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Was verursacht starkes Schnarchen?

21.02.2022

Fast jeder Zweite schnarcht in der Nacht. Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. Der Verdacht, dass eine potenziell gefährliche Schlafapnoe vorliegt, ist besonders dann angebracht, wenn sehr laut und unregelmäßig „gesägt“ wird.  

Als weiterer begünstigender Faktor gilt Übergewicht – rund 80 Prozent der Betroffenen sind adipös. Schlafapnoe kann gefährlich werden, wenn sich die Atemaussetzer ausdehnen und zu längeren Atemstillständen werden. Geschätzte zwei bis vier Prozent der erwachsenen Gesamtbevölkerung zwischen 30 und 60 Jahren dürften betroffen sein.1

Nächtliche Atemprobleme

Die häufigste Form der Schlafapnoe ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Durch eine Verengung der Atemwege kann nicht mehr richtig oder für wenige Sekunden gar nicht geatmet werden. Der Schlafende wacht kurz auf und atmet im Anschluss meist tief und lang. Die Atemstillstände dauern zehn Sekunden bis zwei Minuten und treten bis zu hundertmal pro Nacht auf. Morgens ist meist keine Erinnerung an die nächtlichen Atemprobleme vorhanden. Daher sind Angehörige gefordert, den Betroffenen beim Verdacht auf Schlafapnoe den Arztbesuch nahezulegen.

Die zweite Form ist die zentrale Schlafapnoe, die durch eine Fehlfunktion des Zentralen Nervensystems entsteht. Die oberen Atemwege bleiben zwar geöffnet, aber die Atemmuskeln von Brust und Zwerchfell arbeiten nur eingeschränkt. Von dieser Form sind vor allem ältere Personen betroffen. Die zentrale Schlafapnoe ist meist harmlos und muss nicht behandelt werden, außer sie tritt in Kombination mit anderen Erkrankungen wie Herzschwäche auf.1

Ernste Auswirkungen verhindern

Menschen, die unter Schlafapnoe leiden, wachen morgens meist nicht erholt auf. Auch die Bettnachbarn leiden unter den störenden Geräuschen. Chronischer Schlafmangel führt zu Tagesmüdigkeit mit all seinen Folgen. Die Betroffenen können sich schwer konzentrieren, bekommen Kopfschmerzen, sind müde und gereizt. Die Unfallgefahr beim Autofahren oder beim Bedienen von Maschinen kann steigen. Auch Angstzustände und Depressionen, ein trockener Mund und verringerte sexuelle Lust sowie Erektionsstörungen können die Folge sein.2

Bestätigt der HNO-Arzt den Verdacht auf Schlafapnoe aufgrund von Messungen des Atemluftstroms, der Atembewegungen oder der Sauerstoffsättigung im Blut, kann das Ausmaß der Erkrankung auch in einem Schlaflabor beobachtet werden. Im Anschluss wird versucht, die einzelnen Auslöser auszuschalten, die dafür sorgen, dass die Atemwege verengt sind. Das kann zum Beispiel Übergewicht, eine verbogene Nasenscheidewand oder ein vergrößertes Zäpfchen im Gaumen sein.

Behandelt wird die Schlafapnoe durch das Tragen einer Atemmaske oder indem die Auslöser, wie Übergewicht, beseitigt werden.

Risikofaktoren für Schlafapnoe:1)2)

  • Übergewicht
  • Alter – je älter, desto gefährlicher
  • Geschlecht – mehr Männer als Frauen
  • Anatomische Ursachen wie ein stark zurückliegender Unterkiefer, vergrößerte Mandeln oder eine krumme Nasenscheidewand
  • Der übermäßige Konsum von Nikotin, Alkohol, Drogen oder Medikamenten, wie zum Beispiel Schlaftabletten oder Beruhigungsmitteln
  • Bestehende Erkrankungen wie Rheuma, Schilddrüsenunterfunktion oder Nasenpolypen