Die Bezeichnung Schlafapnoe ist ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen, bei denen der Atem in der Nacht aussetzt oder stark reduziert ist.
Laut Definition ist der Luftstrom dabei für mindestens zehn Sekunden um mehr als 90 Prozent (Apnoe) oder zumindest 30 bis 90 Prozent (Hypopnoe) reduziert.2 Etwa 2 bis 3 % der erwachsenen Bevölkerung leiden am Schlafapnoe-Syndrom. Mit steigendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, eine Schlafapnoe zu bekommen, wobei vor allem Männer betroffen sind. Schlafapnoe bedeutet übersetzt „Atemstillstand im Schlaf“. Bei einer Schlafapnoe sind die Atemwege der Betroffenen so verengt, dass die Atmung nicht nur deutlich erschwert ist, sondern sogar vollständig aussetzt. Das Schnarchen kann in manchen Fällen eine Lautstärke von bis zu 90 Dezibel erreichen, was in etwa der Lautstärke eines Presslufthammers entspricht. Die typischen Geräusche des Schnarchens, bei denen sich Atempausen mit heftigem Luftschnappen abwechseln, geben das Aus- und Einsetzen der Atmung akustisch wieder.1 Menschen, die unter Schlafapnoe leiden, zeigen eine ausgeprägte Tagesschläfrigkeit und -müdigkeit, häufig auch Kopfschmerzen, verminderte Leistungsfähigkeit, Gedächtnisschwächen oder schlechte Laune. Der Nachtschlaf kann wenig erholsam und von Herzklopfen und häufigem Harndrang begleitet sein.2
Obstruktive und Zentrale Schlafapnoe
Bei der Schlafapnoe unterscheidet man zwischen einer obstruktiven und einer zentralen Apnoe.1 Die Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist die häufigste Form der Schlafapnoe. Dabei verschließen sich die Strukturen der oberen Atemwege vorübergehend (Kollaps). Dies führt zu einer Verengung im Rachenbereich, sodass die Atmung blockiert wird.2 Vor allem Männer höheren Alters leiden an der obstruktiven Schlafapnoe. So sind etwa 20 % der 40- bis 60-Jährigen und bis zu 60 % der 65- bis 70-jährigen Männer betroffen. Frauen bleiben aufgrund einer anderen Anatomie im Halsbereich meist bis zur Menopause verschont. Danach sinken die Unterschiede zwischen den Geschlechtern.1
Bei der Zentralen Schlafapnoe (ZSA) sind die Atemwege offen, doch fehlen Impulse aus dem Gehirn für den Atemantrieb. Die ZSA ist sehr selten und häufig im Rahmen von Herz- oder Nierenerkrankungen oder Schlaganfall zu finden.2 Die Wahrscheinlichkeit, an zentraler Schlafapnoe zu leiden, nimmt mit steigendem Alter zu.1
Schlafapnoe und Lungenerkrankungen
Schlafapnoe zählt zu den häufigsten Begleiterkrankungen bei Asthma3 und COPD5. Treten Beschwerden auf, muss die Lungenfachärztin oder der Lungenfacharzt konsultiert werden. Sie oder er kann feststellen, ob Schlafstörungen vorliegen und wie stark mögliche Beschwerden ausgeprägt sind – danach richten sich dann die Maßnahmen. Man stellt fest, ob bestimmte Medikamente, Drogenkonsum, Nikotin oder Alkohol schuld daran sind, ob vermehrte Fettablagerungen im Rachen und in der Zunge die Ursache sind oder auch anatomische Besonderheiten wie große Mandeln, ein nach hinten geschobener Unterkiefer oder ein zu großes Gaumenzäpfchen.6 Untersuchungen im Schlaflabor können Hinweise auf Art und Schwere der Atmungsstörungen im Schlaf liefern. Die Betroffenen selbst werden angehalten, auf schwere Mahlzeiten, Kaffee und Tee abends zu verzichten, auf Nikotin und Alkohol ebenfalls, und auf eine gute Schlafumgebung zu achten.4
Bei starkem Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme die Schlafapnoe lindern. Daneben werden viele verschiedene Behandlungen angeboten. Dazu zählen Lagerungshilfen und spezielle Hilfsmittel wie Unterkieferschienen, Apparate zur nächtlichen Atmungsunterstützung und Operationen. Für einige Behandlungen gibt es wissenschaftliche Belege, dass sie bei einer Schlafapnoe helfen können. Die wirksamste Behandlung einer schweren Schlafapnoe ist die sogenannte CPAP-Therapie. CPAP steht für „continuous positive airway pressure“ (kontinuierlicher Atemwegsüberdruck). Bei dieser Behandlung wird nachts mit einem leichten Überdruck Raumluft in die Atemwege gepumpt. Die Betroffenen tragen beim Schlafen eine Atemmaske, die an ein Atemgerät angeschlossen ist.4