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Helicobacter pylori: Was der Magenkeim mit Asthma zu tun hat

14.08.2017

Helicobacter pylori: Was der Magenkeim mit Asthma zu tun hat Helicobacter pylori ist vielen Menschen als Verursacher von Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren bekannt. Doch der Magenkeim macht nicht nur krank, sondern kann möglicherweise vor Allergien und Asthma schützen.

Das Vorkommen von Helicobacter pylori geht stark zurück

Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre oder sogar Magenkrebs sind nicht nur die Folge von Veranlagung, Stress oder falschen Essgewohnheiten. Der australische Arzt Barry Marshall wies in den 1980er-Jahren nach, dass das spiralig geringelte Bakterium Helicobacter pylori zu diesen Erkrankungen beiträgt. Bekannt wurde er vor allem durch einen Selbstversuch: Er infizierte sich mit Helicobacter und litt in der Folge unter Magenschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit. Inzwischen gehören der Nachweis und die Bekämpfung des Magenkeims zum Standardvorgehen bei chronischen Magenproblemen. Früher trug fast jeder Mensch dieses Bakterium in sich. Heute ist es noch rund jeder Dritte, Tendenz fallend. Auch verbesserte Hygienebedingungen tragen zum Rückgang bei. Doch es gab auch immer wieder Berichte, dass Helicobacter pylori auch positive Effekte haben kann.

Schützt Helicobacter vor Allergien und Asthma?

Helicobacter ist Teil eines riesigen und komplexen Gemisches aus Mikroorganismen, die unsere Verdauungsorgane besiedeln. Beseitigt man einen Keim, kann sich das auch auf die restliche Magen- und Darmflora auswirken. Ein Team der Universität Graz zeigte 2016, dass Helicobacter Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora und auf bestimmte Immunzellen hat. Das Bakterium regt zum Beispiel die Bildung des Hormons Ghrelin an, dass den Appetit steigert, aber auch das Immunsystem beeinflusst. Diese Anregung des Immunsystems kann möglicherweise vor Allergien und Asthma schützen. Kinder erkranken laut Studien bis zu 40 Prozent seltener an Asthma, wenn in ihrem Magen Helicobacter pylori zu finden ist. Wichtig scheint hier zu sein, dass der Keim vom Babyalter an vorhanden ist und der Körper von Anfang an eine Toleranz entwickelt, während das Bakterium bei später Infektion zu den bekannten Magenproblemen führen kann. Bisher sind die Zusammenhänge jedoch noch nicht vollständig aufgeklärt. Weitere Studien werden zeigen, ob Helicobacter pylori tatsächlich vor Asthma und Allergien schützt, und wie man sich diesen Einfluss nutzbar machen kann.