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Stammzellentherapie – ein Blick in die Zukunft

19.01.2021

Stammzellentherapie – ein Blick in die ZukunftStammzellentherapien werden häufig bei Krebserkrankungen und Verbrennungen eingesetzt, doch sie haben noch viel mehr Potenzial. Möglicherweise sind sie die Lösung für so manche Volkskrankheit.

Als Stammzellen bezeichnet man Zellen, die keine oder nur geringe Differenzierung aufweisen und damit noch nicht auf ihre Funktion im späteren Organismus festgelegt sind. Aus Stammzellen können durch Teilung weitere Stammzellen oder durch Differenzierung spezialisierte Zellen hervorgehen – und sie können sich regenerieren, also von Schäden erholen.Man unterscheidet embryonale und adulte Stammzellen, wobei embryonale Stammzellen in Embryos zu finden sind, adulte hingegen lebenslang im menschlichen Organismus. Die Stammzellentherapie ist eine Behandlungsform, bei der körpereigene Stammzellen oder die eines Spenders eingesetzt werden. In den meisten Fällen handelt es sich um blutbildende Stammzellen des Knochenmarkes (Knochenmarktransplantation). Stammzellen befinden sich überwiegend im Knochenmark, aber auch im Blut, Gehirn, in der Leber, im Fettgewebe und in den Muskeln.2

Einsatz bei vielen Krankheiten

In der Stammzellentherapie werden zuvor isolierte und konservierte Stammzellen durch eine Infusion in den Blutkreislauf des Empfängers eingeführt. Die Stammzellentherapie wird seit Jahrzehnten erfolgreich bei Blutkrebs (Leukämie) sowie bei Verbrennungen angewendet. Die Behandlung weiterer Erkrankungen wird intensiv erforscht und in klinischen Studien getestet.Am häufigsten erfolgt eine Stammzellentherapie bei Blut- und Krebserkrankungen, bei denen das Knochenmark aufgrund einer Chemotherapie geschädigt ist. Nach einer Hochdosis-Chemotherapie sind vor allem die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) zerstört, die für die Immunabwehr zuständig sind. Durch eine Infusion von Stammzellen in den Blutkreislauf können das blutbildende System und die Immunabwehr wiederaufgebaut werden. Typische Krankheiten, die mit einer hochdosierten Chemotherapie behandelt werden müssen, sind akute und chronische Leukämien, Lymphknotenkrebserkrankungen und multiple Myelome (bösartiges Leiden des Knochenmarkes).Außerdem kommt die Stammzellentherapie erfolgreich bei großflächigen schweren Verbrennungen zum Einsatz. Hierbei wird aus eigenen Stammzellen ein Hautgewebe gezüchtet, das auf die verbrannten Hautstellen aufgetragen wird. Ein neues Verfahren ist die Reparatur von Hornhautschäden im Auge, die zum Beispiel durch chemische Verätzungen entstehen. Stammzellen werden in das Auge transplantiert, sodass sich die Hornhaut des Patienten erneuert. Die Wirkung der Stammzellentherapie wird darüber hinaus gegenwärtig für folgende Erkrankungen erforscht:2

  • Herz-Kreislaufkrankheite
  • Parkinson und weitere neurologische Erkrankungen
  • Querschnittslähmung
  • Diabetes
  • Makuladegeneration
  • Multiple Sklerose
  • Leberschäden

Stammzellen werden aus dem Knochenmark, dem Blut oder der Nabelschnur entnommen. Die Therapie ist wie jeder Eingriff auch mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Vor allem die Abstoßung fremder Stammzellen ist eine heikle Reaktion. Die Stammzellentherapie muss sich auch intensiven ethischen Diskussionen stellen.2


Quellen

 Erschienen am 19.01.2021

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