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Was ist Aspergillose?

09.05.2023

Aspergillose ist eine Infektion – häufig in der Lunge – die von einem Pilz verursacht wird: dem Aspergillus. 

Aspergillus-Pilze sind weit verbreitet. Sie kommen häufig in Komposthaufen, Entlüftern und sogar im Staub in der Luft vor.1 Auch Heu, Blumenerde, Holz, Papier, Tapeten oder schimmelige Lebensmittel sind Quellen. Verbreitet werden die Sporen über die Luft.2 Vermeiden lassen sie sich daher nicht. Werden Aspergillus-Sporen eingeatmet, passiert in den allermeisten Fällen nichts. Wenn jedoch das Immunsystem geschwächt ist, kann daraus eine Infektion entstehen: eine sogenannte opportunistische Pilzinfektion, also eine Infektion, die ein geschwächtes Immunsystem ausnutzt.1 

Aspergillose tritt in verschiedenen Formen auf, zum Beispiel:1,2 

Invasive und nicht invasive Formen werden unterschieden. Bei der nicht-invasiven Aspergillose ist die Infektion oberflächlich. Sie betrifft zum Beispiel die Haut oder die Schleimhäute. Bei der invasiven Aspergillose sind innere Organe wie Lunge, Herz, Nieren, Leber oder Magen-Darm-Bereich betroffen.1 

  • Aspergillom: Das sogenannte Aspergillom (Pilzball, Pilzknoten) kann auch bei Menschen mit gesundem Immunsystem auftreten. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung aus Pilzbestandteilen und Schleim. Ein Aspergillom bildet sich meistens in einem vorbestehenden Hohlraum, wie zum Beispiel einer Lungenkaverne nach einer Tuberkulose oder in den Nasennebenhöhlen. 

  • Aspergillus-Lungenentzündung: Eine Aspergillus-Lungenentzündung (Pneumonie) tritt bei Patienten mit stark beeinträchtigtem Immunsystem auf. Dies kann bei einer Immunsuppression nach einer Organtransplantation, einer Chemotherapie oder einem krankhaften Mangel an weißen Blutkörperchen (Neutropenie) der Fall sein. Auch Patienten mit AIDS, Blutkrebs oder einer schweren Autoimmunerkrankung können gefährdet sein. Eine extrapulmonale Aspergillose, also eine Infektion außerhalb der Lunge, kann sich unter anderem in den Nasennebenhöhlen, den Ohren, der Haut und diversen anderen inneren Organen abspielen. 

  • Schimmelpilzallergie: Die allergische Form einer Erkrankung durch Aspergillen ist die „allergische bronchopulmonale Aspergillose“. Sie tritt vor allem bei Patienten mit Asthma bronchiale auf.  

Symptome und Behandlung 

Innerhalb von Tagen bis Wochen nach einer Infektion können sich Symptome zeigen. Patient:innen mit Lungenaspergillose leiden oft unter Anzeichen einer Lungenentzündung wie Fieber, Husten mit teilweise blutigem Auswurf und Atemnot. Schmerzen des Lungenfells und Gewichtsverlust können ebenfalls auftreten.2 

Eine Aspergillose wird mit Antimykotika (Anti-Pilzmitteln) oder durch eine Operation behandelt. Gleichzeitig muss das Immunsystem gestärkt werden. Menschen, die etwa unter einer Influenza gelitten haben oder Immunsuppressiva einnehmen müssen, haben ein erhöhtes Risiko für Pilzinfektionen in der Lunge.3 Aspergillose in der Lunge muss keine Beschwerden verursachen, kann aber zum Husten von Blut, selten zu schweren Blutungen und sogar zum Tod führen. Da pulmonale Aspergillose meist nicht auf Medikamente reagiert, müssen die Pilzknoten (Aspergillome) oft operativ entfernt werden.5 

Forschende aus Jena haben ein Chip-basiertes Infektionsmodell entwickelt, mit dem sie die Schädigung des Lungengewebes durch eine Pilzinfektion live unter dem Mikroskop beobachten können. Sowohl das Wachstum des Pilzes als auch die Reaktion des Immunsystems könne damit besser beobachtet werden.4