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Lungentransplantation

31.08.2021

Obwohl Österreich über die sogenannte Widerspruchslösung verfügt, also im Falle eines Hirntodes Organe entnommen werden dürfen, sofern die oder der Betroffene nicht widersprochen hat, stehen nicht immer genügend Spenderorgane zur Verfügung. Für eine Lungentransplantationen müssen außerdem eine Reihe von Bedingungen erfüllt werden.

Die erste Lungentransplantation fand 1963 statt, bis 1983 gab es jedoch nur wenige Überlebende. Seit Ende der 1980er-Jahre stellt die Transplantation ein anerkanntes Verfahren zur Behandlung schwerwiegender Lungenerkrankungen dar. In den letzten Jahren hat die Zahl der kombinierten Herz-Lungen-Transplantationen signifikant zugenommen.5 Die durchschnittliche Wartezeit auf eine neue Lunge beträgt 3,7 Monate – Österreich hat im internationalen Vergleich eine besonders hohe Frequenz.7

Österreich im Spitzenfeld

Im Jahr 2019 wurden in Österreich insgesamt 720 Organe transplantiert, in der Reihenfolge der Häufigkeit handelte es sich dabei um die Organe Niere (386), Leber (151), Lunge (100), Herz (67), Bauchspeicheldrüse (15). Selbstverständlich sind auf Gewinn ausgerichtete Rechtsgeschäfte im Zusammenhang mit Organspenden – auch im Falle von Lebendspenden – so wie Organhandel verboten.1

Organtransplantationen werden in Österreich an vier Standorten durchgeführt, Lungentransplantationen an den Universitätskliniken in Graz, Innsbruck und Wien. In Linz erfolgen nur Nieren-Transplantationen.2 Altersbeschränkungen existieren für Organspender keine, doch als Kontraindikationen gelten unter anderem Krebserkrankungen und massive Blutvergiftung.4

Risiken und Folgen

In bestimmten Fällen stellt eine Lungentransplantation die einzige Behandlungsmöglichkeit dar, um Leben zu retten bzw. die Lebensqualität entscheidend zu verbessern.1 Eine Lungentransplantation kommt nur bei einer fortgeschrittenen Lungenerkrankung infrage, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Mit einer neuen Lunge bzw. einem neuen Lungenflügel können Empfänger meist wieder deutlich besser atmen und haben eine höhere Lebensqualität.4 Bei Lungen können grundsätzlich einer oder beide Lungenflügel bzw. einzelne Lungenlappen transplantiert werden.3 Eine Transplantation ist jedoch mit besonderen Risiken verbunden, da die Operation sehr aufwendig ist und der Körper das neue Organ annehmen muss. Um Abstoßungsreaktionen vorzubeugen, müssen nach dem Eingriff dauerhaft Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems eingenommen werden. Sie haben zum Teil ernsthafte Nebenwirkungen.4 Auch Ödeme und Infektionen gefährden die neue Lunge. Kompetentes intensivmedizinisches Management und erfahrene Transplanteur:innen sind daher unabdingbar.6

Außerdem gibt es für eine Transplantation bestimmte Voraussetzungen: So muss das Risiko deutlich erhöht sein, in den kommenden Jahren an der Lungenerkrankung zu sterben – zugleich dürfen aber keine schweren Begleiterkrankungen bestehen. Man muss bereits längere Zeit nicht mehr rauchen und bereit sein, aktiv an Reha- und Trainingsmaßnahmen teilzunehmen. Da schwere Begleiterkrankungen bei Menschen über 65 Jahren stärker zunehmen, sind die meisten Patient:innen bei einer Transplantation jünger.4 In den vergangenen Monaten sind als Kandidat:innen auch COVID-19-Patient:innen vermehrt hinzugekommen.8