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Unkontrolliertes Asthma - was kann ich tun?

04.04.2021

In Zeiten der Pandemie sind für Patienten Barrieren für einen regelmäßigen Arztbesuch besonders hoch. Gerade für Asthma-Patienten kann das schwerwiegende Folgen haben. 

Vor allem dann wenn Patienten nicht bemerken, dass ihre bestehende Asthmatherapie nicht ausreicht, um die Symptome zu kontrollieren. Hier ist es besonders wichtig, auf Warnsymptome zu achten, bei Bedarf den Facharzt aufzusuchen und auch Kontrolltermine nicht ausfallen zu lassen. Ein unkontrolliertes Asthma bedeutet ein höheres Risiko für schwere Verlaufsformen und rezidivierende Exazerbationen sowie ein deutlich erhöhtes Mortalitätsrisiko.

Viele Allergologen und Pulmologen erleben häufig, dass Patienten initial angeben keine Probleme zu haben. Erst auf gezielte Fragen zeigt sich, dass die Asthmasymptome nicht ausreichend kontrolliert sind. In Zeiten eines erhöhten Infektionsrisikos mit COVID-19 ist es besonders für Asthma-Patienten entscheidend, eine gut eingestellte Dauertherapie zu haben und diese auch häufiger als sonst kontrollieren zu lassen. Der Präsident des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI), Allen Meadows, erklärt eine häufige Problematik: „Leider wissen viele Asthma-Patienten nicht, dass sich ihre Symptome in der Regel gut kontrollieren lassen. Sie glauben, es sei ganz normal, permanent unter Asthmasymptomen zu leiden oder häufiger als zweimal pro Woche einen Notfall-Spray anzuwenden.“ Die ACAII hat daher speziell für COVID-19-Zeiten folgende Verhaltenshinweise für Asthma-Patienten herausgegeben:

1) Dauermedikation beibehalten

Der Frühling naht und viele Patienten könnten sich fragen, ob sie inhalative und intranasale Corticosteroide weiter wie gehabt verwenden sollen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass der Gebrauch dieser Medikamente dazu führen könnte, dass man sich leichter mit COVID-19 infiziert oder dass es zu einem schweren Verlauf einer COVID-19-Infektion kommt. Eine ausreichend gute Medikation ist jetzt besonders wichtig, da die Symptome einer Allergie und eines Asthmaanfalls jenen von COVID-19 ähnlich sind. Eine gezielte Diagnose oder ein Ausschluss einer COVID-19-Infektion wird dadurch erschwert.

2) Die „Zweier-Regel“ beachten

Mit den Fragen zur „Zweier-Regel“ können auch Patienten einschätzen, ob die Gefahr besteht, dass ihr Asthma nicht gut eingestellt ist. Sie lauten:

  • Haben Sie mehr als zweimal pro Woche einen Asthma-Anfall, für den Sie den schnell wirksamen Notfall-Spray (schnell wirksames Beta-2-Sympathomimetikum) brauchen?
  • Wachen Sie öfter als zweimal pro Monat in der Nacht mit einem Asthma-Anfall auf?
  • Wenn Sie eine dieser Fragen mit Ja beantworten können, ist es Zeit, einen Lungenfacharzt oder ein Asthma-Zentrum aufzusuchen.

3) Weitere wichtige Gründe, den Lungenfacharzt oder das Asthma-Zentrum aufzusuchen, sind

  • ein Asthma-Anfall, der als lebensbedrohlich erlebt wurde, und/oder zur Aufnahme in einem Krankenhaus geführt hat,
  • Symptome, die ungewöhnlich sind, oder sich schwer einordnen lassen,
  • Fieber oder eine Entzündung der Nasenebenhöhlen, die bestehende Asthmasymptome verschlechtern.

 

Auch ohne all diese Warnsymptome sind regelmäßige Termine bei den betreuenden Asthma-Ärzten sinnvoll. Laufend werden neue Therapien entwickelt oder die Anwendung bereits bestehender Therapien wird weiterentwickelt und vereinfacht. Ein Beispiel ist die Möglichkeit zur Therapie mit monoklonalen Antikörpern. Diese können bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen bei schwerem Asthma ab Stufe 5 als zusätzliche Therapie versucht werden.

Quellen

Erschienen am 16.03.2021