Der 5. Mai 2021 ist Welt-Asthma-Tag.
Er steht heuer ganz im Zeichen der Aufdeckung von Missverständnissen rund um diese Erkrankung. Österreichische Expert:innen nehmen rund um den Welt-Asthma-Tag in kurzen Videos Stellung zu aktuellen Themen rund um das Asthma.
Tag 1 / Video 1 - Prof. Dr. Wolfgang Pohl im Interview über ein erhöhtes Risiko von Asthma-Patient:innen an COVID-19 zu erkranken.
Tag 1 / Video 2 - Professor Pohl beantwortet die Frage "Wann ist Asthma gut eingestellt?"
Tag 1 / Video 3 - Allgemeinmedizinerin Dr. Marlis Brettlecker im Interview über die wichtigsten Punkte zum Thema Asthma und Therapie.
Tag 2 / Video 1 - Die Pulmologin Dr. Michaela Popp im Interview über Asthma und dessen Ursachen.
Tag 2 / Video 2 - Prof. Dr. Wolfgang Pohl zeigt die Therapieoptionen bei Asthma auf.
Tag 2 / Video 3 - Dr. Michaela Popp spricht über inhalative Medikamente bei Asthma.
Tag 3 / Video 1 - Prof. Wolfgang Pohl spricht über Asthma-Symptome und deren Abklärung.
Tag 3 / Video 2 - Dr. Michaela Popp spricht über Wirkstoffe und Inhalatoren und gibt abschließend noch 3 Tipps Asthmatiker:innen auf den Weg.
Tag 3 / Video 3 - Dr. Brettlecker gibt Tipps aus Sicht der niedergelassenen Ärztin.
Pressetexte
Pressetexte zum Welt-Asthma-Tag 2021
Pressetext vom 5. Mai
Durchatmen: Der Welt-Asthma-Tag 2021 ist in Sicht!
- Besser mit Asthma leben
- regelmäßige Lungenfunktionstest zur Therapieüberprüfung
- Asthmapatient:innen können selbst an Verbesserungen mitwirken
Wien, 05. Mai 2021. Nach Angaben der WHO leiden weltweit mehr als 300 Millionen Menschen an Asthma. 2016 gab es aufgrund von Asthma weltweit eine halbe Million Todesfälle. Asthma kann in jedem Alter auftreten, bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.1 „Asthma darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen, weder aus der Sicht der Gesundheitspolitik noch aus der Sicht der Patient:innen und deren Angehörigen. Wir Ärzte und Ärztinnen sind um eine individuelle Asthmatherapie bemüht, nicht nur in COVID-19 Zeiten.“ so der anerkannte Experte Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pohl, Vorstand d. Abt. f. Atmungs- & Lungenkrankheiten, Klinik Hietzing, und Leiter des Instituts für klinische und experimentelle Pneumologie der des Karl Landsteiner Gesellschaft.
Der diesjährige Welt-Asthma-Tag wird am 05. Mai unter dem Motto »Aufdeckung von Asthma-Missverständnissen« begangen. Die gängigen Vorurteile, die mit dieser chronischen Erkrankung der Atemwege verbunden werden, reichen von »Asthma ist ansteckend« bis hin zu »Asthmapatient:innen sollen besser keinen Sport betreiben«. Tatsache ist jedoch, dass Asthma keine ansteckende Krankheit ist und Sport für Asthmapatient:innen gut durchführbar ist. Vor allem moderate Ausdauersportarten, wie Schwimmen und Wandern werden empfohlen und steigern die Lungenkapazität.2„Ein wichtiger Baustein in der Behandlung von Asthmapatient:innen jedes Alters ist die Schulung der Patient:innen, ein Asthmaspray ist nur dann gut, wenn er einfach handhabbar ist.“ erklärt Dr. Marlis Brettlecker, Ärztin für Allgemein- und Ganzheitsmedizin in Neusiedl am See.
Gut kontrolliertes Asthma strebt den Zustand der weitgehenden Beschwerdefreiheit an.
Durch die regelmäßige Beurteilung der Asthmakontrolle in Absprache zwischen Ärzt:in und Patient:in kann die Therapie angepasst werden. Die Therapie erfolgt über das GINA Stufenmodell, welches auf den Asthmasymptomen aufbaut. Hierbei ist immer das Ziel, mit der geringstmöglichen Dosis an Medikamenten die Symptome gut kontrollieren zu können.2
„Bei vielen Menschen mit Asthma führen bestimmte Auslöser – auch Trigger genannt – zu Beschwerden oder sogar zu Asthma-Anfällen. Dazu gehören zum Beispiel Pollen, Hausstaubmilben, Kaltluft oder auch Stress.“ erklärt Dr. Marlis Brettlecker.
„Viele Behandlungsmaßnahmen können Asthmatiker:innen selbständig zu Hause durchführen. Mit Hilfe einer regelmäßigen und professionellen Asthma-Schulung können Patient:innen selbst zu Expert:innen ihrer Erkrankung werden.“, betont die Wiener Fachärztin für Lungenkrankheiten, Dr. Michaela Popp.
Die Expert:innen-Tipps fürs persönliche Asthmamanagement:
- Schon Kinder gehören geschult: Asthma Schulung von Anfang an
- Auch die Angehörigen sind mit einzubeziehen
- Messen der Lungenfunktion mit dem Peak-Flow Meter und Dokumentieren der Daten
- selbständige Einschätzung der Beschwerden-Überprüfung der täglichen Anforderungen
- Therapietreue bedeutet selbständige Handhabung der Medikamente
- Ein guter und sicherer Umgang mit dem Inhalator
- Vermeiden von asthma-auslösenden Faktoren und Situationen
- individueller Behandlungsplan – auch für Notfälle;
- ausreichend Bewegung und Sport abgestimmt auf die persönliche Kondition
Quellen
- WHO, Asthma Facts: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/asthma (zuletzt abgerufen am 14. 4. 2021)
- GINA 2021 Global Initiative for Asthma
- Studnicka et al., Wien Klin Wochenschr (2020) 132 [Suppl 3]:S89-113 1586/TCP/Trim/AT/04-2021
Pressetext vom 3. Mai
Asthmatiker:innen haben kein überhöhtes Risiko an COVID-19 zu erkranken, dennoch darf die chronische Lungenerkrankung nicht vernachlässigt werden:
Wien, 3. Mai 2021. Der Welt-Asthma-Tag am 5. Mai 2021 wird jährlich von der Globalen Initiative für Asthma GINA (www.ginasthma.org), eine von der WHO gegründeten Initiative, organisiert. Das diesjährige Motto lautet »Aufdeckung von Asthma-Missverständnissen« 2
Anlass, um in Pandemiezeiten auf diese chronische Atemwegserkrankung und Auswirkungen für die Betroffen selbst, hinzuweisen. Auch wenn es keine Anzeichen für erhöhte Infektionsraten mit COVID-19 bei Asthmapatient:innen gibt 1, ist ein gutes Asthmamanagement unerlässlich, betonen die anerkannten Lungenexpertinnen.
Entzündungen kontrollieren – Krankenhausaufenthalte vermeiden
„Auch wenn es keine ursächliche Bedrohung bei Asthma durch COVID-19 gibt, sollten Entzündungen in der Lunge immer so gut wie möglich vermieden werden.“, erklärt der Vorstand d. Abt. f. Atmungs- & Lungenkrankheiten, Klinik Hietzing, und Leiter des Institut für klinische und experimentelle Pneumologie der Karl Landsteiner Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pohl und führt weiter aus: „Das Ziel jeder Asthmatherapie liegt im Erreichen der Symptomkontrolle. Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass es sich bei Asthma um eine heterogene Atemwegserkrankung handelt, bei der für jeden Patienten:in die angemessene Therapie auszuwählen ist.“ Das Vermeiden von Exazerbationen, der deutlichen Verschlechterung des Krankheitsbildes, ist in der Asthmatherapie von immenser Bedeutung.3 Generell wird die Asthmatherapie in fünf Stufen klassifiziert und therapiert.2
adaptiert nach GINA
Regelmäßige Therapie – ein Schritt zum beschwerdefreien Leben
Durch die regelmäßige Beurteilung der Asthmakontrolle in Absprache zwischen Arzt:in und Patient:in kann die Therapie angepasst werden. Die Therapie erfolgt über ein Stufenmodell, welches auf dem Schweregrad des Asthmas aufbaut. Hierbei ist immer das Ziel, mit der geringstmöglichen Dosis an Medikamenten die Symptome gut kontrollieren zu können.2 erläutert Dr. Michaela Popp, Fachärztin für Lungenkrankheiten in Wien.
„Wir Lungenfachärzt:innen legen großen Wert auf die Therapietreue der Patienten:innen. Daher sind Patientenschulungen und alle Maßnahmen, die der Therapietreue der Patienten:innen förderlich sind, zu begrüßen.“, erläutert Frau Dr. Michaela Popp. Die Lungenfachärztin führt weiter aus, dass eine gute Schulung des Patienten:in auf den Inhalator ebenso wichtig ist, wie eine Re-evaluation, ob der/die Patient:in gut mit der Art des Inhalators zurechtkommt. „Einen großen Vorteil stellen medikamentöse Fixkombinationen dar, das heißt, dass in einem Inhalator zwei oder sogar drei Wirkstoffe enthalten sind, die so auf einmal verabreicht werden können. Dadurch kann die Fehlerquote bei der Einnahme reduziert werden, weil nicht verschiedene Inhalatoren, sondern eben nur ein einziger verwendet werden muss.“ unterstreicht Frau Dr. Popp.
Beschwerdefreiheit ist bei gut kontrolliertem Asthma möglich.
„Die Asthmapatienten:innen gewöhnen sich an ihre Beschwerden und unterschätzen oftmals das Risiko“, so Frau Dr. Marlis Brettlecker, Allgemeinmedizinerin in Neusiedl/See. „In der Praxis bedeutet das, dass einige Asthmapatienten:innen ihr Krankheitsrisiko unterschätzen. Eine Therapietreue ist für alle Asthmapatienten:innen wesentlich, eine Beschwerdefreiheit ist jedoch nur bei gut kontrolliertem Asthma möglich. Der Umstand, dass Patienten:innen Beschwerdefreiheit immer nur individuell wahrnehmen, ist wesentlich. Bei jeder Visite erfrage ich auch immer die tatsächlichen Lebensumstände und suche mit dem/der Patienten:in nach Veränderungen, um so Rückschlüsse zu ziehen, wie gut die Therapie eingestellt ist.“, so Frau Dr. Brettlecker.
„Asthma kann mittlerweile auch bei sehr schweren Formen gut therapiert werden. Wer eine korrekte Therapie bekommt – und anwendet –, kann weitestgehend symptomfrei leben.“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pohl.
Gerade in Pandemiezeiten, wo Aktivitäten eingeschränkt sind, ist darauf zu achten, dass die Krankheitssymptome von Asthmapatienten:innen nicht übersehen werden, mahnen die beiden Experten:innen.
Quellen
- American Academy of Allergy Asthma & Immunology https://www.aaaai.org/conditions-and-treatments/library/asthma-library/covid-asthma (zuletzt abgerufen am 14. 4. 2021)
- GINA 2021 Global Initiative for Asthma
- Am J Respir Crit Care Med 2009;180: 59-99
- WHO, Asthma Facts: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/asthma (zuletzt abgerufen am 14. 4. 2021)
- Studnicka et al., Wien Klin Wochenschr 2020; 132 [Suppl 3]:S89-113 1586/TCP/Trim/AT/04-2021