Die Abkürzung „SARS“ steht für „Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom“ und bezeichnet eine Infektionskrankheit, die durch das SARS-Coronavirus (SARS-CoV) hervorgerufen wird. Sie ist ein „Vorläufer“ des SARS-CoV-2-Virus, Verursacher der Corona-Pandemie.
Das klinische Bild von SARS ist jenes einer atypischen Lungenentzündung. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt überwiegend über Tröpfcheninfektion bei Kontakt mit erkrankten Personen. Auch eine indirekte Übertragung über kontaminierte Oberflächen und Materialien ist möglich. Bei wildlebenden chinesischen Kleinsäugern wie der Zibetkatze oder dem Waschbärhund wurden dem SARS-Virus ähnliche Coronaviren nachgewiesen, sodass anzunehmen ist, dass die Infektion primär von solchen Tieren ausging.1
SARS-CoV-2 ist ein Coronavirus, das Anfang 2020 als Auslöser der COVID-19-Pandemie identifiziert wurde. Zu den sogenannten Beta-Coronaviren gehören neben SARS-CoV und SARS-CoV-2 auch MERS-CoV und humane Erkältungsviren.3
Krankheitsbild und Häufigkeit
Zwei bis zehn Tage nach dem Kontakt kann SARS Symptome zeigen. Die Infektion beginnt meist plötzlich mit hohem Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Halsschmerzen, Kurzatmigkeit und Atemnot – grippeähnlichen Symptomen. In der Folge kann sich eine Lungenentzündung, die in schweren Fällen in ein akutes Atemnotsyndrom übergehen kann, entwickeln. Bei schweren Verläufen kann die Infektion zum Tod führen.1,2
Im Zeitraum von November 2002 bis Juni 2003 sind durch das SARS-Coronavirus weltweit über 8.000 Fälle mit 776 Todesfällen aufgetreten. Hauptsächlich betroffen waren China, Taiwan, Vietnam, Singapur und Kanada (Toronto). Bei allen Fällen außerhalb des asiatischen Raumes handelte es sich um Patientinnen und Patienten, die sich davor im Fernen Osten aufgehalten hatten oder mit Erkrankten engeren Kontakt hatten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im Juli 2003 den SARS-Ausbruch für beendet erklärt. Da kein weiterer SARS-Fall nach dem Juni 2004 aufgetreten ist, gilt das SARS-verursachende Coronavirus als ausgerottet. In Österreich kam es zu keinem bestätigten Krankheitsfall. Im Rahmen der Epidemie sind erkrankte Menschen die einzige Quelle für die Infektion.1
Therapie ähnlich COVID-19
Ein Schutzimpfstoff gegen das SARS-Coronavirus ist derzeit nicht erhältlich. Für eine effiziente Vorbeugung sind ähnliche Maßnahmen wie gegen das COVID-19-Virus angeraten – vor allem Hygienemaßnahmen und Abstand zu erkrankten Personen.1 SARS-Patientinnen und -Patienten benötigen mitunter eine Sauerstofftherapie oder künstliche Beatmung. Manchmal ist eine Behandlung auf der Intensivstation, eventuell in einer Isolierstation, nötig. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die Sterberate von SARS auf etwa 11 %.2