Erfolgreich im Team
Neben Ihrer:Ihrem behandelnden Ärztin:Arzt kümmert sich ein Team an Therapeut:innen während der gesamten Rehabilitation um Ihr individuelles Programm und Ihre Anliegen. Physiotherapie, Ergotherapie oder Ernährungsberatung sind nur einige Bausteine, die Sie kennenlernen werden. Sie erhalten zudem Unterstützung und Tipps, wie Sie auch im Alltag motiviert dranbleiben!
Lungenrehabilitation in Österreich
In Österreich bietet die Lungenrehabilitation Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen, wie COPD oder Asthma, gezielte Unterstützung, um ihre Atmung zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Sie umfasst individuell angepasste Therapien wie Atemübungen, körperliches Training und Schulungen zum besseren Umgang mit der Krankheit. Diese Reha kann stationär in speziellen Kliniken oder ambulant in Reha-Zentren in der Nähe des Wohnorts erfolgen. Ziel ist es, die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen und Krankenhausaufenthalte zu reduzieren.
Medizinische Trainingstherapie
Die Medizinische Trainingstherapie (MTT) in der Lungenrehabilitation zielt darauf ab, die körperliche Leistungsfähigkeit von Patient:innen mit Lungenkrankheiten zu verbessern. Durch gezielte Übungen wird die Muskulatur gestärkt und die Atmung effizienter gestaltet. Dies hilft, die Belastbarkeit im Alltag zu erhöhen und Symptome wie Atemnot zu verringern. Die MTT ist individuell angepasst und wird von speziell ausgebildeten Therapeut:innen betreut. Sie spielt eine wichtige Rolle, um die Lebensqualität von Patienten langfristig zu steigern.
Physiotherapie
Atemwegserkrankungen wie COPD oder Asthma können die Atemmuskulatur schwächen und den Alltag erheblich einschränken. Physiotherapie kann hier den Betroffenen helfen, ihre Lungenfunktion zu verbessern und damit die Lebensqualität zu steigern. Durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen lernen Patient:innen, ihre Atmung zu kontrollieren, ihre Atemkapazität zu erhöhen und körperliche Belastungen besser zu bewältigen.
Ergotherapie
Die Ergotherapie unterstützt Menschen nach einer Erkrankung, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag wiederherzustellen, zu verbessern oder zu erhalten. Ziel ist es, Personen mit physischen, psychischen oder kognitiven Einschränkungen zu helfen, so selbstständig wie möglich zu leben.1
So unterschiedlich Patient:innen sind, so sehr muss auch die Ergotherapie individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt sein. Das therapeutische Personal arbeitet dazu eng mit Ärzt:innen und anderen Fachdisziplinen zusammen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Tipps, um den Alltag leichter zu machen1
In der Lungenrehabilitation spielt die Ergotherapie eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität und der Bewältigung des Alltags für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Asthma oder nach einer Lungentransplantation. Der Schwerpunkt liegt darauf, den Patient:innen zu helfen, ihre Atemfunktion zu stabilisieren, den Alltag besser zu bewältigen und ihre Selbstständigkeit zu fördern.
Betroffene lernen, ihre begrenzte Energie maßvoll einzuteilen und Aktivitäten des täglichen Lebens (ADLs) zu planen. Dazu gehört, Pausen einzuplanen und energieeffiziente Bewegungen zu nutzen, um Erschöpfung zu vermeiden. Ergotherapeut:innen lehren spezielle Atemtechniken wie zum Beispiel die Lippenbremse oder die Zwerchfellatmung, um die Atemarbeit zu erleichtern und Atemnot zu reduzieren. Sie unterstützen Patient:innen, ihre alltäglichen Aufgaben wie Anziehen, Kochen oder Einkaufen so anzupassen, dass sie weniger Atembeschwerden verursachen und trotzdem effizient ausgeführt werden können.
Wenn im Alltag bestimmte Aktivitäten besondere Unterstützung benötigen, berät das Ergotherapie-Team, welche Hilfsmittel geeignet sind, so zum Beispiel zum Einsatz von Greifhilfen oder Rollstühlen.
Stressreduktion und Lebensqualität
Da Atemnot oft zu Angst und Stress führen kann, hilft es, wenn Betroffene bei der Entwicklung von Bewältigungsstrategien unterstützt werden, um diese psychischen Belastungen zu reduzieren. Entspannungstechniken spielen dabei eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit der Physiotherapie wird daran gearbeitet, die körperliche Aktivität und Ausdauer zu steigern, indem sie gezielte Übungen und Aktivitäten durchführen, die im Alltag relevant sind. Ein wichtiger Teil der Lungenreha besteht darin, den Patient:innen beizubringen, wie sie ihre Krankheit selbstständig managen können, wie sie auf Anzeichen von Verschlechterungen reagieren und welche Lebensstiländerungen hilfreich sein können. Insgesamt trägt die Ergotherapie in der Lungenrehabilitation dazu bei, die Unabhängigkeit und Lebensqualität der Patient:innen zu erhöhen, indem sie ihnen hilft, trotz ihrer Atemprobleme ein aktives und erfülltes Leben zu führen.
Wo Ergotherapie eingesetzt wird1
- Motorische Fähigkeiten verbessern: Förderung von Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination
- Alltagsaktivitäten (ADLs) schonend (um)lernen und üben wie Anziehen, Kochen, Körperpflege oder Schreiben
- Kognitive Fähigkeiten: Verbesserung von Gedächtnis, Konzentration, Problemlösungsfähigkeiten und anderen kognitiven Funktionen
- Psycho-soziale Unterstützung: Unterstützung bei emotionalen, sozialen und psychischen Problemen, um den Alltag besser zu bewältigen
- Hilfsmittelversorgung: Beratung bei der Auswahl und dem Gebrauch von Hilfsmitteln, die die Unabhängigkeit im Alltag fördern, wie Rollstühle oder spezielle Griffe
Ernährungsberatung
Wer an einer Lungenkrankheit wie Asthma oder COPD leidet, sollte unbedingt auf eine gesunde Ernährung achten und Übergewicht abbauen. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen belastet Übergewicht den ganzen Körper, auch die Atemwege. Zum anderen kann ein Körper, der mit allem Nötigen versorgt ist, besser mit der Krankheit umgehen. Damit können Sie eine Verschlechterung der Krankheit verlangsamen oder sogar eine Verbesserung begünstigen. Worauf Sie achten sollten, finden Sie hier:
Motivation
Motivation spielt eine zentrale Rolle in der Lungenrehabilitation, da sie den Patient:innen hilft, regelmäßig an den Therapien teilzunehmen und aktiv mitzuwirken. Eine positive Einstellung fördert den Erfolg der Behandlung, indem sie den Willen stärkt, Atemübungen und körperliches Training konsequent durchzuführen. Motivierte Patient:innen erzielen oft bessere Fortschritte und fühlen sich schneller fitter.
Schulung
Laufende Schulungen sind im Lungenrehabilitationsprozess sehr wichtig, da sie den Patient:innen helfen, ihre Krankheit besser zu verstehen und zu bewältigen. Sie vermitteln Wissen über Atemtechniken, den richtigen Umgang mit Medikamenten und den Einfluss von Ernährung und Bewegung auf die Lungenfunktion. Durch regelmäßige Schulungen lernen die Patient:innen, Symptome frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um Verschlechterungen zu vermeiden. Zudem fördern sie das Vertrauen in den eigenen Körper und helfen, Ängste im Umgang mit der Krankheit zu reduzieren.
Inhalationstechnik
Ein Inhalator ist die häufigste Darreichungsform von Asthma- und COPD-Medikamenten, da diese direkt an den Wirkort, also in die Atemwege, gelangen. Dadurch reicht im Vergleich zu Tabletten eine niedrigere Dosis aus, um eine gute Wirkung zu erzielen. Egal welchen Inhalator Sie verwenden: Die richtige Anwendung ist von großer Bedeutung für die Wirksamkeit. Hier gehts zur Videoanleitung:
Exazerbationen
Wer an COPD erkrankt ist, fühlt sich nicht immer gleich gut oder schlecht. Tagesschwankungen sind „normal“. Manchmal kann sich der Gesundheitszustand aber auch plötzlich verschlechtern – diese Situation wird in der medizinischen Fachsprache als „Exazerbation“ bezeichnet. Wie Sie Exazerbationen vermeiden können, finden Sie auf unserer Handkarte:
Exazerbationen erkennen und richtig behandeln!
Notfallmanagement
Ein Asthmaanfall ist nicht zu unterschätzen: In seiner stärksten Variante kann er sogar lebensbedrohlich werden, wenn er nicht behandelt wird! Deshalb ist ein Asthmaanfall ein echter Notfall, den Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten! In den meisten Fällen verläuft er aber nicht so dramatisch und ist mit Atemübungen und dem Notfallspray schnell wieder in den Griff zu bekommen. Wichtig ist, dass sich die Patient:innen und ihre Angehörigen gut informieren und eine klare Vorstellung davon haben, wie sie im Notfall reagieren müssen.