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Wieviel Zucker ist gesund?

28.02.2022

So wie bei Medikamenten gilt auch bei Zucker: Die Dosis macht das Gift! In Maßen genossen ist Zucker keineswegs schädlich.

Wir leben in einer Überflussgesellschaft, in der Süßes als Getränk, Süßspeisen, Backwaren oder Naschereien immer zugänglich ist, sodass Zucker als Dickmacher und ungesundes Lebensmittel in Verruf gekommen ist.

Besser als sein Ruf

Zucker ist nicht automatisch ungesund. Süße Früchte in der Natur sind ein gutes Zeichen, denn das bedeutet, dass sie reif und genießbar sind. Und schon über die Muttermilch kommen Babys auf den Geschmack von Milchzucker. In der richtigen Dosis genossen, sorgt Zucker in der Nahrung auch für einen raschen Energieschub, wenn er gebraucht wird. Süßes schmeckt einfach gut, macht fröhlich und wird auch im Stoffwechsel als sogenannte „Glukose“ – Traubenzucker – für viele Vorgänge im Körper gebraucht.

Von Natur aus ist Zucker in Obst und Gemüse enthalten. Auch Getreide oder Kartoffeln enthalten Stärke, ein Kohlenhydrat, das aus Glukose entsteht. Doch heutzutage enthalten viele andere Lebensmittel, wie zum Beispiel Wurst, Ketchup oder andere Fertigsaucen, Zucker als Geschmacksverstärker zugesetzt. Ein Blick auf die Zutatenliste der Lebensmittel zeigt rasch, dass Zucker oft dort enthalten ist, wo man ihn gar nicht erwarten würde. Zucker kann hier in Form von Saccharose, Maltose, Laktose, Fruktose oder Glukose angeführt sein. Und auch die Reihenfolge macht es aus: Steht Zucker an einer der ersten Stellen auf der Zutatenliste, so können Sie davon ausgehen, dass es sich um große Anteile handelt. Je weiter hinten in der Liste die Zutaten zu finden sind, desto geringer sind die Mengen.

Weniger ist jedenfalls besser

Ein zu hoher Zucker- und Fettkonsum hat eine Reihe von Nachteilen. So kann etwa die Gedächtnisfunktion beeinträchtigt werden, wie eine Studie aus Australien bestätigt.1 Übergewicht verbunden mit dem Risiko für hohen Blutdruck mit all seinen Folgeerscheinungen wie Herzinfarkt, Schlaganfällen oder Nierenschäden ist meist auf zu hohen Zuckerkonsum zurückzuführen.2 Studien belegen auch, dass nur zwei Gläser zuckerreicher Getränke pro Tag bereits das Risiko, an Diabetes zu erkranken, deutlich erhöhen.3

Alle Zuckerarten haben den gleichen Energiegehalt von vier Kalorien (kcal) pro Gramm. Ob nun der Zucker natürlich enthalten oder zugesetzt ist, macht keinen Unterschied. Ebenso wenig ist brauner Zucker, Rohrzucker oder Honig gesünder als sogenannter „weißer Zucker“.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt für Erwachsene nicht mehr als 50 g Zucker pro Tag – das entspricht etwa 10 Teelöffel.4 Nachdem es schwierig ist, den Überblick zu behalten, in welchen Lebensmitteln wie viel Zucker enthalten ist, gilt jedenfalls – weniger ist mehr! Wer also auf zuckerhaltige Getränke und Naschereien so weit wie möglich verzichtet, wird vermutlich immer noch auf eine gute Portion Zucker pro Tag kommen.

Tipp: Probieren Sie, einen Monat auf Zucker zu verzichten!

Gehen Sie es langsam an und nehmen Sie alle paar Tage einen weiteren Punkt dazu:

  • Streichen Sie zuckerhältige Getränke – am besten beginnen Sie damit, dass Sie ihre bisherigen Getränke mit Wasser verdünnen.
  • Streichen Sie Schokolade und andere Naschereien.
  • Verzichten Sie auf Kuchen, Torten und andere Süßspeisen.
  • Lassen Sie bei Kaffee oder Tee den Zucker oder Süßstoff weg.
  • Verzichten Sie auf Fertiggerichte und -produkte wie Saucen oder Aufstriche. Je mehr Sie selbst aus frischen Lebensmitteln kochen, desto größer ist ihr Einfluss auf die Zutaten und den Inhalt!