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Lungenfunktionswerte und ihre Bedeutung: Teil 1

06.11.2017

Lungenfunktionswerte und ihre Bedeutung: Teil 1 Bei Menschen mit Lungenerkrankungen wird häufig die Lungenfunktion untersucht. Dabei kann der Pulmologe viele unterschiedliche Werte betrachten, die für Laien nicht immer ganz einfach zu interpretieren sind.

In Teil 1 der Reihe „Lungenfunktionswerte und ihre Bedeutung“ stellen wir drei der häufigsten Werte vor, die bei der Lungenfunktionsprüfung als Ergebnis auftauchen können: Die Einsekundenkapazität, die Vitalkapazität und der Peak-Flow.

Die Einsekundenkapazität (FEV1)

Die Einsekundenkapazität wird auch FEV1 abgekürzt (vom Englischen „forced expiratory volume at 1 second“). Der Patient atmet tief ein und dann so schnell wie möglich wieder aus. Es wird gemessen, welches Luftvolumen innerhalb der ersten Sekunde ausgeatmet wird. Bei welchen Erkrankungen verändert sich die Einsekundenkapazität? Die Einsekundenkapazität ist bei allen Erkrankungen wichtig, bei denen die Bronchien verengt sind, zum Beispiel Asthma und COPD. Häufig stellt die FEV1 bei diesen Erkrankungen auch einen Verlaufsparameter da, mit dem die Entwicklung der Erkrankung oder die Wirksamkeit von Medikamenten beurteilt werden kann. Was ist die relative Einsekundenkapazität? Die relative Einsekundenkapazität wird auch Tiffeneau-Index oder FEV1/FVC-Wert genannt. Dabei wird berechnet, wie viel Prozent der Vitalkapazität (siehe unten) die Einsekundenkapazität ausmacht.

Die Vitalkapazität (VC)

Die Vitalkapazität ist das maximale Volumen an Atemluft, das ein Patient wieder ausatmen kann, nachdem er maximal eingeatmet hat. Je nach Alter, Geschlecht und Trainingszustand haben gesunde Erwachsene eine Vitalkapazität zwischen drei und fünf Litern. Bei welchen Erkrankungen verändert sich die Vitalkapazität? Die Vitalkapazität verringert sich bei Erkrankungen, bei denen die Lunge schrumpft oder weniger flexibel wird. Dazu gehören Lungenfibrosen und interstitielle Lungenerkrankungen, Asthma & COPD.

Peak-Flow-Messung (PEF)

Der Peak-Flow erlaubt ähnliche, indes auch qualitativ unterschiedliche, Aussagen wie die Einsekundenkapazität. Den Peak-Flow kann der Patient jedoch selbst daheim messen. Man atmet dabei so kräftig wie möglich in ein Peak-Flow-Meter aus. Das Gerät misst dann die maximale Strömungsgeschwindigkeit der Ausatemluft (auf Englisch den „peak flow“). Bei welchen Erkrankungen ist der Peak-Flow wichtig? Bei Erkrankungen wie Asthma liefert der Peak-Flow nicht nur eine Momentaufnahme. Mehrere Messwerte pro Tag zeigen Änderungen im Verlauf an und geben dem Arzt dadurch wichtige diagnostische Informationen.   Nächste Woche erfahren Sie im zweiten Teil der Reihe „Lungenfunktionswerte und ihre Bedeutung“ mehr über weitere, spezielle Lungenfunktionswerte.

Teil 2 gibt Auskunft über Residualvolumen, Lungenvolumen und die Atemkurve.