Die Inhalationstechnik entscheidet darüber, wie effizient die Wirkstoffe in einem Asthmaspray sind. Daher zahlt es sich aus, die richtige Technik gezielt zu üben. Am Anfang sollte die Anwendung in Gegenwart der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes getestet werden.
Beim Inhalieren werden Tröpfchen und kleinste, zerstäubte Teilchen, sogenannte Aerosole, eingeatmet und gelangen tief in die Atemwege. Selbst reiner Wasserdampf hat eine positive Wirkung, weil er die Schleimhäute befeuchtet.1
Die Anwendung von Inhalatoren ist entgegen der häufigen Annahme nicht ganz einfach, deshalb scheitern vor allem Kinder und Jugendliche laut einer amerikanischen Studie aus Chicago oft an der richtigen Anwendung und machen technische Fehler. Demnach ließen 42 Prozent aller Studienteilnehmer:innen, die unter akutem Asthma litten, einen kritischen Schritt bei der Verwendung der Inhalatoren aus.3
Luft anhalten
Wer ein Dosieraerosol – also ein Spray – anwendet, scheitert oft daran, dass er gleichzeitig einatmen und sprühen muss. Häufig vergessen Patient:innen zudem, nach dem Sprühstoß kurz die Luft anzuhalten. Das gilt auch für sogenannte Pulverinhalatoren. Dabei gelangt der Wirkstoff nicht wie bei einem Aerosol durch den Sprühvorgang automatisch fein verteilt in die Lunge, sondern erst durch das Einatmen wird er in winzige Teilchen zerkleinert. Sofort wieder auszuatmen, ist hier kontraproduktiv. Das Arzneimittel muss tief in die Bronchien eindringen, um seine Wirkung voll entfalten zu können. Wird nicht tief genug eingeatmet, bleibt der Wirkstoff in den oberen Lungenabschnitten hängen. Wer also nach dem Inhalieren nicht kurz die Luft anhält, atmet den Arzneistoff größtenteils wieder aus.2
So funktioniert die Anwendung eines Asthma-Inhalators richtig:2
- Sofern es auf dem Präparat steht, schütteln Sie die Dose kräftig.
- Halten Sie das Aerosol aufrecht und atmen Sie vollständig aus.
- Setzen Sie nun das Mundstück an und umschließen es mit den Lippen.
- Neigen Sie den Kopf etwas nach hinten, denn dadurch gelangt der Wirkstoff leichter in die Lunge.
- Atmen Sie nun tief ein und betätigen gleichzeitig den Sprühknopf. Ganz wichtig dabei: langsam Luft holen, damit das Mittel weit genug in die Bronchien eindringt.
- Atmen Sie weiter ein und halten Sie anschließend für fünf bis zehn Sekunden die Luft an.
- Nehmen Sie das Ansatzstück aus dem Mund und atmen langsam durch die Nase aus.
Vorsicht bei Pulverinhalatoren
Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind bei einem Pulverinhalator nötig. Zunächst wird der Inhalator wie auf dem Gerät oder in der Bedienungsanleitung beschrieben vorbereitet, damit die individuell passende Dosis verabreicht wird. Ausatmung, Ansetzen des Mundstücks und Zurückbeugen des Kopfes funktionieren wie beim Spray. Wichtig ist, nicht in das Gerät auszuatmen, damit das Pulver nicht feucht wird und klumpt. Dann wird rasch und tief eingeatmet. Nach dem Absetzen des Mundstücks und einem kurzen Atemanhalten, wird langsam durch die Nase ausgeatmet. Wird Kortison inhaliert, dann sollte nach der Anwendung der Mund gründlich mit Wasser ausgespült und/oder eine Kleinigkeit gegessen werden, um einer möglichen Pilzinfektion im Mund-Rachenraum vorzubeugen.2
Für alle Asthmasprays gilt zudem: regelmäßig reinigen – idealerweise alle drei bis sieben Tage. Denn im Mundstück können sich Wirkstoffreste ablagern und es verstopfen. Bei Pulverinhalatoren dürfen Sie das Mundstück nur mit einem trockenen Tuch säubern.2
Bitte lesen Sie die Gebrauchsinformationen Ihres Inhalators sorgfältig und wenden sich bei Fragen an Ihre Ärztin/Ihren Arzt bzw Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker. Videoanleitungen zum richtigen inhalieren finden Sie hier: Dosieraerosole, Pulverinhalatoren, Soft Mist Inhaler