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Studie: Asthma bei Teenagern oft unentdeckt

15.04.2019

Studie: Asthma bei Teenagern oft unentdecktZwei amerikanische Studien, die im Januar 2019 veröffentlicht wurden, zeigen Erschreckendes: Bei Teenagern in amerikanischen Städten bleibt Asthma oft unentdeckt und damit auch unbehandelt. Lassen sich diese Ergebnisse auch auf die Verhältnisse hierzulande übertragen?

Warum viele amerikanische Teenager unentdecktes Asthma haben

Am 2. Januar 2019 wurde im Journal of Public Health eine Studie veröffentlicht, für die 33.000 High-School-Studenten nach gesundheitlichen Symptomen befragt wurden. 20 Prozent von ihnen hatten Beschwerden, die auf Asthma hindeuten, ohne jemals diagnostiziert worden zu sein. Demnach könnte es bei amerikanischen Jugendlichen in städtischer Umgebung doppelt so viele unerkannte wie diagnostizierte Asthmafälle geben. Im Teenageralter ist das besonders problematisch, weil die Jugendlichen nicht mehr routinemäßig beim Arzt vorstellig werden. Dadurch ist die Gefahr groß, dass die Erkrankung auch in näherer Zukunft nicht erkannt wird. Am 15. Januar erschien im Journal of Urban Health eine weitere Studie. Für diese wurden über 10.000 Jugendliche einige Jahre lang untersucht und begleitet. Ziel der Arbeit war es, Faktoren herauszufinden, die besonders häufig zu unentdecktem Asthma führen. Besonders gefährdet waren den Ergebnissen zufolge Mädchen und asiatisch-amerikanische Teenager. Außerdem führte eine Umgebung mit niedriger Bildung dazu, dass die Problematik häufiger unerkannt blieb.

Lässt sich die Studie auf den deutschsprachigen Raum übertragen?

Aufgrund der unterschiedlichen Lebensbedingungen und des anderen medizinischen Systems lassen sich die Ergebnisse der amerikanischen Studie nicht direkt auf europäische Verhältnisse übertragen. Allerdings besteht das Problem hierzulande auch: Der Deutsche Allergie- und Asthmabund geht davon aus, dass es in Deutschland mindestens so viele unentdeckte wie diagnostizierte Asthmafälle gibt. Das große Problem: Unbehandelt kann Asthma gefährlich werden. Es führt zu mehr Krankheitstagen, beeinträchtigt die Lebensqualität und kann im schlimmsten Falle lebensbedrohlich sein. Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Asthmapatientinnen und -patienten zu erreichen.

Aufklärung über Asthma muss verbessert werden

Was die amerikanischen Forscher fordern, gilt sicher auch für den deutschsprachigen Raum: Die Aufklärung über Asthma muss besser werden. Eltern müssen mehr über die Symptome von Asthma bei Kindern wissen, um dann frühzeitig mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin darüber zu sprechen. Und auch Ärztinnen und Ärzte sollten noch stärker sensibilisiert werden, um Asthma möglichst früh zu erkennen.


Quellen