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Mögliche Folgen einer Mandeloperation

22.10.2018

Früher hat man die Entfernung Gaumenmandeln häufig vorgenommen ­ – ­ manchmal sogar einfach vorbeugend, ohne dass vorher eine Mandelentzündung (Tonsillitis) aufgetreten wäre.

Heute wird diese Operation kritischer betrachtet und nur mehr unter bestimmten Voraussetzungen durchgeführt (wie beispielsweise bei dauerhafter Vergrößerung oder Entzündung der Mandeln), denn eine aktuelle Untersuchung aus Dänemark hat gezeigt, dass die Entfernung der Mandeln auch langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

In einer großen Studie wurde erstmals der Zusammenhang zwischen Mandelentfernungen und dem Auftreten von einer Vielzahl von Erkrankungen untersucht. Dabei zeigte sich ein höheres Krankheitsrisiko nach der Entfernung der Mandeln.

Mandeln wehren Krankheitserreger ab

Insgesamt hat jeder Mensch vier Mandeln, die sich im Mund- und Rachenraum verteilen. Die Zungenmandel befindet sich weit hinten am Ende der Zunge, die Rachenmandel liegt am Gaumendach zwischen Rachenraum und Nase. Die beiden Gaumenmandeln sind links und rechts in der Schleimhautfalte der Gaumenbögen. Das sind die einzigen, die man beim Blick in den Spiegel selbst gut sehen kann. Sowohl Rachen- wie auch Gaumenmandel sind Organe des Lymphsystems und somit Teil unseres Immunsystems. Kommen sie nun mit Krankheitserregern in Berührung, wird das Immunsystem aktiv und bekämpft die Eindringlinge. Die Mandeln helfen also, die Krankheitserreger frühzeitig abzuwehren – auch wenn sie sich dabei meistens durch Entzündungen schmerzhaft bemerkbar machen.

Atemwegserkrankungen als Folge einer Mandeloperation

Besonders in den ersten Lebensjahren spielen die Mandeln eine wichtige Rolle bei der Reifung des Immunsystems. Werden sie in dieser kritischen Phase entfernt, erhöht sich die Gefahr für weitere Erkrankungen. Eine Beobachtungsstudie mit einer Kohorte von 1,2 Millionen Kindern hat gezeigt, dass Kinder, deren Gaumenmandeln operativ entfernt worden waren, ein etwa dreifach erhöhtes Risiko haben, bis zum 30. Geburtstag an Asthma, Influenza, Lungenentzündung oder chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) zu erkranken. Auch Bindehautentzündungen treten doppelt so häufig auf. Die Forscher sind jedenfalls der Meinung, dass  die Konsequenzen dieses Eingriffes sorgfältig bedacht werden sollten.