschaffen.

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Asthma Verlaufsplan

Früherkennung

Viele Asthmatiker haben den Eindruck, ein Asthmaanfall würde plötzlich und unvermittelt auftreten. Das ist einer der Gründe, warum mögliche Anfälle Angst machen, die dann häufig zur Vermeidung von Alltagsaktivitäten führt. Tatsächlich kündigt sich ein Anfall aber meist schon mehrere Tage im Voraus an. Diese Ankündigungen bleiben oft unbemerkt, weil die Verschlechterungen in kleinen Schritten eintreten. Wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen, fällt es Ihnen leichter, Asthmaanfälle zu vermeiden oder wenigstens schnell in den Griff zu bekommen.

Früherkennung eines Anfalls – Das sind die Warnzeichen

Sie sollten aufmerksam werden, wenn einer oder mehrere dieser Faktoren bei Ihnen auftreten:

  • Sie haben häufiger Atemnot, vor allem in der Nacht.
  • Sie leiden häufiger unter Husten, vor allem in der Nacht.
  • Der Auswurf bei Husten ändert sich, er wird mehr, dunkler und/oder zäher.
  • Ihre körperliche Belastbarkeit nimmt ab.
  • Sie zeigen Anzeichen eines Infekts, zum Beispiel Husten, Schnupfen oder erhöhte Temperatur.
  • Die morgendlichen Peak-Flow-Werte nehmen ab.
  • Die tageszeitlichen Schwankungen bei der Peak-Flow-Messung nehmen zu.
  • Sie müssen häufiger Ihr Notfallspray verwenden.

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt einen individuellen Asthma-Verlaufsplan zusammenstellen. Dann wissen Sie genau, wie Sie auf solche Warnzeichen reagieren können. Suchen Sie im Zweifelsfall lieber einmal zu viel Ihren Arzt auf!

Wichtig zur Früherkennung: das Asthma-Tagebuch

Wie schon erwähnt, gehen die Verschlechterungen meist schleichend und in kleinen Schritten vor sich und bleiben deshalb oft unbemerkt. Klarheit haben Sie, wenn Sie täglich Ihr Asthma-Tagebuch führen. Tragen Sie darin Ihre Peak-Flow-Werte ein, außerdem eventuelle Beschwerden, die Einnahme Ihrer Medikamente und natürlich Ihres Notfallsprays. Einerseits haben Sie so Vergleichswerte an der Hand, mit deren Hilfe Sie Verschlechterungen schnell erkennen können. Andererseits steigern Sie mit dem regelmäßigen Aufschreiben Ihr Körpergefühl und Ihre Selbstwahrnehmung, was ebenfalls zu einer besseren Früherkennung beiträgt.

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Peakflow Protokoll

Verhalten

Verhalten beim Asthma-Notfall

Ein Asthmaanfall führt nicht nur zu Atemnot und Husten, sondern oft auch zu großen Ängsten. Von zentraler Bedeutung ist das richtige Verhalten im Asthma-Notfall. Kann ein Patient noch sprechen und liegt sein Peak-Flow-Wert noch über 50% des persönlichen Bestwerts, wird von einem leichten bis mittelschweren Asthmaanfall gesprochen. Liegt der Wert unter 50% des Bestwertes und ist Sprechen nicht mehr möglich, liegt ein schwerer Anfall vor. Das grundlegende Verhalten ist jedoch in beiden Fällen ähnlich.

Notfallmaßnahmen: Grundsätzliches Verhalten beim Asthmaanfall

Generell gilt: Bewahren Sie Ruhe! Wenn Sie nicht in Panik geraten, können Sie mit einfachen Notfallmaßnahmen und ihrem Notfallspray den Anfall meist sehr schnell wieder in den Griff bekommen. Lockern Sie Ihre Kleidung und wenden Sie die „Lippenbremse“ an: Spitzen Sie die Lippen und legen Sie sie locker aufeinander. Gegen diese „Blockade“ atmen Sie mit geblähten Wangen aus. So wird der Druck in den oberen Atemwegen erhöht und dem Druck im Brustkorb entgegengesetzt. Das erleichtert das Ausatmen.

 

Noch besser funktioniert das Atmen in einer atemerleichternden Körperhaltung, zum Beispiel dem Kutschersitz: Setzen Sie sich auf die vordere Kante eines Stuhl. Öffnen Sie die Knie und legen Sie die Ellenbogen auf den Knien ab. Die Arme sind leicht gebeugt. Der Rücken sollte in dieser Haltung gerade und der Bauch entspannt sein. So entlasten Sie Ihren Brustkorb und belüften die Lunge besser.

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Kutschersitz

Nutzen Sie einen Notfallplan!

Je besser Sie über das richtige Verhalten bei einem Notfall Bescheid wissen, umso leichter fällt es Ihnen, auch in der Akutsituation ruhig und besonnen zu reagieren.

Lassen Sie sich deshalb von Ihrem Arzt einen genauen Notfallplan erstellen. Aus diesem können Sie ersehen, wann Sie mit welcher Maßnahme reagieren sollten. Solange Sie die Reihenfolge der Maßnahmen nicht komplett verinnerlicht haben, sollten Sie eine Kopie des Notfallplans bei Ihren Notfallmedikamenten bei sich tragen und auch Angehörige oder Freunde darüber informieren.

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Notfallplan für Asthmapatienten