Ich bin Asthma-/COPD-Patient:in und nehme bei mir Lungengeräusche wahr. Zur Abklärung gehe ich

Auswahlmöglichkeiten

Keuchhusten wieder auf dem Vormarsch

07.05.2024

Eine Impfung gegen Keuchhusten ist Teil des Österreichischen Impfplans. Aktuell steigt jedoch die Zahl der Erkrankungsfälle an. Gerade für Lungenpatient:innen ist ein entsprechender Schutz notwendig. 

Keuchhusten (Pertussis) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit der Atemwege und wird hauptsächlich durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht. Keuchhusten wird von Erkrankten beim Husten, Niesen und über die Atemluft im Rahmen einer sogenannten Tröpfcheninfektion verbreitet. Eine Ansteckungsgefahr besteht vom ersten Husten – das besonders während der ersten beiden Wochen hochansteckend ist – bis etwa fünf Wochen nach Krankheitsbeginn.1 

Nach Corona wieder steigende Zahlen 

Keuchhusten tritt weltweit auf, in Österreich wird eine starke Zunahme von Krankheitsfällen beobachtet.1 Die Erkrankung ist meldepflichtig, daher sind die Zahlen weitgehend bekannt. Es ist möglich, trotz durchgemachter Infektion und Immunisierung mehrfach zu erkranken, da die Schutzwirkung durch gebildete Antikörper nicht lange anhält. Keuchhusten kommt ganzjährig vor, die Fallzahlen sind im Herbst und Winter höher als im Rest des Jahres.2 

Die Zahl der an Keuchhusten erkrankten Erwachsenen mit Komplikationen und einem Langzeitverlauf hat in den letzten Jahren in Österreich deutlich zugenommen. 2015 wurden in Österreich 579 Keuchhustenfälle gemeldet, 2016 1.274 Fälle, 2017 waren es bereits 1.411 Fallmeldungen, 2018 fast 2.2001 und 2019 2.233 Fälle. Die niedrigen Zahlen der vergangenen Jahre sind auf Auswirkungen der Corona-Pandemie und ihre Maßnahmen zurückzuführen. 2023 wurden wieder 2.780 Fälle gemeldet.2 Auffällig ist vor allem eine deutliche Zunahme von Erkrankungen im Erwachsenenalter, wobei die Altersgruppe der 40-45-Jährigen besonders betroffen ist. Auch bei den 15-20-Jährigen und den 65-70-Jährigen ist eine deutliche Zunahme der Keuchhustenfälle zu verzeichnen. Ähnliche Krankheitsverteilungen sind weltweit zu beobachten, die unter anderem durch den Verlust der Schutzwirkung innerhalb weniger Jahre nach Impfung bzw. Durchmachen einer Erkrankung zu erklären sind.1 

Komplikationen und Therapie 

Bei Pertussis können Komplikationen wie Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen, Appetitlosigkeit, Dehydrierung, Krampfanfälle, neurologische Störungen, Leistenbrüche, Rippenbrüche, Mastdarmvorfälle und Atemstillstand auftreten. Schwere Verläufe können zum Tod führen. Pertussis kann in jedem Alter auftreten, Todesfälle treten am häufigsten bei Kleinkindern auf.2 

Keuchhusten durchläuft drei Stadien: ein bis zwei Wochen mit erkältungsähnlichen Symptomen, vier bis sechs Wochen Hustenattacken mit zähem Schleim und anschließendem Erbrechen und schließlich sechs bis zehn Wochen lang ein Abklingen der Hustenanfälle. Auch geimpfte Personen können sich infizieren und unter lang andauerndem Husten, wenn auch mit weniger ausgeprägten Symptomen, leiden. Pertussis wird mit Antibiotika behandelt. Um wirksam zu sein, muss die Behandlung so früh wie möglich im Krankheitsverlauf beginnen. Durch eine Antibiotikabehandlung können die Bakterien in der Nase und im Rachen reduziert werden, womit auch das Risiko einer Übertragung auf andere Personen begrenzt wird. Die beste Vorbeugung ist die Impfung. Sie ist kostenlos über das Kinderimpfprogramm erhältlich und muss im Schulalter und auch danach regelmäßig aufgefrischt werden.2 

Bild
Keuchhusten Verlaufszahl
Jahr Fälle
2018 2.202
2019 2.233
2020 632
2021 129
2022 164
2023 2.780
 
 
 
 
 
2397/TCP/MehrLuftTexte/AT/04-2024