Von Alveolen bis Zwerchfell – ein kompakter Überblick über die wichtigsten Fachbegriffe rund um die Lunge.
Alveolen: Lungenbläschen, die kleinsten Strukturelemente der Lunge, in denen bei der Atmung der Gasaustausch zwischen Blut und Alveolarluft erfolgt. Sie sind das Ziel des Gastransports durch die Atemwege.1
Apnoe: Atemstillstand4
Becherzellen: schleimbildende Zellen in der Bronchialschleimhaut2
Bradypnoe: verlangsamte Atmung, <10 Atemzüge pro Minute3
Bronchialbaum: System aus Bronchien und Bronchiolen. Man spricht von einem Bronchialbaum, weil das Bronchialsystem mit der Luftröhre (Trachea), den Stammbronchien, den Lappenbronchien, den Segmentbronchien und den immer feiner werdenden Verästelungen bis hin zu den Bronchiolen und den Lungenbläschen (Alveolen) wie ein auf den Kopf gestellter Baum aussieht.2
Bronchialmuskulatur: Bronchien und Bronchiolen sind ein Röhrensystem, durch das Luft zu den Alveolen geleitet wird. Bronchien haben einen größeren Durchmesser als Bronchiolen. Die Wände der Bronchien werden durch Knorpelspangen verstärkt. Um die Röhren ziehen sich Stränge glatter Muskulatur. Wenn die Muskeln der Bronchien sich verkrampfen, werden die Bronchien eng. Atemnot kann auftreten.2
Bronchialobstruktion: Verengung der Atemwege, auch Atemwegsobstruktion. Die Verengung kann unterschiedliche Ursachen haben, zum Beispiel Krampf der Bronchialmuskulatur, Schleimhautschwellung, Verlegung durch zähen Schleim oder Fremdkörper. Aufgrund der Behinderung des Luftstroms tritt Atemnot auf.2
Bronchialschleimhaut: Mit der Luft werden auch feste Stoffe, Pollen, Staub oder andere Partikel eingeatmet. Nicht alles kann wieder einfach ausgeatmet werden. Damit die Lunge sauber bleibt, ist die Innenseite der Atemwege mit einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet. Diese Bronchialschleimhaut besitzt schleimproduzierende Becherzellen und Flimmerhärchen (Zilien). Der Schleim der Becherzellen fängt die Fremdkörper ab. Die beweglichen Flimmerhärchen transportieren den Schleim stetig aus der Lunge heraus. Im Rachen angekommen, wird der Schleim einfach verschluckt. Eine dauerhafte, übermäßige Schleimproduktion kann auf eine Lungenerkrankung wie zum Beispiel COPD hinweisen.2
Bronchialsekret: Auswurf, Schleim, Sputum; schleimiges Sekret der Bronchien und unteren Atemwege.2
Bronchialsystem: Luftwege der Lunge2
Bronchiektasen: Bronchialerweiterung: Es gibt eine angeborene Form, die auf einer Entwicklungsstörung der Lunge beruht. Meistens entstehen Bronchiektasen aber nach Infektionen im Kindesalter. Die Bronchialerweiterung führt dazu, dass der physiologische Sekrettransport durch die Flimmerhärchen in den Atemwegen gestört ist und das Bronchialsekret wie in einem Siphon an den tiefsten Stellen liegenbleibt. Das nicht abtransportierte Sekret kann von Bakterien besiedelt werden. Durch die anhaltende Entzündung kommt es zur Zerstörung von Lungengewebe.2
Bronchien, Bronchiolen: Bronchien sind Atemwege in der Lunge. Die Luftröhre teilt sich in zwei Hauptbronchien, die sich in Lappenbronchien, die sich wiederum in Segmentbronchien aufteilen. Bronchiolen sind Unterverzweigungen der Bronchien.2
Bronchitis, Bronchiolitis: Die Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien. Von einer „chronischen Bronchitis“ spricht man bei chronischem Husten und vermehrte Schleimbildung an mindestens drei Monaten in zwei aufeinander folgenden Jahren. Bei einer Bronchiolitis sind die Bronchiolen entzündet – sie betrifft vor allem kleine Kinder.2
Dyspnoe: Atemnot3
Endothel: dünne Schicht aus Zellen, die die Innenwand von Blutgefäßen auskleidet2
Eupnoe: normale Atmung, 12–18 Atemzüge pro Minute3
Granulozyten: Eosinophile Granulozyten sind weiße Blutkörperchen. Sie produzieren basische Inhaltstoffe, die bei Kontakt mit körperfremden Stoffen freigesetzt werden, um diese zu zerstören; sie können aber auch das Lungengewebe angreifen, wie z. B. im Fall von Asthma bronchiale. Neutrophile Granulozyten sind weiße Blutkörperchen, die als Fresszellen (Phagozyten) körperfremde Substanzen auflösen.2
Kapillare: kleinste Blutgefäße/Adern. Sie dienen dem Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe.2
Lappenbronchien: Teil des Bronchialbaums/Bronchialsystems. Sie zweigen von den Stammbronchien, d. h. von den sogenannten Hauptbronchien ab, und verzweigen sich in Segmentbronchien.2
Larynx: Kehlkopf1. Eine Laryngitis ist eine Kehlkopfentzündung.2
Lobi: Lungenlappen. Die linke und die rechte Lunge sind in drei Lungenlappen (Lobi pulmonis) unterteilt.1
Lungenparenchym: Funktionsgewebe der Lunge, das von Alveolen (Lungenbläschen) gebildet wird.2
Lymphozyten: Weiße Blutkörperchen; als Teil der Immunabwehr zuständig für die Alarmierung anderer Immunzellen bei Kontakt mit körperfremden Stoffen und deren Entfernung (siehe T-Lymphozyt; B-Lymphozyt).2
Makrophagen: Weiße Blutkörperchen, eine Unterart der neutrophilen Granulozyten, die Fremdstoffe aufnehmen, indem sie aktiv „umflossen“ werden, und die im Zellinneren verdauen.2
Mukus: Schleim, Sekret der Schleimdrüsen, z. B. der Bronchien2
Orthopnoe: Atemnot im Liegen3
Phagozyten: Fresszellen, wichtiger Teil des Immunsystems2
Pharynx: Rachen1
Pleura: Das Pleura visceralis ist das Lungenfell.1 Als Pleura wird das Brust- oder Rippenfell bezeichnet, die Doppelhaut aus äußerem Rippenfell und innerem Lungenfell, die die Lungenoberfläche auskleidet. Bei einer Pleuritis ist das Rippenfell entzündet.2
Pleurahöhle: Raum zwischen Rippenfell, Lungenfell und Zwerchfell; auch: Pleuraspalt2
Pneumologie: Lehre und Wissenschaft von der Erkrankung der Atemwege; Lungenheilkunde2
Pulmo: Lunge. Pulmo sinister ist die linke, Pulmo dexter die rechte Lunge.1
Pulmologie: siehe Pneumologie
Sputum: Ausgehusteter Auswurf der Lunge bestehend aus Schleimhaut und anderen Zellen; Zusammensetzung kann Rückschlüsse auf Atemwegserkrankungen geben.2
Sternum: Das Sternum oder Brustbein ist ein flacher Knochen, der den Thorax nach vorne begrenzt, und an dessen Seiten die Rippen direkt oder über knorpelige Verbindungen ansetzen.1
Tachypnoe: beschleunigte Atmung, > 20 Atemzüge pro Minute3
Thorakales Gasvolumen: Das (Intra-) Thorakale Gasvolumen (TGV, ITGV) ist das Volumen, das sich nach normaler Ausatmung noch in der Lunge befindet.2
Thorax: Brustkorb, Rippenkorb. Als Thorax bezeichnet man den aus Brustwirbeln, Rippen und Sternum gebildeten Brustkorb nebst anhängenden Muskeln, Bändern und Gelenken. Der Teil des Thorax, der aus Hartgewebe (Knochen) besteht, wird knöcherner Thorax genannt.1
Trachea: Luftröhre1
Zilien: Flimmerhärchen. Die gesamte Oberfläche der Bronchialschleimhaut ist mit beweglichen Flimmerhärchen ausgekleidet. Diese dienen der Entfernung kleinerer, ins Bronchialsystem eingedrungener Fremdstoffe wie z. B. Staubpartikel oder Allergene. Die Härchen schlagen bzw. flimmern zu diesem Zweck unaufhörlich in Richtung Luftröhre. Unterstützt wird dieser Transport durch einen Film aus Bronchialschleim.2
Zwerchfell: großer, kuppelförmiger Muskel, der Brust- und Bauchraum voneinander trennt; wichtiger Muskel für die Atmung. Die Bauchatmung (Abdominalatmung) oder auch Zwerchfellatmung (Diaphragmalatmung) ist eine normale, ruhige Atmungsform. Den eher durch Bewegungen des Brustkorbes dominierten Atmungstyp nennt man Brustatmung.2