COPD & SchlafapnoeWenn Menschen während des Schlafes Atemaussetzer erleiden, spricht man von Schlafapnoe, einer schlafbezogenen Atmungsstörung.Fast jeder Zweite schnarcht nachts – die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. Der Verdacht, dass eine potenziell gefährliche Schlafapnoe vorliegt, ist besonders dann angebracht, wenn sehr laut und unregelmäßig „gesägt“ wird. Als weiterer begünstigender Faktor gilt Übergewicht – rund 80 Prozent der Betroffenen sind adipös. Schlafapnoe kann gefährlich werden, wenn sich die Atemaussetzer ausdehnen und zu längeren Atemstillständen werden. Geschätzte zwei bis vier Prozent der erwachsenen Gesamtbevölkerung zwischen 30 und 60 Jahren dürften betroffen sein.1)
Zwei Arten
Die häufigste Form der Schlafapnoe ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), bei dem die Atemwege verengt oder verlegt sind. In der Folge sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, das Gewebe wird unterversorgt. Darauf reagiert der Körper mit verstärkter Atmung, erhöhtem Herzschlag und steigendem Blutdruck. Der Schlafende wacht kurz auf und atmet im Anschluss meist tief und lang. Die Atemstillstände dauern zehn Sekunden bis zwei Minuten und treten bis zu hundertmal pro Nacht auf. Morgens ist meist keine Erinnerung an die nächtlichen Atemprobleme vorhanden. Daher sind Angehörige gefordert, den Betroffenen beim Verdacht auf Schlafapnoe eine ärztliche Konsultation nahezulegen.
Die zweite Form ist die zentrale Schlafapnoe, die durch eine Fehlfunktion des Zentralen Nervensystems entsteht. Die oberen Atemwege bleiben zwar geöffnet, aber die Atemmuskeln von Brust und Zwerchfell arbeiten nur eingeschränkt. Von dieser Form sind vor allem ältere Personen betroffen. Die zentrale Schlafapnoe ist meist harmlos und muss nicht behandelt werden, außer sie tritt in Kombination mit anderen Erkrankungen wie Herzschwäche auf.1)Ernste Auswirkungen verhindern
Menschen, die unter Schlafapnoe leiden, wachen morgens meist nicht erholt auf. Auch die Bettnachbarn leiden unter den störenden Geräuschen. Chronischer Schlafmangel führt zu Tagesmüdigkeit, Vergesslichkeit und mangelhafter Konzentrationsfähigkeit. Selbst die Unfallgefahr beim Autofahren kann steigen. Auch Angstzustände und Depressionen, Kopfschmerzen, ein trockener Mund und verringerte sexuelle Lust oder Erektionsstörungen sind keine Seltenheit.2)
Bestätigt der HNO-Arzt den Verdacht auf Schlafapnoe aufgrund von Messungen des Atemluftstroms, der Atembewegungen oder der Sauerstoffsättigung im Blut, kann das Ausmaß in einem Schlaflabor eruiert werden. Im Anschluss wird versucht, die einzelnen Auslöser auszuschalten, eine Atemmaske einzusetzen, Gewicht zu reduzieren oder mit Operationen die Ursache zu beheben.
Risikofaktoren für Schlafapnoe:1)2)
- Übergewicht
- Alter – je älter, desto gefährlicher
- Geschlecht – mehr Männer als Frauen
- Anatomische Begünstigungen wie ein stark zurückliegender Unterkiefer, vergrößerte Mandeln oder eine krumme Nasenscheidewand
- Nikotin, Alkohol, Drogen, Medikamente (Schlaftabletten, Beruhigungsmittel etc.)
- Bestehende Erkrankungen wie Rheuma, Schilddrüsenunterfunktion, Nasenpolypen etc.
Quellen:
Erschienen am 21.04.2020
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