Ich bin Asthma-/COPD-Patient:in und nehme bei mir Lungengeräusche wahr. Zur Abklärung gehe ich

Auswahlmöglichkeiten

Idealgewicht bei Lungenerkrankungen

12.03.2024

Vor allem auf den Nährstoffen liegt ein Fokus, wenn es darum geht, das richtige Gewicht bei Lungenerkrankungen anzupeilen. Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle.

Wichtig ist jedenfalls, dass sowohl zu viel als auch zu wenig Gewicht zusätzliche Probleme verursachen kann. Fehlernährte Patient:innen tragen ein erhöhtes Risiko für Infektionen der Atemwege oder allergische Reaktionen, was ihre Erkrankung zusätzlich verkomplizieren kann.2

Zu viel tut nicht gut

Bei der Fettleibigkeit (Adipositas) existiert ein Zusammenhang mit Lungenerkrankungen: Einerseits ist bei Adipositas die Gefahr von bestimmten Lungenerkrankungen erhöht, andererseits werden Lungenerkrankungen durch Übergewicht beeinflusst. Übergewicht verändert die Lungenmechanik. Durch Ansammlung von Fett in Brustwand und Bauchraum wird der Druck erhöht, was wiederum die Zwerchfellbewegung und die Entfaltung der Lunge behindert. Das Atmungssystem ist nur mehr eingeschränkt funktionstüchtig und die kleinen Atemwege werden verengt.1

Auch zu wenig ist problematisch

Doch ein weiteres Risiko besteht für Lungenpatient:innen hinsichtlich ihrer Ernährung: Zu wenig Gewicht kann ebenfalls zu Problemen führen. Vermutlich aufgrund der in der Regel erhöhten Atmungsarbeit leiden Patient:innen mit chronischen Lungenerkrankungen nicht selten unter Gewichtsverlust. Ein weiterer Grund für die oft fortschreitende Gewichtsabnahme könne sein, dass Lungenpatient:innen weniger Kalorien aufnehmen können. Die Folge kann unter anderem sein, dass Muskeln abgebaut werden, um die Energiezufuhr zu gewährleisten – darunter auch die Atemmuskulatur. Damit kann ein Teufelskreis in Gang kommen: Eine geschwächte Atmungsmuskulatur führt zu allgemeiner Schwäche und verstärkt Müdigkeit und Atemnot. Aber auch die Muskulatur des Zwerchfells, das bei der Atmung eine maßgebliche Rolle spielt, leidet unter Mangelernährung – ein weiterer Grund für Lungenpatient:innen, auf ausgewogene Ernährung zu achten und die geschwächte Atemmuskulatur im Rahmen einer physiotherapeutischen Atemtherapie zu kräftigen.2

Viele Patient:innen mit fortgeschrittener COPD leiden an stetigem Gewichtsverlust. Dies zieht nicht nur eine verstärkte Krankheitsanfälligkeit nach sich, sondern es kommt neben dem Muskelschwund auch zu einem vermehrten Abbau essenzieller Aminosäuren. Da diese essenziellen Aminosäuren normalerweise der Energiegewinnung dienen, kann der Gewichtsverlust sich gravierend beschleunigen, sodass eine stationäre Behandlung im Krankenhaus und unter Umständen sogar eine Beatmung notwendig werden kann. Vorbeugend kann es für COPD-Patient:innen daher sinnvoll sein, täglich eine Nahrungsergänzung mit essenziellen Aminosäuren einzunehmen.2

Das ideale Körpergewicht

Die regelmäßige Erfassung des Körpergewichts und des Body Mass Index (BMI) sind sinnvolle Maßnahmen bei Lungenpatient:innen. Sie geben Hinweise darüber, ob eine mangelhafte Ernährung bzw. Über- oder Untergewicht vorliegen. Der BMI gibt Auskunft über Ihr persönliches Idealgewicht. Er errechnet sich über Ihre Körpergröße und Ihr Körpergewicht. Für Patient:innen mit COPD gilt ein BMI von 21 – 25 kg/m² als optimal. Während für gesunde Menschen diese Spanne etwas größer ist, verschlechtert ein BMI unter 21 sowie ein BMI über 25 die Prognose für Lungenpatient:innen.3

Sich grundsätzlich an den Empfehlungen der Österreichischen Ernährungspyramide zu orientieren, ist nicht verkehrt. Zusätzlich gelten folgende Empfehlungen: Auf Zucker weitgehend verzichten – er sorgt eher für Fett- als Muskelmasse. Eiweißhaltige Produkte sind äußerst wichtig, ebenso Omega-3-Fettsäuren und weniger gesättigte Fettsäuren. Als Getränke eignen sich vor allem Wasser, ungesüßte Tees und verdünnte Fruchtsäfte.3 Die bereits genannten essenziellen Aminosäuren sind in eiweißreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukte, Eier, Hülsenfrüchte und Nüssen enthalten.4

2363/TCP/MehrLuftTexte/AT/02-2024