Ich bin Asthma-/COPD-Patient:in. Meine Lungengeräusche…

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Lungenfunktionswerte und ihre Bedeutung: Teil 2

13.11.2017

Lungenfunktionswerte und ihre Bedeutung: Teil 2 Letzte Woche haben wir bereits drei wichtige Basislungenwerte vorgestellt (Teil 1), die Vitalkapazität, die Einsekundenkapazität und den Peak Flow.

Für die weitere Diagnostik kann ein Lungenfacharzt noch genauere Untersuchungen vornehmen und die Atmung zum Beispiel in einer abgeschlossenen Glaskabine untersuchen (Bodyplethysmographie) oder andere, spezialisierte Untersuchungsgeräte verwenden. Wir haben im Folgenden einige der speziellen Lungenfunktionswerte und ihre Bedeutung zusammengestellt.

Residualvolumen (RV)

  • Das Residualvolumen ist die Menge an Luft, die nach dem maximalen Ausatmen noch in der Lunge verbleibt. Das Residualvolumen kann unter anderem erhöht sein, wenn die Lunge überbläht ist, zum Beispiel bei einem Lungenemphysem.

Messung des Lungenvolumens

Es gibt eine Reihe von Werten, mit denen ein Pulmologe das Lungenvolumen differenziert betrachten kann. Dazu gehören neben der in Teil 1 bereits beschriebenen Vitalkapazität folgende Werte:

  • Gesamte Lungenkapazität (TLC): Die gesamte Lungenkapazität (engl. total lung capacity, TLC) gibt das Volumen an, dass sich nach maximalem Einatmen insgesamt in der Lunge befindet. Sie setzt sich zusammen aus der Vitalkapazität (ausatembar) und dem Residualvolumen (nicht ausatembar).
  • Atemzugvolumen (AZV): Das Atemzugvolumen oder Tidalvolumen gibt die Menge an Luft an (in Litern), die bei einem normalen Atemzug vom Patienten durchschnittlich ein- bzw. ausgeatmet wird. Es liegt bei Gesunden bei rund einem halben Liter.
  • Inspiratorisches Reservevolumen (IRV): Nach einem normalen Atemzug, kann der Patient forciert (also unter Aufwendung von Kraft) noch tiefer Einatmen. Das inspiratorische Reservevolumen entspricht dem Volumen, das zusätzlich eingeatmet werden kann.
  • Exspiratorisches Reservevolumen (ERV): Nach dem normalen, entspannten Ausatmen kann der Patient noch zusätzlich Luft ausatmen. Dieses zusätzlich ausgeatmete Volumen wird als exspiratorisches Reservevolumen bezeichnet.

Atemkurve und berechnete Werte

Die Atmung kann der Arzt als Atemkurve grafisch darstellen. Bereits die Form der Kurve kann Informationen über bestimmte Auffälligkeiten liefern. Aus der Atemkurve kann der Arzt (bzw. ein entsprechendes Programm) weitere Werte berechnen. Dazu gehören unter anderem:

  • Atemwegswiderstand (Raw): Der Atemwegswiderstand beschreibt den Strömungswiderstand, also vereinfacht ausgedrückt die Kraft, die man zum Atmen (besonders zum Ausatmen) aufwenden muss. Er ist erhöht, wenn eine Obstruktion der Atemwege vorliegt, zum Beispiel bei COPD.
  • Maximaler Exspiratorischer Fluss (MEF): Es wird berechnet, wie stark der Luftstrom beim Ausatmen ist. Dabei werden verschiedene Werte ermittelt, zum Beispiel, wenn 25, 50 und 75 Prozent der Vitalkapazität ausgeatmet sind.