Für Mukoviszidose-Patient:innen ist Reisen möglich, bedarf jedoch einer guten Vorbereitung und einiger Vorsichtsmaßnahmen. Grundsätzlich steht dem Urlaubsvergnügen aber nichts im Wege.
Mukoviszidose oder Cystische Fibrose schränkt den Lebensalltag ein und benötigt ein gut abgestimmtes Team an Gesundheitsexpert:innen, die sich um die Patient:innen kümmern. Verzichten müssen diese jedoch auf ihren wohlverdienten Urlaub nicht – vorausgesetzt, sie halten sich an einige wichtige Maßnahmen und holen ausreichend Informationen ein.1 Vor einer Reise ist daher die detaillierte Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt wichtig.
Wichtige Reiseinformationen
Vor jeder Reise müssen Informationen über Land, Leute und Klima eingeholt werden, denn besonders für CF-Patient:innen ist die Wahl der richtigen Klimazone und der richtigen Jahreszeit entscheidend für den Erholungseffekt und die Vermeidung von Risikofaktoren. So könnte es beispielsweise durch zu starkes Schwitzen zu einem großen Salzverlust kommen, der durch ausreichend Salzzufuhr ausgeglichen werden muss.1 Auch die Urlaubskost stellt einen wichtigen Faktor dar – sie sollte besonders energiereich sein.3 Der Reisestil, die Dauer, das Klima und die hygienischen Bedingungen sind immer relevant. Warm-trockenes oder kühl-feuchtes Klima mit salzhaltiger Luft sind ideale Reiseziele für Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege.5
Die wichtigsten Fragen vor der Reise:2,3,4
- Sind Reiseimpfungen erforderlich?
- Passt der Schutz von Influenza, Pneumokokken, Corona noch?
- Gibt es am Urlaubsort CF-Ambulanzen bzw. -Kliniken?
- Gibt es am Urlaubsort spezielle Infektionsrisiken?
- Wie können die Infektionsrisiken verhindert werden?
- Wurden alle erforderlichen Medikamente (Handgepäck), der Notfallausweis und die Kontaktdaten der betreuenden Ärzt:innen eingepackt?
- Wurde ein Teil der Medikation (Reserve) separat eingepackt?
- Können die Medikamente vor Ort gekühlt gelagert werden?
- Wurde an den Inhalator gedacht? Weiß die Fluggesellschaft davon?
- Gibt es einen Befund/eine Beschreibung der Erkrankung in der Landessprache – oder zumindest auf Englisch –, die mitgeführt wird?
- Wurde eine Zollbescheinigung ausgestellt, die das Mitführen der Medikamente und Geräte bestätigt?
- Wurde eine Auslandskrankenversicherung und eine Rückholversicherung abgeschlossen?
- Sind ausreichend Hygienemaßnahmen vor Ort möglich?
Als hilfreich haben sich außerdem Kühltaschen und/oder Kühlakkus, ein Sterilisator oder Wasserkocher, eine umfassende Reiseapotheke auch für andere Beschwerden, Desinfektionsmittel, eine Liste der Medikamente inklusive Wirkstoffname und Dosierung und hochkalorische Snacks erwiesen.5
Für die Compliance ist es besonders wichtig, dass die behandelnde Ärzt:innen nicht von vorneherein von jeder Reise abraten, sondern die Patient:innen ermutigen – unter der Voraussetzung, dass die Reise gemeinsam geplant wird und alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen werden.