Ich bin Lungen-Patient:in und bewege mich regelmäßig bzw. habe einen aktiven Lebensstil

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Kinderwunsch bei Cystischer Fibrose

05.09.2023

Der Wunsch, eine Familie zu gründen und Kinder zu haben ist Teil des Lebenszykluses und macht bei chronisch Erkrankten keine Ausnahme. Komplikationslose Schwangerschaften sind bei guter Betreuung und medizinischer Unterstützung gut möglich. 

Neben Überlegungen, die alle Menschen, die Eltern werden möchten, vorab bedenken sollten, kommen bei CF-Patient:innen Aspekte wie der eigene Gesundheitszustand, die eingeschränkte Fruchtbarkeit oder genetische Vererbung zum Tragen. Ein Kind fordert Zeit und Kraft ein, ohne Rücksicht auf die Therapiezeiten oder den Gesundheitszustand der Eltern. Das bedeutet, dass oft eigene Bedürfnisse hinter denen des Kindes anstehen werden. Je besser Ihr Gesundheitszustand ist, desto eher sind Sie dazu in der Lage. Idealerweise haben Sie sich frühzeitig Gedanken zum Kinderwunsch gemacht und diesen mit Ihrem CF-Behandlerteam besprochen. Auch kann es hilfreich sein, sich schon vorab um verlässliche und ausreichende Unterstützung zu kümmern. Besonders im Hinblick auf Notfälle oder andere Krankenhausaufenthalte wie etwa während einer stationären In-vitro-Therapie, ist es beruhigend zu wissen, wer sich um das Kind kümmern kann.1 

Ihr Kind wird auf jeden Fall Merkmalsträger einer CF-Mutation sein. Mithilfe eines DNA-Tests lässt sich feststellen, ob Ihr:e Partner:in ein Merkmalsträger einer CF-Mutation ist und wie hoch dadurch das Risiko ist, dass Ihr Kind ebenfalls CF hat. Ist Ihr:e Partner:in Merkmalsträger, so beträgt das Risiko 50 %, dass Ihr Kind CF hat, ist er oder sie kein Merkmalsträger, wird das Kind nur Merkmalsträger sein.1 

Mütter 

Der Gesundheitszustand der Mutter vor Eintreten der Schwangerschaft ist entscheidend für ihren Verlauf. Bei guter Lungenfunktion und gutem Ernährungszustand ist eine Schwangerschaft heutzutage meist unproblematisch, wobei sie jedoch nicht völlig risikofrei ist. Während der Schwangerschaft nimmt die Lungenfunktion ab. Wie stark, ist individuell sehr unterschiedlich. Nach der Geburt erholt sich die Lungenfunktion in aller Regel wieder.1 

Der weibliche Genitaltrakt ist bei CF anatomisch nicht grundsätzlich verändert. Jedoch ist in der Gebärmutter und in den Eileitern der Schleim zähflüssiger. Dadurch kann im Gebärmutterhals ein Schleimpfropf entstehen, der das Durchkommen von Spermien verhindert. Daher kann es für Frauen mit CF schwieriger sein, schwanger zu werden.1 

Am besten planen Sie Ihre Schwangerschaft im Vorfeld, in Absprache mit Ihrer betreuenden Ärztin/Gynäkologin oder Ihrem betreuenden Arzt/Gynäkologen. Optimale Vorbereitung auf die Schwangerschaft kann auch bedeuten, dass Sie Ihre CF-Therapie intensivieren, um Ihren Gesundheitszustand zu stabilisieren.1 

Väter 

Rund 98 % der männlichen CF-Betroffenen sind unfruchtbar. Bei ihnen sind die Samenleiter verstopft oder unterbrochen, sodass keine Spermien in das Ejakulat gelangen können (Obstruktive Azoospermie). Die Bildung von Spermien im Hoden erfolgt dennoch und ebenso sind die Spermien fähig, eine Eizelle zu befruchten, auch wenn sie aufgrund der CF in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.1 

Diese Unfruchtbarkeit lässt sich durch eine sogenannte „intrazytoplasmatische Spermien-Injektion (ICSI)“ nach Entnahme der Spermien aus den Hoden (TESE, Testikuläre Spermienextraktion) oder Nebenhoden (MESA, Mikrochirurgische Epididymale Spermienaspiration) umgehen. Dabei werden Spermien direkt aus dem Hoden/Nebenhoden entnommen und der ebenfalls entnommenen, reifen Eizelle der Frau im Reagenzglas injiziert. Bei erfolgreicher Befruchtung kann die sich teilende Eizelle in die Gebärmutter der Frau eingesetzt werden.1