Wer steckt hinter GOLD?
Die Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die 1997 gemeinsam mit dem National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegründet wurde. Ziel ist es, das Bewusstsein für COPD zu stärken sowie Strategien zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung zu entwickeln. Die Initiative arbeitet weltweit mit Fachleuten und erstellt wissenschaftlich fundierte Empfehlungen.2
Warum in Schweregrade einteilen?
Die Diagnose COPD basiert nicht nur auf Symptomen, sondern erfordert auch eine Lungenfunktionsmessung (Spirometrie).3 Wenn typische Beschwerden wie Husten, Atemnot oder Auswurf auftreten – oder Risikofaktoren wie langjähriges Rauchen oder Staubbelastung vorliegen – sollte eine solche Untersuchung erfolgen. Fachleute betonen stets die Bedeutung einer frühen Diagnosestellung, um den Krankheitsverlauf rechtzeitig positiv zu beeinflussen.3
Zentral für die Beurteilung der Lungenfunktion sind nun folgende zwei Werte: das forcierte exspiratorische Volumen in einer Sekunde (FEV₁) und die forcierte Vitalkapazität (FVC). Das FEV₁ bezeichnet die Luftmenge (in Litern), die man nach einer tiefen Einatmung innerhalb einer Sekunde mit maximaler Kraft ausatmen kann. Normalerweise entspricht sie etwa 75–85 % der gesamten Vitalkapazität.4
FVC beschreibt das gesamte Luftvolumen, das nach maximaler Einatmung mit voller Kraft ausgeatmet werden kann. Es wird mithilfe einer Spirometrie gemessen und kann bei bestimmten Lungenerkrankungen, etwa restriktiven Formen, verringert sein.5
Die GOLD-Stadien – Schweregrade nach Lungenfunktion
Das Verhältnis von FEV₁ zu FVC zeigt nun, wie stark der Atemfluss eingeschränkt ist und teilt COPD in vier Schweregrade (GOLD 1–4) ein:6
- GOLD 1: FEV₁ ≥ 80 % der Sollwerte
- GOLD 2: 50–79 %
- GOLD 3: 30–49 %
- GOLD 4: < 30 %
GOLD-Gruppen: A, B und E
Neben der Lungenfunktion werden seit einiger Zeit auch die Häufigkeit akuter Verschlechterungen (Exazerbationen) und die Symptome berücksichtigt.1,3 Diese klinischen Merkmale werden in drei Gruppen unterteilt:3
- Gruppe A: geringe Beschwerden, seltene oder keine Exazerbationen
- Gruppe B: deutlichere Symptome, aber kaum akute Verschlechterungen
- Gruppe E: häufige oder schwere Exazerbationen
Die Gruppen A, B und E spiegeln wider, wie stark Patient:innen im Alltag beeinträchtigt sind und wie hoch das Risiko für erneute Krankheitsverschlechterungen ist.3
Mit der richtigen Einteilung kommt die passende Behandlung
Die GOLD-Klassifikation ermöglicht eine objektive und zugleich individuelle Beurteilung der COPD. Sie trennt erstmals klar zwischen der Lungenfunktion (GOLD 1–4) und den klinischen Merkmalen (A, B, E).7 Dadurch können Ärztinnen und Ärzte besser einschätzen, welche Therapie im jeweiligen Stadium sinnvoll ist.
Diese strukturierte Einteilung sorgt dafür, dass jede betroffene Person eine Behandlung erhält, die ihrem individuellen Krankheitsbild entspricht – und ist damit ein zentraler Baustein für eine moderne und wirksame COPD-Therapie.2,3,7