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Allergien vorbeugen

14.09.2021

Nur in wenigen Fällen kann die Ursache von Allergien behandelt werden. Die Veranlagung dazu wird zwar vererbt, aber zahlreiche (Umwelt-) Faktoren bestimmen, ob sie ausbrechen. Umso wichtiger ist es, der Entstehung vorzubeugen. 

Das Risiko für Heuschnupfen, Neurodermitis oder allergisches Asthma wird intensiv beforscht. Insbesondere werdende Eltern können einiges dafür tun, um ihre Kinder vor Allergien zu schützen. Das gilt im Besonderen für Risikokinder, bei denen ein Elternteil oder ein Geschwisterkind an Allergien leidet. Doch auch Erwachsene können ihr Allergierisiko senken.1

Ab der Schwangerschaft

Strategien zur Vermeidung von Allergien beginnen schon in der Schwangerschaft. Eine ausgewogene, gesunde und keinesfalls einseitige Ernährung beugt Allergien am besten vor.3 Auch die Geburt spielt eine Rolle: Laut Allergologen haben Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, ein erhöhtes Allergierisiko. Bei einer natürlichen Geburt kommt das Kind im Geburtskanal mit Mikroorganismen in Kontakt, die das Immunsystem schulen und die Allergiebereitschaft reduzieren. Ist ein Kaiserschnitt medizinisch nicht notwendig, sollte das Allergierisiko bei der Wahl des Geburtsverfahrens miteinbezogen werden.1 Auch Beim Stillen wird der Organismus besser gegen Allergien gewappnet als mit Fläschchennahrung – vor allem während der ersten vier Monate. Entgegen früheren Empfehlungen muss danach bei der Beikost nicht auf Allergene wie Fisch, Nüsse oder Eier verzichtet werden. Laut Studien gibt es Hinweise, dass ein Verzicht das Allergierisiko nicht senkt. Für Kinder wie auch Erwachsene gilt, dass Übergewicht das Risiko an Asthma zu erkranken erhöht. Auch darauf sollte vorbeugend geachtet werden.3

Risikokindern wird empfohlen, keine Katzen zu halten, da sie dadurch eher an Neurodermitis erkranken können. Auch Passivrauchen erhöht das Risiko an Asthma zu erkranken – das gilt freilich für Kinder wie Erwachsene. Vorsicht ist bei Luftschadstoffen geboten: Neue Möbel, Farben und Lacke können Stoffe enthalten, die das Asthmarisiko erhöhen. Studien weisen darauf hin, dass Kinder, die auf Bauernhöfen leben, einen Kindergarten besuchen oder mehrere ältere Geschwister haben, besser vor Allergien geschützt sind. Grund dürfte sein, dass das entsprechende Umfeld das Immunsystem stärkt.1 Übertriebene Hygiene ist hingegen kontraproduktiv.3 Weiterführende Forschungen stehen noch aus, wenn es um den Allergieschutz durch Pro- und Präbiotika geht. Schaden können sie aber jedenfalls nicht. Das gilt auch für mediterrane Kost, Omega-3-Fettsäuren und Fettsäuren in Milchfett. Ob all diese Stoffe vor Allergien schützen, bleibt noch Thema von Forschungen.1

Vorausschauend agieren

Erste Anzeichen einer Allergie oder Sensibilisierung sollten dazu genützt werden, den Auslöser, also das verursachende Allergen, zu identifizieren und konsequent zu meiden. Bestehen in der Familie gehäuft bestimmte Allergien, empfiehlt es sich, den Kontakt mit eben diesen Auslösern zu umgehen. Ebenfalls meiden sollten Neurodermitiker Berufsausbildungen, bei denen sie mit stark allergenen Substanzen umgehen müssen, etwa Friseur:in, Bäcker:in oder Chemielaborant:in. Für betroffene Personen gibt es darüber hinaus die Möglichkeit einer vorbeugenden medikamentösen Behandlung oder einer Hyposensibilisierung.2