Tauchen trotz Asthma oder COPD Tauchen erfreut sich bei Jung und Alt immer größerer Beliebtheit. Auch für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, wie Asthma oder COPD, ist dieser Sport, abhängig vom Krankheitsbild und unter Einhaltung bestimmter Regeln, möglich.
Wann dürfen Asthma-Patienten tauchen?
- Tauchen ist nur bei leichtem Asthma erlaubt.
- Die Lungenfunktion muss normal sein.
- Um das Asthma zu kontrollieren, ist eine regelmäßige Inhalationstherapie mit entzündungshemmenden Medikamenten notwendig.
- In den Tagen vor dem Tauchgang dürfen keine akuten Asthmasymptome auftreten.
- Es darf sich nicht um ein Anstrengungs- oder Kälte-induziertes Asthma handeln
- Kinder mit Asthma sollten überhaupt nicht tauchen.
Wann dürfen COPD-Patienten tauchen?
- Es darf sich maximal um eine chronische Bronchitis handeln (Vorstadium der COPD).
- Es darf keine Einschränkung der Lungenfunktion gegeben sein.
- Patienten mit Lungenemphysem dürfen nicht tauchen.
Voraussetzungen für einen erfolgreichen Tauchgang
- Grundsätzlich sollte eine Tauglichkeits-Untersuchung durch einen Lungenfacharzt, wenn möglich mit tauchmedizinischer Erfahrung, durchgeführt werden.
- Um Atemnot vorzubeugen, sollte eine maximale Tauchtiefe von 20m nicht überschritten werden.
- Das Auftauchen sollte immer langsam und kontrolliert erfolgen.
- Vor dem geplanten Tauchgang muss die Lungenfunktion mittels Peak-Flow-Messung kontrolliert werden.
- Es ist von Vorteil 15 Minuten vor dem Tauchen ein rasch wirksames Asthma-Medikament zu inhalieren, um so die Bronchien zu erweitern.
- Anstrengende Taucharten, wie Strömungstauchen oder Eistauchen sollten vermieden werden.
Warum kann Tauchen zu einem Problem werden?
Tauchen bedeutet für die Lunge Schwerstarbeit. Das Atmen der komprimierten Luft aus der Druckflasche sowie der zunehmende Druck bei größerer Tauchtiefe bedingen eine erhöhte Atemarbeit. Das Atemgas ist trocken und kalt und wird bei zunehmender Tauchtiefe noch kälter. Dies kann bei Überempfindlichkeit der Atemwege zu einer Verengung und zu Atemnot führen. Ein zu schnelles, panikartiges Aufsteigen mit Anhalten der Luft kann u.a. zu einer überdruckbedingten Lungenverletzung (Barotrauma) führen. Wenn Sie auf Ihren Körper hören und einige Regeln befolgen, ist es auch für Sie möglich, die Unterwasserwelt zu erkunden. Vergessen Sie jedoch nie, dass jeder Tauchgang ein erhöhtes Risiko bedeutet. Auf alle Fälle gilt auch hier: Besprechen Sie Ihr Vorhaben vorher mit Ihrem behandelnden Arzt!