Bei Asthma ist nicht nur die richtige Diagnose für den weiteren Verlauf entscheidend – denn zu einem ganzheitlichen Krankheitsmanagement gehört mit Sicherheit auch die korrekte Anwendung der Medikamente. Die Inhalationstherapie, bei der Medikamente direkt in die Atemwege verabreicht werden, spielt dabei eine zentrale Rolle.1,2
Die Inhalationstechnik macht den Unterschied
Die Inhalationstherapie bringt entscheidende Vorteile: Das Medikament erreicht in einer höheren Konzentration den Zielort und kann sich dort optimal entfalten. Dadurch setzt die Wirkung nicht nur schneller ein, sondern ist auch intensiver.2 Das bedeutet, Medikamente können meist niedriger dosiert werden und sind dadurch mit weniger Nebenwirkungen verbunden.2
Verschiedene Inhalatoren erfordern jedoch individuelle Herangehensweisen:
Dosieraerosol (pMDI): Sogenannte „pressurised metered dose inhalers“ (pMDIs) enthalten Medikamente in einem unter Druck stehenden Behälter und erfordern ein langsames, tiefes und gleichmäßiges Einatmen.4 Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- Besonders wichtig ist dabei die Koordination zwischen dem Auslösen des Sprühstoßes und dem Einatmen.3
- pMDIs sollten stets mit einer Inhalationshilfe – einem sogenannten Spacer – verwendet werden, weil damit die richtige Anwendung leichter gelingt und das Medikament besser in den Atemwegen abgelagert wird.1,4
- Vor der Anwendung sollte der Inhalator kräftig geschüttelt werden.3
Da viele pMDIs keinen Dosierzähler besitzen, ist es ratsam, die Anzahl der verwendeten Dosen mitzuschreiben.4
Pulverinhalatoren (DPI): „Dry powder inhalers“ sind atemaktivierende Geräte, die eine Dosis des Medikaments freisetzen, sobald die Patientin oder der Patient einatmet. Sie gelten oft als einfacher in der Anwendung, da keine Koordination zwischen Auslösen und Einatmen nötig ist.
- Der Wirkstoff wird durch den Atemzug selbst aktiviert, eine Inhalationshilfe ist nicht erforderlich. Die Inhalation sollte schnell und tief erfolgen, gefolgt von einer Atempause.1,3,4
- Lagern sollten Sie die Inhalatoren am besten nicht in Räumen wie dem Badezimmer, da das Pulver feuchtigkeitsempfindlich ist.4
- Manche Geräte können einen starken Nachgeschmack haben – spülen Sie sich in diesem Fall einfach nach der Anwendung kurz den Mund aus.4
Übung macht den (Inhalations-)Meister
Nicht jeder Wirkstoff eignet sich zur Inhalation. Entscheidend ist dabei die Partikelgröße: Teilchen unter 0,5 Mikrometer erreichen sogar die Lungenbläschen, während größere Partikel von 10 Mikrometern nur bis zu den Bronchien vordringen.2
Asthma-Betroffene benötigen außerdem ausreichend Einatmungskraft und die richtige Geschwindigkeit beim Inhalieren. Viele Geräte erfordern zudem ein gewisses Maß an Fingerspitzengefühl in der Handhabung.1
Tipp: In unseren Videoanleitungen zeigen wir Schritt für Schritt wie die korrekte Inhalationstechnik gelingt – am besten gleich reinschauen!