"Bildgebende Diagnostik" - was ist das?

04.07.2023

Bildgebende Verfahren zeigen Bilder aus dem Körperinneren. Sie helfen bei der Diagnose von Erkrankungen und der Beobachtung, wie sich bestimmte Erkrankungen im Lauf der Zeit entwickeln. Manche bildgebende Verfahren werden auch zur Therapie eingesetzt. 

Die meisten bildgebenden Verfahren sind schmerzfrei und nicht invasiv, das heißt, es ist kein Eingriff in den Körper erforderlich. Manchmal kann es sein, dass Sonden in den Körper eingeführt werden oder Kontrastmittel verabreicht werden müssen. 

So funktionieren die einzelnen Verfahren 

Röntgen: Dabei werden Strahlen durch den Köper geschickt und je nachdem, wie dicht das Gewebe ist, auf dem die Strahlen auftreffen, werden helle und dunkle Bilder erzeugt. So werden zum Beispiel Veränderungen der Lunge festgestellt oder Knochenbrüche entdeckt. In höheren Dosen wird Röntgenstrahlung als Strahlentherapie zur Krebsbehandlung eingesetzt. Auch die sogenannte „Angiografie“ ist eine Röntgenuntersuchung, bei der Veränderungen in Blutgefäßen sichtbar werden.1 

Computertomografie (CT): Auch ein CT ist eine Röntgenuntersuchung, bei der Querschnittsbilder verschiedener Körperabschnitte entstehen. Dazu rotiert eine Röntgenröhre um den Körper, sodass mehrere Bilder eines Organs oder einer bestimmten Körperregion aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommen und zusammengesetzt werden. So können Organe, erkranktes Gewebe oder Infektionsherde besser hinsichtlich ihrer Form und Lage beurteilt werden.2,3

Die Untersuchungszeit ist kurz und mittlerweile ist auch durch neue Technologien die Strahlenbelastung gesunken. Ein CT ist auch mit Metallimplantaten wie Herzschrittmachern möglich.3 

Ultraschalluntersuchung: Mithilfe von Schallwellen mit hoher Frequenz (Ultraschall) werden Bilder von inneren Organen und Geweben dargestellt. Ein als „Schallkopf“ bezeichnetes Gerät wandelt elektrischen Strom in Schallwellen um, die dann in das Körpergewebe gesendet werden. Dabei werden keine Röntgenstrahlen verwendet, sodass während einer Ultraschalluntersuchung keine Strahlenbelastung vorliegt. Eine Ultraschalluntersuchung ist schmerzlos, relativ kostengünstig und kann – sofern die Anwender:innen gut trainiert sind – sehr gute Diagnoseinformation liefern.4 

Magnetresonanztomografie (MRT): Mit einem starken Magnetfeld und hochfrequenten Radiowellen werden sehr detaillierte Darstellungen des Körperinneren erzeugt. Dazu produziert ein Scanner ein starkes magnetisches Feld. Protonen, die positiv geladenen Teilchen eines Atoms, ordnen sich mit dem Magnetfeld an. In diesem Augenblick sendet der Scanner einen Radiowellenimpuls aus, der die Protonen für einen Moment aus ihrer Position schleudert. Wenn sich die Protonen anschließend wieder im Magnetfeld anordnen, setzen sie Energie, sogenannte Signale, frei. Die Stärke dieser Signale variiert je nach Gewebeart. Der MRT-Scanner zeichnet diese Signale auf. Ein Computer analysiert die Signale und erstellt Bilder. 

Ein Scan kann je nach Körperregion 20 bis 60 Minuten dauern. Eine MRT eignet sich besonders zur Erkennung von Tumoren, wird aber auch dann eingesetzt, wenn die Strahlung des CT nicht erwünscht ist, etwa bei Schwangeren5,6. Manche Menschen empfinden den Lärm und die Enge im MRT als sehr unangenehm. Mittlerweile haben Hersteller reagiert und bauen offene Scanner oder eine weitere Gantry. Wer dennoch Angst in der „Röhre“ hat, sollte mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt sprechen, dann können angstlösende Medikamente verabreicht werden. Moderne MRT sind auch so gebaut, dass Personen mit Herzschrittmacher oder Implantaten untersucht werden können. Die Ärztin oder der Arzt soll über Implantate vorab informiert werden und entscheidet dann, ob die Untersuchung sicher durchgeführt werden kann.6