Sportler setzen nicht umsonst für Trainingszwecke gerne auf Höhenluft. Stärkung des Herzens und Leistungsverbesserung sind neben der schadstoffarmen Luft die Motive. Für Lungenpatient:innen bedarf es einer genauen Planung und ärztlichen Absprache vor einem Höhenaufenthalt.
In Österreich liegen 40 % des Landes auf einer Meereshöhe von mehr als 1.000 Metern, die großen Städte liegen jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau – bis auf Innsbruck allesamt unter 500 Metern. Um Höhenluft zu atmen, müssen daher auch die meisten Österreicher:innen in die Berge fahren.
Gesunde Höhenluft
Höhentraining kann eine sinnvolle Ergänzung zur Medikation von COPD-Patient:innen sein. Für Patient:innen, Sportler:innen und Alpinist:innen ist Höhentraining die ideale Möglichkeit für Herz-Lungentraining, Leistungssteigerung und Revitalisierung, Blutneubildung und Immunmodulation sowie zur Höhenvorbereitung oder als Trainingsbegleitung im Ausdauersport. Bei Atemwegspatient:innen lassen sich positive Wirkungen auf Sekrete und Krämpfe, eine Abnahme des Hustenreizes, die Verbesserung der Lungenfunktion mit Optimierung der Atemtechnik oder eine signifikante Stärkung der Immunabwehr mit Reduktion der Medikamentendosis nachweisen. Die Leistungsfähigkeit wird erhöht und Sauerstoffaufnahme, Konzentrationsfähigkeit und Schlafqualität werden verbessert.1
Was ist HACT?
Höhenklimatherapie (HACT) wurde bei Asthmaerkrankungen eingesetzt, bevor medikamentöse Behandlungen zur Verfügung standen und wird seitdem immer noch zur Ergänzung dieser Maßnahmen verwendet. Es gibt zahlreiche Beispiele, die eine Besserung des allergischen Asthmas durch die HACT beschreiben. Zudem konnte beobachtet werden, dass es bei Asthmapatient:innen aus hoch gelegenen Regionen zu einer Verschlimmerung ihrer Krankheit kommt, wenn sie sich in niedrigeren Höhenlagen aufhalten. Bemerkenswert ist, dass die positive Wirkung von HACT auch noch Monate nach der Rückkehr aus der Höhe nachweisbar ist.
Zu den Erklärungen für die positive Wirkung der Höhenluft zählen2
- eine geringere Allergenbelastung,
- eine erhöhte Aussetzung gegenüber UV-Licht,
- psychosomatische Faktoren und vor allem
- Sauerstoffmangel.
Mit Lungenerkrankung in die Berge
Gut vorbereitete Lungenpatient:innen können problemlos bis in Höhen von 1.500 Metern reisen. Im Idealfall führen COPD-Erkrankte mobilen Sauerstoff und Notfallmedikamente mit. Zusätzliche Anstrengungen oder eine Erkältung sollten aber jedenfalls vermieden werden.3
Grundsätzliche Tipps für einen Höhenaufenthalt sind:4
- ausreichend und zu regelmäßigen Zeiten schlafen
- Alkohol, Nikotin, Sedativa meiden
- Reiseroute mit langsamem und körperlich nicht übermäßig belastendem Aufstieg wählen
- Schlafen möglichst in geringerer Höhe
- bei hyperreagiblen Atemwegen keine Belastung in kalter und trockener Luft, ggf. Halstücher vor Nase und Mund, um die Einatemluft zu wärmen und zu befeuchten