Wenn werdende Mütter unter Asthma leiden, kann auch das Allergie- und Asthmarisiko des Babys erhöht sein. Zu diesem Schluss kamen australische Forschende.

Den Zusammenhang zwischen Asthma bei Schwangeren und Asthma- und Allergie-Erkrankungen ihres Nachwuchses erforschten Andrea Roff und ihr Team von der University of Adelaide in Australien. Insgesamt wurden 127 Studien zu Asthma, Keuchen und/oder allergischen Erkrankungen beim Nachwuchs von Frauen, die unter Asthma leiden, und solchen, die nicht unter Asthma leiden, untersucht. Zusätzlich wurde der Einfluss von Kontrollverlust, Schweregrad und Exazerbationen (Verschlimmerung der Symptome) von Asthma während der Schwangerschaft auf das Risiko von Keuchen, Asthma und Allergien bei Nachkommen untersucht.1
Erhöhtes Risiko für Babys
Das Forschungsteam kam zu folgendem Ergebnis: Leidet die Mutter unter Asthma, bestehen folgende erhöhte Risiken bei ihren Nachkommen:1
- + 76 % höheres Asthma-Risiko
- + 59 % höheres Risiko für Giemen und Pfeifen, das sind Geräusche bei verengten Atemwegen
- + 32 % erhöhtes Risiko für Nahrungsmittelallergien
- +18 % erhöhtes Heuschnupfen-Risiko
- + 17 % höheres Risiko für allergische Hauterkrankungen (Dermatitis)
Schwereres und unkontrolliertes mütterliches Asthma in der Schwangerschaft war jeweils mit einem höheren Risiko für Asthma bei den Nachkommen verbunden. Bei gut kontrolliertem Asthma in der Schwangerschaft ist das Asthmarisiko laut den Forschenden um 13 % geringer im Vergleich zu schlecht kontrolliertem Asthma. Mildes Asthma war im Vergleich zu moderatem oder schwerem Asthma mit einem 19 % geringeren Asthmarisiko verbunden.1
Fazit des australischen Forschungsteams ist, dass Kinder von Müttern, die unter Asthma leiden, auch ein erhöhtes Risiko für Asthma und allergische Erkrankungen haben. Je besser das mütterliche Asthma kontrolliert wird, desto eher sinkt das Risiko bei den Kindern. In welchem Ausmaß eine gute Asthmakontrolle bei der Mutter das Allergie- und Asthmarisiko der Kinder senkt, muss jedoch noch geklärt werden.1
Gute Kontrolle essenziell
Neben einer guten Asthmakontrolle sind der Verzicht auf das Rauchen und das Vermeiden von Asthma-Auslösern hilfreich, um das Risiko für das Kind zu reduzieren. Frauen, die schwanger werden wollen, sollten bemüht sein, ihr Bedarfsspray aufgrund guter Kontrolle nicht benützen zu müssen. Ein Kinderwunsch sollte mit der betreuenden Lungenfachärztin oder dem betreuenden Lungenfacharzt besprochen werden und Medikamente sollen nicht eigenmächtig abgesetzt werden.2
Da ein Asthmaanfall zu einem Sauerstoffmangel bei einem ungeborenen Kind führen kann, wird eine ärztliche Kontrolle im Fall eines Anfalls unbedingt empfohlen. Die Geburt kann nach Einschätzung von Fachärztinnen und -ärzten auch für Mütter mit Asthma auf ganz normalem Weg erfolgen und muss kein Kaiserschnitt sein.2
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