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Klein, aber gar nicht fein: Was genau ist eigentlich Feinstaub?

03.07.2025

Feinstaub (PM) ist einer der gefährlichsten Luftschadstoffe für unsere Gesundheit. Er besteht aus Partikeln unterschiedlicher Größe und chemischer Zusammensetzung. Als Feinstaub werden Teilchen (Partikel) mit einem Durchmesser von 10 µm und kleiner bezeichnet (10 µm = 0,01 mm). Im Vergleich dazu ist ein Kopfhaar ca. 100 µm dick. Feine Sandkörner haben einen Durchmesser von 90 µm.1

 

Das bewirkt Feinstaub in unseren Atemwegen

Studienergebnisse zeigen, dass Feinstaub nicht nur direkt das Lungengewebe schädigt oder Entzündungen hervorrufen kann, sondern auch die Eigenschaften von Krankheitserregern wie Bakterien beeinflusst. Feinstaub könne also auch auf diesem Wege negativ auf die Gesundheit wirken und das Risiko für Lungenerkrankungen erhöhen, sagen die Forscher.2 

Je nach Größe der Feinstaubteilchen sind die oberen oder unteren Atemwege betroffen. Je kleiner der Feinstaub, desto gefährlicher ist er. Sehr kleine Partikel können mit der Atemluft über die Atemwege bis zur Lunge gelangen und sogar die Lungenbläschen erreichen.

Bisher ist allerdings noch keine Konzentrationsgrenze festgestellt worden, unterhalb derer die Feinstaubbelastung ohne gesundheitliche Auswirkungen bliebe.

Als Faustregel gilt: Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer können sie in die Lunge gelangen. Aus den tiefen Atemwegen und den Lungenbläschen können sie nicht mittels des Flimmerepithels wieder herausbefördert werden. Sie müssen daher von den Reinigungszellen der Lunge gefressen und entsorgt werden.

Das geht mit einer messbaren Entzündungsreaktion einher. Besonders gefährdet sind unter anderem Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen.1

Feinstaubbelastung und Grenzwerte in Österreich

Die Lebenserwartung der Österreicher:innen wurde vor dem Jahr 2000 durch Feinstaub um durchschnittlich neun Monate reduziert. Seither ist die Belastung in ganz Österreich zurückgegangen. Neben den Emissionen in Österreich ist auch der Schadstofftransport aus den Nachbarländern mitverantwortlich. An hochbelasteten Messstationen Österreichs wurden die von der EU festgesetzten Grenzwerte noch vor wenigen Jahren überschritten. Daher wurden entsprechende Sanierungsgebiete definiert, wo zusätzliche Minderungsmaßnahmen (strengere Auflagen für die Industrie, Austauschprogramme für alte Heizungsanlagen, Fahrbeschränkungen für alte LKW und Geschwindigkeitsbeschränkungen) umgesetzt werden müssen.1

Rückblicke und Ausblicke: Feinstaub uns unsere Gesundheit

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete, starben vor 10 Jahren rund eine Million Kleinkinder unter fünf Jahren an Infektionen der unteren Atemwege. Feinstaub mit Partikeln kleiner als 2,5 Mikrometern (PM2,5) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Partikel dringen tief in die Atemwege ein, wo sie bei Kindern vor allem Entzündungen verursachen können.3 

Weltweit wird nach Prognose der OECD die jährliche Rate der vorzeitigen Todesfälle bis 2050 infolge der Feinstaubbelastung um mehr als das Doppelte ansteigen. Damit fordert der Feinstaub im Vergleich zu anderen Umweltrisiken mit Abstand die höchste Rate an vorzeitigen Todesfällen, so dass dringender Handlungsbedarf zur Verminderung der weltweiten Feinstaubbelastung besteht.4

Auswirkungen von Feinstaub auf Menschen mit chronischen Atemwegs-Erkrankungen

Gerade für Menschen mit Asthma, chronischen Atemwegserkrankungen oder Allergien kann die Feinstaubbelastung problematisch sein. Bereits ab einem moderaten Luftqualitätsindex können Symptome wie Atemnot, Husten oder eine Verschlechterung der Lungenfunktion auftreten. Ist die Luftqualität schlecht oder sehr schlecht, kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Beschwerden kommen. Besonders empfindliche Personen sollten daher vorsichtig sein und ihre Aktivitäten im Freien entsprechend anpassen.5

Tipps für den Alltag: Was tun bei großer Feinstaub-Belastung?5

  • Anstrengende Aktivitäten vermeiden: Verzichten Sie auf intensiven Sport im Freien. Ein Spaziergang ist meist die bessere Wahl als Joggen oder Radfahren.
  • Drinnen bleiben, wenn nötig: Falls die Luftqualität in Ihrer Region sehr schlecht ist, verbringen Sie so viel Zeit wie möglich in Innenräumen mit guter Belüftung.
  • Luftfilter nutzen: HEPA-Filter für Innenräume können helfen, die Belastung mit Feinstaub zu reduzieren.
  • Medikamente anpassen: Asthmatiker:innen sollten ihre Notfallmedikamente griffbereit haben und gegebenenfalls ihre Dauermedikation in Absprache mit ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin anpassen.