Seit Jahren erlebt die E-Zigarette (E=elektronische) in Amerika einen Boom, der auch vor Österreich nicht Halt gemacht hat. „Verdampfen statt verbrennen“ lautet die Devise der Hersteller.
Ob jedoch die E-Zigarette wirklich eine gesunde Alternative zur klassischen Zigarette darstellt, ist mehr als fraglich. Denn über die Liquids (Aromaessenzen), welche über die Heizspirale verdampft werden, ist wenig bekannt. Meistens halten die Hersteller die genaue Zusammensetzung unter Verschluss.
Giftstoffe in den E-Zigaretten
Die E-Zigarette setzt sich aus einem Gehäuse, einer Batterie, einem elektrischen Vernebler und einer auswechselbaren Kartusche, die mit Flüssigkeit gefüllt ist, zusammen. Sie verbrennt zwar keinen Tabak, sondern verdampft die Flüssigkeit, welche in den meisten Fällen Nikotin enthält, wobei der Nikotingehalt recht unterschiedlich ist. Hauptanteil ist jedoch Propylenglykol, das den Dampfeffekt erzeugt, aber die Atemwege reizen kann. Wie sich das auf lange Sicht auswirkt, weiß niemand. Übrigens enthalten auch nikotinfreie E-Zigaretten Propylenglykol. In einigen E-Zigaretten wurden bereits Gifte wie Nitrosamine und Formaldehyd festgestellt.
Experten warnen vor den Folgen
Die elektronische Zigarette ist keinesfalls als Gesundheitsprodukt zu bezeichnen, aber ein geringeres Übel als die klassische Zigarette könnte sie allerdings sein. Denn beim Verbrennen des Tabaks gelangen verschiedene Chemikalien, davon 90 krebserregende Stoffe, in den Körper. Wie viele es bei der E-Zigarette sind, ist nicht ganz klar, weil es keine Regelungen oder Kontrollen gibt und weil langfristige Studien derzeit noch fehlen. Dennoch lassen sich die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zusammenfassen: Die E-Zigarette ist gesundheitlich keinesfalls unbedenklich. Dasselbe gilt auch für die Shisha (Wasserpfeife arabischen Ursprungs), die ebenfalls häufig als Zigarettenersatz verwendet wird. Durch sie werden jedoch die gleichen Stoffe freigesetzt wie beim Rauchen, das heißt Teer, Nikotin, Kohlenmonoxid und verschiedene Metalle. Außerdem wird beim Rauchen der Shisha der Tabak nicht verbrannt, sondern schwelt bei niedrigen Temperaturen, was zur Folge hat, dass der Rauch kälter ist als beim Zigarettenrauchen. Dadurch werden Giftstoffe wie Arsen und Formaldehyd in die Lunge gezogen. Suchtexperten und Mediziner warnen jedenfalls eindringlich vor den möglichen Folgen des Konsums von E-Zigaretten und vor allem von Shishas, weil in beiden Fällen schädliche Giftstoffe eingeatmet werden.