Zum aktuellen Klima. Eine kurze Bestandsaufnahme.
1,8 Grad über dem Durchschnitt – Menschengemachter Klimawandel als Auslöser. 2024 war in Österreich das wärmste Jahr der Messgeschichte. „Berücksichtigt man die Prognosen für die letzten Tage des Jahres, dann war es 2024 im Tiefland Österreichs und auf den Bergen um 1,8 Grad wärmer als ein durchschnittliches Jahr in der ohnehin sehr warmen Klimaperiode 1991 bis 2020“, hieß von Seiten der von Geosphere Austria. 1
Gut zu wissen : Was ist eigentlich Klima? Und was ist Wetter?
Gemeinhin werden Klima und Wetter im Alltag fast gleichgesetzt. Das stimmt nur einfach nicht. Denn das Wetter gibt den Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt an – zum Beispiel ob in Ihrem Wohnort an einem bestimmten Tag die Sonne scheint oder ob es regnet und wie warm oder kalt es dort ist. Das Klima fasst dagegen alle Wettererscheinungen zusammen, die über einen gewissen Zeitraum im Durchschnitt an einem Ort gemessen wurden.2
Mögliche Folgen für unsere Gesundheit
Der Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf unsere Gesundheit, beispielsweise durch Hitzeperioden, Trockenheit und eine erhöhte UV-Strahlung. Die Auswirkungen des Klimawandels betreffen Menschen mit Lungenerkrankungen in besonderem Maße. Expert:innen haben deshalb ein Positionspapier entwickelt, um Betroffene besser zu schützen. Steigende Temperaturen, mehr Allergene und Schadstoffe in der Luft sowie häufigere Extremwetterlagen: Fachleute gehen davon aus, dass die Häufigkeit und Schwere von Lungenerkrankungen mit dem voranschreitenden Klimawandel zunehmen werden.3
Der Einfluss von Hitze und Trockenheit auf Symptome von Lungenkrankheiten
Ist es über einen längeren Zeitraum sehr heiß und der Regen bleibt aus, dann finden weniger Bewegungen der Luftmassen statt und eine Reinigung durch Niederschläge findet nicht statt.
Dadurch verbleiben Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Ozon, aber auch Allergene, länger an einem Ort und können bei Menschen mit Lungenkrankheiten und Allergien Beschwerden hervorrufen. Ozon und Feinstaub können zum Beispiel zu akuten Krankheitsverschlechterungen bei Menschen mit COPD führen.2
Worauf sollten Menschen mit Lungenerkrankungen achten?
Entscheidend ist es, dass sie allgemeine Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels unterstützen und gleichzeitig individuelle Schutzmaßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten. Wie etwa2:
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regelmäßige ärztliche Betreuung
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Hitze-Warnungen ernst nehmen
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Pollenvorhersagen nutzen bei Allergien
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Orte mit starker Luftverschmutzung meiden, ggfs Mund-Nasen-Maske tragen
Die Folgen von zu wenig Flüssigkeit
Hitze erschwert die Wärmeleitung durch Gefäßerweiterung. Dadurch kann es zu einem Flüssigkeitsmangel kommen, unter dem auch Beschwerden durch Atemwegserkrankungen verstärkt werden können. Durch die Überlastung des körpereigenen Kühlsystems wird die Körperwärme durch Schwitzen und über die Lunge abgegeben. Die erhöhte Atemfrequenz kann für besonders für COPD- Patient:innen mit bereits bestehender Atemnot durch dauerhaft verengte Atemwege kritisch sein.4
Das Kuriose kommt ganz zum Schluss: Thunderstorm-Asthma
Thunderstorm-Asthma ist ein Phänomen, das in Australien auftritt, aber künftig aufgrund extremer Wetterbedingungen auch weltweit relevant werden könnte. Bei starken Gewittern erhöht sich die Ozonkonzentration. Pollen und Gräser werden durch den Sturm vermehrt aufgewirbelt und platzen aufgrund der elektrostatischen Aufladung sowie hohen Luftfeuchtigkeit. Durch das Aufplatzen der Pollen können diese tief in die Lunge eindringen. Dies führt zu einem massiven Anstieg von Asthma-Attacken und Krankenhausaufenthalten. Es ist wichtig, dieses Phänomen zu beobachten, da es auch in Europa relevant werden könnte.5