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Die COSYCONET-Studie bringt wichtige Ergebnisse für COPD-Patientinnen und –Patienten

22.04.2019

Die COSYCONET-Studie bringt wichtige Ergebnisse für COPD-Patientinnen und –PatientenDie Lungenerkrankung COPD geht häufig mit Begleiterkrankungen einher. Die groß angelegte COSYCONET-Studie beschäftigt sich unter anderem mit den Zusammenhängen zwischen verschiedenen Krankheiten und beobachtet die Langzeitentwicklung von COPD. Jetzt wurden wichtige neue Erkenntnisse veröffentlicht.

Womit beschäftigt sich die COSYCONET-Studie:

Bei COSYCONET handelt es sich um eine Kohortenstudie. Das bedeutet, sie untersucht die Zusammenhänge zwischen bestimmten Faktoren und dem Auftreten von Krankheiten. Konkreter wollen die Wissenschaftler mit der Studie herausfinden, wie COPD und ihre Begleiterkrankungen zusammenhängen und ob systemische Entzündungen dabei eine Rolle spielen. Zu diesem Zweck begleiten die Ärzte seit 2010 über 3000 Personen mit COPD in unterschiedlichen Stadien. Die Patientinnen und Patienten wurden zu Beginn der Studie intensiv untersucht und besuchen seitdem regelmäßige Folgeuntersuchungen. Die bisherigen Ergebnisse der COSYCONET-Studie haben inzwischen zu vielen Publikationen in Fachmagazinen wie dem European Respiratory Journal, dem International Journal of COPD und Respiratory Research geführt. Sie sollen langfristig die Therapie von COPD-Patientinnen und -Patienten deutlich verbessern

Ergebnisse: Zusammenhang zwischen COPD und Herzerkrankungen

Viele COPD-Patientinnen und -Patienten leiden zusätzlich unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Untersuchungen der COSYCONET-Studie zeigt, dass die Herzleistung unter anderem mit der Lungenüberblähung und mit Atemwegsobstruktionen zusammenhängt. Je besser diese beiden Probleme kontrolliert werden können, umso geringer werden oft auch die Herzprobleme. Nehmen Sie deshalb die Maßnahmen zur Entblähung der Lunge ernst. Tipps dazu haben wir Ihnen im Blogbeitrag „Wichtig für Herz und Lunge: Entblähung bei COPD“ zusammengestellt (https://mehr-luft..at/Entblähung/) Ein weiterer Zusammenhang besteht zwischen der verschlechterten Lungenfunktion und Herzleiden: Auch ohne manifeste Herzerkrankungen kann bei COPD die linke Herzkammerwand überbeansprucht werden. Auf Dauer kann dies zu Herzerkrankungen führen. Lassen Sie deshalb regelmäßig vorbeugend Ihr Herz-Kreislauf-System untersuchen, um frühzeitig auf mögliche Verschlechterungen reagieren zu können.

Weitere wichtige Ergebnisse der COSYCONET-Studie

Ein Studienaspekt betrifft die möglichen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten: COPD-Patientinnen und -Patienten über 65 nehmen durchschnittlich fünf verschiedene Medikamente gleichzeitig  ein. Drei davon therapieren nicht die Lungenerkrankung, sondern behandeln andere Erkrankungen. Bei zehn Prozent der untersuchten Patientinnen und Patienten kommt es zu ungünstigen Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten. Dieser Anteil ist bei den vielen unterschiedlichen Medikamenten allerdings gering. Untersuchungen der Blutproben in der COSYCONET-Studie ergeben, dass Patientinnen und Patienten mit einem erhöhten Harnsäurewert häufig größere Herz-Kreislauf-Beschwerden haben und körperlich weniger belastbar sind. Die Untersuchung des Harnsäurewertes im Blut kann deshalb wichtige Rückschlüsse über den Krankheitsstatus erlauben. Überraschende Ergebnisse gibt es bei der medikamentösen Behandlung von COPD-Patientinnen und -Patienten: In der Studie stellte sich bereits heraus, dass sich bei einem Teil von ihnen die Medikamente stark von den empfohlenen Leitlinien unterschieden. Das trifft besonders bei der Behandlung von Exazerbationen zu. Dadurch kann es zu schlechteren Behandlungserfolgen und zusätzlichen Nebenwirkungen kommen. Die Autoren der Studie empfehlen deshalb Ärzten, sich so weit wie möglich an die Vorgaben der Leitlinien zu halten.


Quellen