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Die Lunge vergisst nie

15.07.2019

Die Lunge vergisst nieAllergisches Asthma und allergischer Schnupfen sind chronische Leiden, die europaweit 70 bis 100 Millionen Menschen betreffen. Ausgelöst werden sie durch eine Abwehrreaktion der Lunge auf das Einatmen von Allergenen wie Gras-, Baum- und Ragweedpollen. Forscher der Medizinischen Universität Wien haben nun herausgefunden, dass spezielle Gedächtniszellen in der Lunge, die auf die eingeatmeten Allergene reagieren, die Ursache für Anfälle von allergischem Asthma sind.

Verantwortlich sind Gedächtniszellen

Die Gedächtniszellen werden als Th2-TRMs (engl. T-helper 2-tissue resident memory cells) bezeichnet. Solche Zellen kommen in den verschiedenen Geweben vor. In der Lunge dürften sie dafür verantwortlich sein, dass Asthmatiker kurz nach dem Einatmen von Allergenen Anfälle erleiden, die zu Husten, pfeifendem Atem und Kurzatmigkeit führen. Die Forscher fanden auch heraus, dass von den etwa 100 Millionen Lungenzellen in der Lunge rund 150.000 bis 200.000 Gedächtniszellen sind. Diese Zellen wandern nicht aus der Lunge ab, sondern werden aktiviert, um auf das eingeatmete Allergen zu reagieren. Die Studie zeigt erstmals, dass T-Lymphozyten über 600 Tage in der Lunge verbleiben und beweist, dass sich das immunologische Gedächtnis bereits nach dem ersten Anfall von allergischem Asthma entwickelt und die Gedächtnis-T-Zellen ein Leben lang erhalten bleiben.

Die Möglichkeit einer neuen Therapie

Diese Ergebnisse könnten erklären, warum ein Großteil der Patienten mit allergischem Asthma ein ganzes Leben lang allergisch reagiert und dass, wenn diese dauerhaft dem Allergen ausgesetzt sind, sich die Anzahl der Th2-TRMs bei weiterem Kontakt mit dem Allergen möglicherweise erhöht und zu häufigeren und schwereren Asthmaanfällen führt. Die Forschenden halten es für möglich, dass aus diesen Erkenntnissen eine neue, wirkungsvolle Therapie gegen Asthma entstehen kann. Hierfür müsse man jedoch gezielt die Gedächtniszellen der Lunge manipulieren. Aber dazu ist es notwendig, einen Weg zu finden, dass diese Zellen selektiv eliminiert werden, ohne jene Gedächtnis-T-Zellen zu beeinträchtigen, die uns vor Bakterien und Viren schützen.


Quellen