Ich bin Asthma-/COPD-Patient:in und nehme bei mir Lungengeräusche wahr. Zur Abklärung gehe ich

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Kann Übergewicht zu Asthma führen?

13.06.2023

Neueste Ergebnisse der österreichweiten LEAD Studie1, weisen darauf hin, dass eine Verbindung zwischen Fettleibigkeit und Asthma besteht.  

LEAD steht für Lung (Lunge), hEart (Herz), sociAl (Gesellschaft), boDy (Körperkomposition). Das sind die Eckpfeiler der ganzheitlichen Langzeitstudie zur österreichischen Lungengesundheit. Ziel der Forscher:innen ist es, Ursachen und Hintergründe von Lungenerkrankungen wie COPD und Asthma zu finden, betroffenen Personen in Zukunft neue Behandlungsmethoden zu eröffnen sowie Lungenerkrankungen zu vermeiden. Die LEAD Studie wird vom Ludwig Boltzmann Institut für Lungengesundheit durchgeführt und ausschließlich durch Spendengelder finanziert.1 

Mehr Wissen über Asthma sammeln 

So bringt die LEAD Studie, bei der eine große Stichprobe der Bevölkerung über einen langen Zeitraum hinweg beobachtet wird, laufend Erkenntnisse über Lungenerkrankungen und so auch über Asthma und die unterschiedlichen „Asthma-Profile“. Denn schon lange weiß man, dass Asthma nicht gleich Asthma ist. In speziellen Zentren für schweres Asthma kann diese „Typenanalyse“ durchgeführt und darauf basierend die optimale, personalisierte Therapie erstellt werden. „Dank der LEAD Studie haben wir erstmals Daten aus Österreich für die Allgemeinbevölkerung: Rund 4,4 % der Bevölkerung sind betroffen und damit ist Asthma eine häufige Erkrankung aller Generationen. Interessant ist, dass sich in den neuesten Analysen eine altersabhängige Verschiebung von allergischem zu nicht-allergischem Asthma zeigte: Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen überwiegt allergisches Asthma, bei älteren Erwachsenen ab dem 60. Lebensjahr hingegen nicht-allergisches Asthma“, sagt Prim.a Priv.-Doz.in Dr.in Robab Breyer-Kohansal von der Abteilung für Atmungs- und Lungenerkrankungen Klinik Hietzing, Wien, und Forschungsleiterin am Ludwig Boltzmann Institut für Lungengesundheit. Im Zuge der Studie wird auch ganz genau die Verteilung von Fett- und Muskelmasse im Körper untersucht. „Und hier zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang: Von Asthma Betroffene haben ein höheres Gewicht und einen höheren Body-Mass-Index. Innerhalb der Asthma-Phänotypen war Fettleibigkeit bei nicht-allergischen Asthmatiker:innen signifikant häufiger anzutreffen als bei allergischen Asthmatiker:innen und das nahm mit dem Alter zu“, sagt Breyer-Kohansal.

Gewichtreduktion Teil der Asthma-Therapie? 

Übergewicht behindert jedenfalls die Atemfunktion und kann so schon Asthma-Beschwerden verstärken. Die Frage lautet nun: Werden die Symptome seltener, das Asthma weniger belastend und leichter behandelbar, wenn Gewicht reduziert wird? Dieser Frage wird in zukünftigen Untersuchungen nachgegangen werden. 

„Insgesamt kann gesagt werden: Asthma ist in Österreich häufig, es betrifft alle Altersgruppen, jedoch ist nicht jedes Asthma gleich – es gibt unterschiedliche Asthma-Untertypen oder Asthma-Profile, die auch unterschiedlich behandelt werden müssen, um die optimale Therapie und somit den besten Outcome zu erzielen. Eine erhöhte Fettmasse bzw. starkes Übergewicht kommt bei Asthma-Betroffenen häufiger vor als bei Gesunden. Das bedeutet, dass es vermutlich notwendig sein wird, bei der Asthma-Behandlung nicht nur medikamentös zu intervenieren, sondern auch Maßnahmen zu fördern, die den Lebensstil und die Körperkomposition positiv beeinflussen“, so Breyer-Kohansal.2