Aufgrund einer geschädigten Lunge und verengter Atemwege fällt Patient:innen der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) das Atmen schwer.
Schon alltägliche Anstrengungen wie Treppensteigen, Gartenarbeit oder ein Spaziergang können COPD-Patient:innen um Luft ringen lassen. Die Erkrankung entsteht nicht plötzlich, sondern schleichend über Jahre hinweg. Hartnäckiger Husten wird häufig nicht als erstes Anzeichen erkannt – erst, wenn sich die Beschwerden verschlimmern, kommt der Verdacht auf, dass etwas Ernsteres dahinterstecken könnte. COPD wird daher oft spät erkannt.1
COPD ist nicht heilbar, ihr Fortschreiten kann jedoch zumindest gebremst oder im besten Fall aufgehalten werden. Wichtigste Maßnahme dafür ist ein Nikotinverzicht, denn Rauchen gilt als einer der Hauptfaktoren für das Entstehen von COPD. Medikamente lindern Symptome und beugen Atemnot vor.1
Typische Symptome einer COPD sind1
- Atemnot bei körperlicher Belastung, bei fortgeschrittener COPD auch in Ruhe
- Täglicher Husten über längere Zeit
- Auswurf
- Pfeifen oder Brummen beim Atmen
- Verstärkte Beschwerden bei Erkältungen oder Grippeerkrankungen
- Exazerbationen, also plötzliche deutliche Verschlechterungen, meist mit Atemnot und Husten
Ursache für eine COPD ist zum einen eine dauerhafte Entzündung der Bronchien. Zum anderen kann ein Lungenemphysem, eine Überblähung der Lungenbläschen, ursächlich sein. Schadstoffe wie Tabakrauch, Staub oder Gas können einen chronischen Husten auslösen, wobei die Entzündung die wichtigen Flimmerhärchen zerstört, die an der Innenwand der Bronchien sitzen und eine Schutzfunktion ausüben. Die Flimmerhärchen transportieren nämlich Schadstoffe aus den Atmungsorganen – sind sie jedoch nicht intakt, wird Schleim nicht abtransportiert und die Bronchien verstopfen.1
Bei einem Lungenemphysem werden die Wände der Lungenbläschen zerstört. Die dadurch entstehenden Blasen verkleinern die Oberfläche der Lunge, erschweren ihre Arbeit und weniger Sauerstoff gelangt ins Blut. Bei einer COPD verstärken sich die Effekte der verengten Bronchien und des Lungenemphysems gegenseitig.1
Risiken und Folgen
Nach Schätzungen haben etwa 5 bis 10 von 100 Menschen über 40 Jahre eine COPD. Sie ist damit häufiger als Asthma. Männer erkranken deutlich häufiger als Frauen. Auffällig ist der Zusammenhang mit Rauchen: Nicht alle Raucher:innen erkranken an COPD, aber die meisten COPD-Patient:innen rauchen oder haben früher geraucht. Aber auch andere Reizungen der Lunge begünstigen die Krankheit. Möglicherweise erhöhen bestimmte angeborene Eigenschaften das Risiko, an COPD zu erkranken, etwa der seltene Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.1
Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium können die Lungenprobleme Folgen in anderen Organen wie dem Herzen nach sich ziehen. Die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt, die Muskelmasse nimmt ab, Exazerbationen treten häufiger auf und erfordern oft Krankenhausaufenthalte. Die Atemnot löst Ängste aus und mehr Medikamente sind erforderlich.1
Aus diesem Grund sind neben einem Rauchstopp regelmäßige Bewegung, Atemtraining, Inhalationen und eine Ernährungsumstellung notwendig. Aus ärztlicher Sicht werden atemwegserweiternde Mittel, Phosphodiesterase-4-Hemmer zur Entzündungshemmung, kortisonhaltige Mittel oder Antibiotika als medikamentöse Therapie verschrieben. Manchmal ist zusätzlich eine Behandlung mit Sauerstoff notwendig. Auch Operationen sind eine Option: eine Verkleinerung der überblähten Lungenareale mittels Lungenvolumenreduktion oder Bullektomie oder auch eine Lungentransplantation.1