Ich bin Lungen-Patient:in und bewege mich regelmäßig bzw. habe einen aktiven Lebensstil

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Lungenerkrankte: Ist Sport ratsam?

21.07.2020

Regelmäßige Bewegungseinheiten für Ausdauer und Kraft gehören zu einem gesunden Lebensstil wie ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Das gilt auch für Lungenpatienten, wenn auch die eine oder andere Besonderheit beachtet werden sollte.

Gerade die verminderte körperliche Leistungsfähigkeit von Asthma- oder COPD-Patienten kann durch gutes körperliches Training verbessert werden. Sport dient somit der Verbesserung des gesundheitlichen Befindens und der Lebensqualität und verdient einen hohen Stellenwert. Meist scheint die Atemnot sportlicher Betätigung entgegenzustehen, wird doch jede kleine Anstrengung unmittelbar von Atembeschwerden begleitet. Eben dieser Effekt, die Belastungsdyspnoe, ist ein Symptom der verminderten Leistungsfähigkeit und eines der Hauptprobleme von Lungenpatienten. Sport hilft hingegen, die Atemnot zu reduzieren.1 Bewegungsmangel ist ein typisches Verhaltensmerkmal von Lungenpatienten – die Erkrankung selbst ist jedoch nicht die Ursache. Systematisches Training kann die Folgen des Bewegungsmangels zumindest teilweise wieder wettmachen, denn es löst in den beteiligten Organsystemen wachstumsähnliche Veränderungen, also Trainingseffekte aus. Diese Trainingseffekte stellen aus medizinischer Sicht das eigentliche Ziel dar, denn sie helfen dabei, die Symptome der Erkrankung zu lindern.2

Ärztliche Überwachung ratsam

Vor dem Beginn des Trainings ist eine ärztliche Beratung empfehlenswert. Der behandelnde Arzt wird beispielsweise mithilfe einer ergometrischen Belastungsuntersuchung mittels Fahrradergometrie den bestehenden Trainingsgrad eruieren, der von Alter, Geschlecht und Körpermaßen abhängt. Durch konsequentes, regelmäßiges und langfristiges Training ist fast immer eine Verbesserung der individuellen Leistungsfähigkeit um 20 bis 50 % möglich. Im Rahmen der Belastungsuntersuchung kann außerdem der optimale, individuelle Trainingspuls eruiert werden, mit dem dann – mithilfe einer Pulsuhr und eines Trainingsplans – trainiert wird. Im Idealfall wird mindestens dreimal pro Woche, jeweils mindestens fünfzehn Minuten und bei Einhaltung einer Mindestanstrengung, die der behandelnde Arzt zuvor festlegt, trainiert. Zusätzlich zum Ausdauertraining sollte ein- bis zweimal pro Woche ein Krafttraining stattfinden. Mithilfe von geeigneten Geräten – und jedenfalls anfangs unter professioneller Anleitung – werden dabei die großen Muskelgruppen trainiert. Sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining sollten zu Fixpunkten im Wochenrhythmus und lebenslang betrieben werden. Als leichte Sportarten mit geringem Trainingseffekt eignen sich Bogenschießen, Bowling/Kegeln, Curling/Eisstockschießen, Tischfußball, Walken/Spazierengehen und manche Yoga-Arten. Höheren Trainingseffekt haben Wandern, Laufen, Nordic Walking, Schwimmen, Gymnastik, Kampfsport, Tanzen oder Rudern.2)

10 Gründe für die Teilnahme am Lungensport:3

  • Verbesserung von Kraft und Ausdauer
  • Verbesserung von Flexibilität und Koordination
  • Erhöhung der Leistungsfähigkeit
  • Reduzierung von Atemnot
  • Verbesserung der Alltagsbewältigung
  • Freude an der Bewegung
  • Abbau von Ängsten
  • Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Stärkere soziale Einbindung durch gemeinsame Aktivitäten
  • Verbesserung der Lebensqualität

Sicheres Training für Lungenerkrankte:4

  • Die Erkrankung muss nach den Regeln der kurativen Medizin ausreichend therapiert werden.
  • Trainierende Patienten müssen den Umgang mit extremer Atemnot beherrschen.
  • Dem Training sollte eine ärztliche Beratung vorausgehen.
  • Langsam beginnen, aber stetig steigern.