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Nebenwirkungen: Gut zu wissen!

27.02.2024

Die Packungsbeilage eines Medikamentes, häufig als sogenannter „Beipackzettel“ bezeichnet, enthält viele wichtige Informationen. Zum Beispiel ist beschrieben, wie ein Medikament wirkt oder wie es richtig eingenommen wird. 

Oft findet sich hier auch eine Liste möglicher Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen. Doch was ist der Unterschied? Und worauf ist bei der Einnahme zu achten? Auf jeden Fall gilt: Fühlen Sie sich unsicher, fragen Sie unbedingt den Arzt oder die Ärztin, den Apotheker oder die Apothekerin! 

Was ist was? 

Als Nebenwirkung wird eine Reaktion auf ein Arzneimittel bezeichnet, die schädlich und unbeabsichtigt ist. Oft werden Nebenwirkungen auch als „unerwünschte Wirkung“ bezeichnet. Das heißt: Ein verordnetes Medikament oder Medizinprodukt wirkt, wie es soll, hat aber zusätzlich auch noch andere Wirkungen, die nicht beabsichtigt sind. Bei Impfstoffen spricht man auch von Nebenwirkungen, wenn eine Wirkung nicht eintrifft, also trotz Impfung kein Impfschutz besteht.  

Wechselwirkungen treten dann auf, wenn mehrere verschiedene Arzneimittel eingenommen werden und sich gegenseitig beeinflussen. Das kann bedeuten, dass die erwünschte Wirkung abgeschwächt, aufgehoben oder verstärkt wird. Das kann auch bestimmte Nahrungsmittel betreffen, so sollen etwa manche Medikamente keinesfalls mit Milch oder Zitrusfrüchten gleichzeitig aufgenommen werden. 

Von Gegenanzeigen sprechen Expertinnen und Experten, wenn bei Erkrankungen, Beschwerden, Therapien oder Lebensumständen Arzneimittel oder Medizinprodukte überhaupt nicht angewendet oder eingenommen werden dürfen. Das gilt zum Beispiel für bestimmte Produkte, die in der Schwangerschaft oder bei Kindern nicht zum Einsatz kommen dürfen. 

Meldungen helfen allen! 

In Österreich können Nebenwirkungen von Arzneimitteln oder Medizinprodukten beim Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (https://www.basg.gv.at) gemeldet werden. Bestimmte Gesundheitsberufe sind sogar verpflichtet, Nebenwirkungen zu melden. Patientinnen und Patienten sind freiwillig dazu aufgerufen. Das Melden von Nebenwirkungen trägt dazu bei, dass mehr Information darüber vorliegt, wie ein Arzneimittel wirkt und wie sicher es ist. Auch auf europäischer Ebene gibt es eine Datenbank, die Informationen über Nebenwirkungen sammelt: https://www.adrreports.eu/de/index.html2 

Wie viel ist „selten“ oder „häufig“ 

Wenn im Beipackzettel von „häufigen“ oder „seltenen“ Nebenwirkungen zu lesen ist, so heißt das nicht, dass man sich gleich Sorgen machen muss. Es gilt einfach, den Prozess der Einnahme genau zu beobachten und vielleicht auch aufzuschreiben. Notieren Sie, wann und wie Sie das Medikament eingenommen haben. Zum Beispiel kann es wichtig sein, davor oder danach etwas zu essen oder – genau umgekehrt – nicht zu essen.  

Ist von sehr häufigen Nebenwirkungen zu lesen, so treten sie bei mindestens einer oder einem von zehn Patientinnen oder Patienten auf. Das heißt: Nur einer ist betroffen, neun andere haben jedoch keine Beschwerden! „Häufig“ trifft einen aus 100, „gelegentlich“ bis zu zehn von 1000 Patientinnen oder Patienten, „selten“ zehn aus 10.000 und „sehr selten“ einen aus 10.000.3, 4 

Welche Symptome können auftreten? 

Bei manchen Präparaten kann man die Dosierung langsam steigern. Dadurch lassen sich Nebenwirkungen oft vermeiden, andere Mittel hingegen müssen immer in der gleichen Dosis genommen werden. Auch die Darreichungsform spielt eine Rolle: Kortisonhaltige Asthmasprays werden selbst bei langfristiger Anwendung gut vertragen, weil das Kortison hauptsächlich lokal auf der Bronchialschleimhaut wirkt. Mögliche Pilzinfektionen im Mundraum können gut verhindert werden, wenn man den Mund nach der Anwendung ausspült oder eine Kleinigkeit isst. 

Manche Nebenwirkungen, wie etwa Schwindel bei der Behandlung mit Blutdruckmedikamenten, können nach wenigen Tagen auch von selbst vergehen. Auch tritt manchmal bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten anfangs Übelkeit oder Durchfall auf, beides kann sich im Lauf der Einnahme aber bessern. Manchmal werden Beschwerden rasch einem Medikament zugeschrieben und bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass etwas ganz anderes dafür verantwortlich war. Wer sich unsicher fühlt, sollte auf keinen Fall auf eigene Faust experimentieren und die Dosis reduzieren oder ein von der Ärztin oder vom Arzt verordnetes Medikament nicht mehr einnehmen.5 

2301/TCP/respir/AT/01-2024