Eine COPD-Erkrankung kann langfristig zu Muskelschwund und Osteoporose führen. Um dagegen anzugehen, sind regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining, sowie eine gesunde Ernährung die Basis.
Das richtige Training
Trainierte Muskeln benötigen weniger Sauerstoff und somit muss der Körper weniger Energie für Atemarbeit aufbringen. Nebenbei wirkt sich Sport auch positiv auf das Herz-Kreislauf-System und das allgemeine Wohlbefinden aus. Wichtig ist, dass Sie zuerst mit einem Arzt oder Therapeuten Rücksprache halten, bevor Sie zu trainieren beginnen. Die Trainingseinheiten selbst sollten dann in einem Fitnessstudio oder unter Anleitung eines erfahrenen Trainers durchgeführt werden. Idealerweise besteht Ihr Training aus einem Kraft- und Ausdauertraining.
Ausdauertraining
Ausdauertraining dient dazu die Sauerstoffversorgung anzuregen und die Leistung des Herz-Kreislaufsystems zu verbessern. Als Ausdauersportarten eignen sich für COPD-PatientInnen besonders Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen. Es sollte drei Mal die Woche trainiert werden. Während die Trainingseinheiten zu Beginn noch recht kurz sein sollen (10 Minuten), können sie mit der Zeit und verbesserter Leistungsfähigkeit auch gesteigert werden.
Krafttraining
Gezieltes Krafttraining ist wichtig, um den Muskelaufbau zu fördern. So erlangen Sie neben mehr Beweglichkeit auch Unabhängigkeit. Es wird empfohlen an zwei bis drei Tagen die Woche unterschiedliche Muskelgruppen zu trainieren. Dabei ist auf den richtigen Trainingswiderstand zu achten, dieser kann durch Hilfsmittel wie leichte Hanteln, Gymnastikbälle oder Thera-Bändern erreicht werden. Dabei soll der Widerstand so gewählt werden, dass mindestens 10, aber nicht mehr als 15, Wiederholungen pro Übung möglich sind. Die Übungen sollen langsam und ohne Schwung ausgeführt werden.
Die richtige Ernährung
Bereits letzte Woche haben wir hier berichtet, wie Sie mit Untergewicht umgehen können und welche Rolle die richtige Ernährung dabei spielt. Doch nicht nur bei der Verringerung von Untergewicht, sondern auch beim Muskelaufbau sollte eine gesunde und ausgewogene Mischkost nicht unterschätzt werden. Beim Muskelaufbau spielt Eiweiß eine wesentliche Rolle. Als Richtwert gelten 1,6-2,5g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht, um Muskelmasse aufzubauen. Am besten nehmen Sie Proteine in Kombination mit Getreideprodukten auf (Getreideprodukte mit Milchprodukten oder Ei). Möchten Sie auf pflanzliche Lebensmittel zurückgreifen, dann eignen sich als Eiweißquellen besonders Linsen und Bohnen ausgezeichnet. Nebenbei sollten Sie darauf Rücksicht nehmen, dass Sie ihrem Körper auch ausreichend Vitamine (Obst, Gemüse), n3-Fettsäuren (fettreicher Fisch, Leinöl) und Kalzium (Milchprodukte, Samen, Nüsse) zuführen.
Um Ihnen den Einstieg in ein gesünderes und sportlicheres Leben zu erleichtern, haben wir abschließend noch fünf Tipps für Sie:
- Halten Sie regelmäßig Absprache mit ihrem Arzt.
- Hören Sie auf Ihren Körper und überanstrengen Sie sich nicht.
- Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag, indem Sie Strecken zu Fuß gehen oder einmal die Treppe anstelle des Lifts nehmen.
- Suchen Sie sich Gleichgesinnte - in der Gruppe macht sportliche Betätigung gleich viel mehr Spaß.
- Durchhalten – nicht nur Ihr Körper, sondern auch Ihre Seele werden es Ihnen danken
Quellen:
- Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (2016): Husten – Atemnot – COPD. 3. Auflage. Wien. S. 144-153; 174-179.
- www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/asthma/article/417796/copd-geht-muskelmasse-verloren.html
- www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/muskelschwund-bei-copd-moeglichst-fruehzeitig-mit-ernaehrungstherapie-vorbeugen/