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Auswahlmöglichkeiten

Was können Biobanken?

28.09.2021

In Biobanken werden Proben menschlicher Körpersubstanzen gesammelt. Biologisches Material wird dabei zusammen mit Hintergrundinformationen der Spender*innen gespeichert.

Zu den Substanzen, die in Biobanken gesammelt werden, zählen etwa Gewebe, Zellen, DNA, Proteine, Blut oder andere Körperflüssigkeiten.1 Die derzeit größte Biobank mit öffentlichem Zugang in Europa und eine der größten und bekanntesten weltweit ist in Graz an der Medizinischen Universität zu finden – sie umfasst rund 20 Millionen Proben von Körperflüssigkeiten und menschlichem Gewebe. Die Biobank Graz macht diese Proben und zugehörige personenbezogene Daten für wissenschaftliche Forschungszwecke zugänglich. Das gemeinsame Ziel ist es, Ansätze für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu entwickeln.2

Probengewinnung

Die Proben für eine Biobank können auf unterschiedliche Weise gewonnen werden:1

  1. Restmaterial einer Routinemaßnahme (zu diagnostischen Zwecken entnommenes Blut, operativ entferntes Gewebe etc.),
  2. zusätzliche bei einer Routinemaßnahme entnommene Proben, die ohne gesonderten Eingriff (z. B. ohne zusätzlichen Einstich zur Blutentnahme) gewonnen werden,
  3. ausschließlich für Forschungszwecke gewonnene Proben (entweder direkt für die Biobank entnommene Proben, im Zuge einer anderen klinischen Studie zusätzlich gewonnene Proben oder Restproben aus klinischen Studien).

Nutzung im Dienst der Forschung

Die Ethikkommission entscheidet vorab über jede Nutzung der Proben und Daten. Spender*innen müssen sich mittels einer schriftlichen Information und unterzeichneten Einverständniserklärung bereit erklären, dass ihre Proben in der Biobank aufbewahrt werden dürfen. Diese Information muss grob beschreiben, in welchem Forschungsbereich die Probe genutzt werden kann.1

BBMRI-ERIC ist eine europäische Forschungsinfrastruktur für Biobanken. Sie bringt alle wichtigen Akteur*innen im Bereich Biobanking zusammen – Forscher*innen, Biobanker, Industrie und Patient*innen –, um die biomedizinische Forschung zu fördern. Zu diesem Zweck bietet sie Qualitätsmanagementdienste, Unterstützung in ethischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Fragen sowie eine Reihe von Online-Tools und Softwarelösungen. Letztlich ist es auch ihr Ziel, neue Behandlungen zu ermöglichen.3

Die Biobank Graz nennt als ihre Hauptaufgaben eine transparente und ethisch korrekte Nutzung von Proben und zugehörigen Daten für die Forschung sowie die Sammlung und Lagerung nach neuestem Stand der Technik, sodass eine zentralisierte und automatisierte Bearbeitung und Lagerung von Proben möglich werden. Forscher*innen werden in allen Belangen der Projektabwicklung und Koordination unterstützt und Innovationen für eine bessere Gesundheitsversorgung werden durch den Zugang zu Proben und Daten gefördert.2

Lungenforschung mit Biobank-Proben

Eine Biobank ist also die Verbindung einer umfangreichen Sammlung von biologischem Material mit den dazugehörenden medizinisch relevanten Informationen wie Alter, Krankengeschichte und Lebensumstände. Durch diese Verknüpfung ist es möglich, systematisch nach Ursachen und Mechanismen bestimmter Krankheiten zu suchen, was die Grundlage für die Entwicklung verbesserter Diagnosemöglichkeiten neuer und effizienterer Therapien darstellt. In krankheitsspezifischen Biobanken werden Biomaterialien und Daten von Patient*innen mit bestimmten Erkrankungen gesammelt – ebenfalls um die dahinterstehenden Ursachen und Krankheitsmechanismen besser zu verstehen, aber auch, um die Diagnose zu verbessern und neue, effektive Therapien zu entwickeln.4 Auf diese Weise kann die Lungenforschung auf bestehende Erkenntnisse und Nachweise zugreifen und neue Proben nutzen.