Dass körperliche Bewegung gesund ist, ist allgemein bekannt. Das gilt auch für Asthma- und CF-Patient:innen.
Moderate bis sportliche Betätigung wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System und die körpereigene Immunabwehr aus. Sie kann Erkrankungen vorbeugen, bestehende Erkrankungen lindern und ihren Fortschritt bremsen. Auch Menschen mit Asthma und Cystischer Fibrose (CF) können von Sport profitieren. Sie können damit1
- die Atemnot reduzieren
- das gesundheitliche Befinden verbessern und
- die Teilhabe am Leben verbessern.
Sport stärkt nicht nur das Herz-Kreislauf- und das Immunsystem, Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit werden erhöht, die Zahl der roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff durch den Körper transportieren, steigt und ebenso die Zahl der Mitochondrien in den Körperzellen. Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zellen und u. a. für die Ausdauerleistungsfähigkeit verantwortlich. Auch die Stimmung wird besser, was die Gefahr von Depressionen verhindert und die Tabakentwöhnung erleichtert.1
Teufelskreis Bewegungslosigkeit
Gleichzeitig geraten Patient:innen schnell außer Atem und sind sportlich weniger belastbar als gesunde Menschen. Daher vermeiden sie in vielen Fällen Sport und dadurch beginnt ein Teufelskreis: Ohne Bewegung werden Herz, Kreislauf und Muskulatur geschwächt, die Atemnot nimmt zu, die Lebensqualität ab. Die Motivation für Sport sinkt dadurch weiter. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die sportliche Betätigung an den Schweregrad der Erkrankung anzupassen.1
Eine Frage der Sportart
Besonders geeignet für Asthma- und CF-Patient:innen ist die Kombination aus Ausdauer und Kraft, wobei Ausdauer noch wichtiger ist. Auch sanfte Bewegungsformen wie Spazierengehen, Treppensteigen oder Radfahren haben einen positiven Effekt. Die Leistungsfähigkeit verbessern insbesondere1
- zügiges Gehen/Walking bzw. Nordic Walking
- Laufen und Joggen
- Radfahren, auch zu Hause auf dem Ergometer/Heimtrainer
- Schwimmen
- Wandern und Skiwandern
- Skilanglauf
- Inline-Skating
- Tanzen
Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen sind zudem mit Lungensport gut beraten. Dabei wird das aktuelle Befinden berücksichtigt und der Peak-Flow regelmäßig gemessen. Gründliches Aufwärmen, Gymnastik und Kraft- und Ausdauertraining wechseln sich mit Entspannungsphasen ab.1
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Stunde Bewegung pro Tag für Kinder und mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Betätigung pro Woche für gesunde Erwachsene. Für Asthma- und CF-Patient:innen ist die Regelmäßigkeit wichtig und sich nicht zu überfordern. Die europäische Atemwegsgesellschaft European Respiratory Society empfiehlt, drei- bis fünfmal pro Woche bei 60 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit für je 20 bis 60 Minuten zu trainieren. Personen mit Lungenerkrankungen sollten jedoch besonders vorsichtig sein. Sie können zwar sehr von sportlichen Aktivitäten profitieren, aber es gibt auch Situationen, die sie möglicherweise überfordern. Zum Beispiel kann bei Asthmatiker:innen durch Sport ein sogenanntes Anstrengungs- oder Belastungsasthma auftreten – eine plötzlich einsetzende Atemnot, die durch die Anstrengung verursacht wird. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, vorab mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt zu klären, welcher Sport in welchem Ausmaß am besten geeignet ist.1 Art und Umfang des körperlichen Trainings sollten einmal jährlich überprüft werden. Insbesondere sollte darauf hingewiesen werden, dass Schulkinder mit Asthma unter Berücksichtigung der individuellen und aktuellen Leistungsfähigkeit regelmäßig am Schulsport teilnehmen.2