Rauchen im Auto verbieten, wenn Kinder mitfahren?Jeder Mensch ist für seine eigene Gesundheit selbst verantwortlich. Das schließt die Entscheidung mit ein, ob jemand raucht oder nicht. Wenn jedoch andere dadurch geschädigt werden, sieht es schon anders aus. Ganz besonders, wenn Kinder betroffen sind, meinen Kinderärzte. Sie fordern deshalb ein Rauchverbot in Autos, wenn Kinder mitfahren.
Die Gefahren des Passivrauchens
Raucht jemand, verteilt sich der Zigarettenrauch in der Luft und kann von anderen eingeatmet werden, besonders in geschlossenen Räumen. Studien zeigen, dass das Passivrauchen ein klares Risiko für die Gesundheit darstellt. Rauch von Zigaretten enthält weit über 5000 verschiedene Inhaltsstoffe. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und die IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) warnen, dass darunter auch 69 Substanzen sind, die als krebserregend eingestuft werden. Besonders schädlich sind Giftstoffe aus Zigarettenrauch für Kinder. Bisher ist noch nicht vollständig aufgeklärt, welche Spätfolgen Passivrauchen bei Kindern hat. Doch Kinderlungen sind sehr empfindlich. Ein deutlich erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen wie Asthma und Bronchitis ist nachgewiesen. Auch Allergien und spätere Krebserkrankungen könnten durch das Rauchen im Auto begünstigt werden.
Rauchen im Auto gesetzlich verbieten?
Das Auto stellt einen sehr kleinen, abgeschlossenen Raum dar. Untersuchungen zeigen: Selbst mit geöffnetem Fenster atmen die Kinder noch große Mengen an Schadstoffen ein. Die Werte seien mit denen in einer Raucherkneipe vergleichbar, stellten Forscher fest. In Österreich ist das Rauchen im Auto bisher ohne Einschränkung erlaubt. In anderen Ländern wie zum Beispiel Frankreich, Italien, England oder Finnland ist das anders. Dort gilt schon seit einigen Jahren ein Rauchverbot, wenn Kinder mitfahren. Aktuell fordern deutsche Kinderärzte für Deutschland ein entsprechendes gesetzliches Verbot. Auch in Österreich könnte ein solches Gesetz kommen. Allerdings bleibt fraglich, wie es umfassend kontrolliert werden kann. Wichtig ist deshalb sicher vor allem eine Aufklärung rauchender Eltern über die Gefahren. Doch auch wer nur dann im Auto raucht, wenn seine Kinder nicht dabei sind: Rauch kann sich auch als sogenannter „Third-Hand-Smoke“ im Stoff der Sitze festsetzen, mit denen Kinder später Kontakt haben. Mehr zum Thema Third-Hand-Smoke können Sie nächste Woche im zweiten Teil dieser Reihe nachlesen.