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Blutiger Husten

21.08.2024

Bluthusten oder fachsprachlich Hämoptyse kann verschiedene Ursache haben. In jedem Fall bedarf es einer professionellen Überprüfung.

Patient:innen beschreiben Husten sehr unterschiedlich – von quälend über schmerzhaft bis bellend oder heiser. Er kann vor allem nachts auftreten oder zum Beispiel bei körperlicher Belastung oder beim Konsum bestimmter Nahrungsmittel, auf die ein:e Patient:in allergisch reagiert. Manchmal tritt Husten anfallsartig auf, in anderen Fällen zusammen mit Geräuschen beim Ein- und Ausatmen. Man unterscheidet Reizhusten, produktiven und Bluthusten.1 

Verschiedene Ursachen 

Während Reizhusten keinen Auswurf mit sich bringt und durch eine Reizung der unteren oder oberen Atemwege entsteht, geht produktiver Husten mit Schleimbildung einher und tritt bei Lungenerkrankungen wie chronischer Bronchitis, COPD, Asthma, Allergien oder Lungenentzündung auf. Bluthusten bedeutet hingegen, dass der Auswurf blutig ist. Folgende Ursachen können festgestellt werden:1,3,4 

  • Schwere Bronchitis mit Schleimhautblutung 
  • Lungenembolie 
  • Tuberkulose 
  • Lungenkrebs 
  • Bronchiektasen 
  • Aspergillom (Schimmelpilzbefall) 
  • Eingeatmete Fremdkörper mit Verletzung der Gefäße 
  • Diffuse alveoläre Blutung (DAH) 
  • Blutgefäßmissbildungen (arteriovenöse Malformationen) 
  • Lungenentzündung 
  • Lungenabszess 
  • Verletzung der Lunge 
  • Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) 
  • Selten Morbus Wegener (Entzündung der Blutgefäße), Goodpasture-Syndrom (Autoimmunerkrankung) oder systemischer Lupus erythematodes mit Lungenbeteiligung (entzündliche Autoimmunerkrankung) 

In manchen Fällen ist blutiger Husten harmlos – eine Einschätzung der betreuenden Ärztin oder des betreuenden Arztes ist aber unbedingt erforderlich.1 Während Bluthusten als Hämoptyse bezeichnet wird, sind mit Hämoptoe größere Blutmengen gemeint. Der Blutverlust an sich ist jedoch selten lebensbedrohlich.3 

Lungenbeteiligung oder auch nicht 

Blutiger Husten gilt als Kardinalkennzeichen des Lungenkarzinoms. Doch ein Blick in die Praxis offenbart: Im Anfangsstadium der Erkrankung kommt es nur selten zur Hämoptyse. Viel häufiger zeigt sich der Krebs durch nicht-blutigen Husten und Atemnot. Nur zwei Prozent aller Lungenkrebspatient:innen konsultieren laut einer Studie aufgrund von Bluthusten ihre:n Ärztin:Arzt. Daher sollte die Einordnung des Bluthustens als Kardinalkennzeichen überdacht werden.2 

Paragonimiasis ist eine Infektion mit einem Lungenegel und weltweit die häufigste Ursache für Bluthusten, insbesondere in Südamerika, Afrika, Südostasien und China. Die Infektion erfolgt in der Regel über den Konsum von rohen Krebsen und Krabben.4 Tritt Bluthusten nach einem entsprechenden Aufenthalt auf, sollte die betreuende Ärztin oder der betreuende Arzt jedenfalls davon erfahren.  

Blutiger Auswurf muss nicht immer Bluthusten sein, etwa wenn es sich dabei um Zahnfleischbluten, Nasenbluten (Epistaxis) oder das Erbrechen von Blut (Hämatemesis) handelt. Beim Bluthusten ist das Blut hellrot, bei Hämatemesis ist es dunkelrot. Übler Geruch weist auf einen Lungenabszess oder eine Bronchiektase (Aussackungen der Bronchien) hin.3