Luftverschmutzung belastet Asthma-Patienten!Patienten, die bereits an Asthma leiden, haben ein dreifach höheres Risiko, zusätzlich COPD zu entwickeln, wenn sie langfristig mit Feinstaub und Ozon belastet werden.Luftverschmutzung, im Wesentlichen Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon, hat eine große Bandbreite an möglichen Auswirkungen. Diese reichen von Reizungen des Bronchialsystems über die Entwicklung von Allergien und chronischen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge bis zu Bluthochdruck, Diabetes und Lungenkrebs. Bei Asthmatikern stellte die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin fest, dass Luftverschmutzung dazu führen kann, dass zusätzlich Symptome der COPD auftreten. (3)
Allergisches und nicht allergisches Asthma
Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, bei der sich die Bronchien im Rahmen von Anfällen verengen und Husten und Atemnot auftreten. Das Bronchialsystem reagiert dabei anfallsartig auf verschiedene Auslöser wie Tierhaare, Pollen, Medikamente, Infekte, Kälte, Luftschadstoffe oder Zigarettenrauch. Demnach werden allergisches und nicht allergisches Asthma unterschieden. Die nicht allergische Form betrifft vor allem Erwachsene, die allergische Version sehr häufig Kinder und Jugendliche. In vielen Fällen handelt es sich aber um Mischformen, bei denen aus allergischem Asthma im Laufe der Jahre die nicht allergische Form entsteht. (1)
Wie Asthma genau entsteht, ist nach wie vor nicht völlig geklärt. Bekannt sind allerdings einige Risikofaktoren, die zumindest zur Entstehung von Asthma beitragen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um ein komplexes Zusammenspiel von genetischen Vorbelastungen und Umweltfaktoren. Viele Kinder, die unter Asthma leiden, haben Eltern mit derselben Erkrankung. Außerdem tragen
- das Immunsystem,
- der Einfluss von Infektionen,
- das Rauchen und
- die frühkindliche Prägung
zur Entstehung der Erkrankung bei. (2)
Ozon, Feinstaub, Stickstoffdioxid
Fest steht, dass jährlich Millionen Menschen notversorgt werden müssen, weil verschmutze Luft einen Asthmaanfall auslöst – ein Problem, das naturgemäß in Großstädten und Beckenlagen besonders häufig auftritt. Bis zu 20 Prozent der Notfälle werden auf Ozon zurückgeführt, das die Atemwege reizt. Für bis zu neun Prozent ist laut Forschern Feinstaub verantwortlich, insbesondere ultrafeine Partikel, die bis in die Bronchien und Lungenbläschen vordringen. Ein geringer Prozentsatz (0,4 %) beruht auf Stickstoffdioxid, das durch Verbrennung und den Verkehr entsteht. Insgesamt ist die Luftverschmutzung für 12 bis 30 Prozent der Asthma-Notfälle verantwortlich. (4) Ein starkes Argument für verstärkte Bemühungen, der Luftverschmutzung Herr zu werden – immerhin leben rund 95 Prozent der Weltbevölkerung in verschmutzter Luft.
Quellen
(1) https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/asthma-bronchiale/ausloeser/
(2) https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/asthma/risikofaktoren/index.html
(4) https://ehp.niehs.nih.gov/doi/full/10.1289/EHP3766
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Erschienen am 10.03.2020